Auswärtsfahrten gelten oft als das letzte Abenteuer, in das sich Fußballfans stürzen. Mit Freunden und vielen Gleichgesinnten gehen sie auf Reisen. Ligapartien bieten eine kurze Auszeit vom Alltag, Europapokalpartien locken in die verschiedensten Teile Europas.

Von ihren Erlebnissen als Fans auf Reisen erzählten im Rahmen der letzten Fantage-Veranstaltung im BORUSSEUM die langjährigen Auswärtsfahrer Rolf Finger, Peter Noisten, Bruno Reckers und Markus Lage. Rolf Finger, seit 1949 BVB-Fan, berichtete von Spielen in den Fünziger- und Sechzigerjahren in der Oberliga West und der neu gegründeten Bundesliga: „Wir sind einfach zum Sportplatz gefahren und haben Eintrittskarten von der Rolle der Rentner gekauft“. Mit Freunden ist er regelmäßig – nach dem obligatorischen Sonntagsessen mit der Familie – im Sonntagsanzug zum Stadion gefahren, Fanutensilien gab es nicht.

Bruno Reckers Fankarriere startete 1963 und seitdem hat er kaum ein Spiel verpasst. Wie er das schafft? „Wenn ein Spiel ist, morgens losfahren – ganz einfach!“ Das erste BVB-Spiel hat Markus Lage 1976 im Düsseldorfer Rheinstadion besucht. Später hat er in seiner Heimatstadt Menden einen BVB-Fanclub gegründet, über den er viele Fahrten zu Heim- und Auswärtsspielen organisiert hat: „Damals war alles etwas abenteuerlicher als heute.“ Ähnliches berichtete Peter Noisten, denn Verhaltenshinweise über die Vereine oder Polizei gab es nicht. Trotzdem sei „früher alles unkomplizierter gewesen.“ Der von Noisten gegründete BVB-Fanclub Borussia Dortmund habe in den Siebzigerjahren beispielsweise engen Kontakt zu Spielern und Trainern gehabt.

Unter dem Motto „Auswärts mit dem BVB – von der Oberliga bis München 1997“ luden viele Anekdoten, die Moderator Hartmut Salmen seinen Podiumsgästen entlockte, zum Schmunzeln ein. Viele Gäste schwelgten auch nach dem Ende der Veranstaltung in Erinnerungen an Auswärtsfahrten – und planten anschließend vermutlich gleich die nächste Reise.