Klar, wenn die meisten Borussen an den BVB denken müssen, dann fällt ihnen schwarz-gelb, der Tempel, Bratwurst oder auch Bier spontan ein. Doch die Verbindung zu dem goldgelben Getränk besteht nicht nur durch den Stadiondeckel oder einen Kneipenbesuch nach dem Spieltag. Im Laufe der BVB-Geschichte fällt auf, dass sich die Wege des Ballspielvereins und des Dortmunder Bieres immer wieder kreuzen.

Schon die Vereinsgründung des BVB setzt die Verkettung in Gang. Als sich am Abend des 19. Dezembers 1909 in der Wirtsschänke „Zum Wildschütz“ im Dortmunder Norden die katholischen Sodalen der Dreifaltigkeitsgemeinde treffen, um einen Fußballverein zu gründen, suchen sie nach einem passenden Vereinsnamen. Laut Gründungsvater Franz Jacobi entscheiden sich die Gründer für „Borussia Dortmund“, weil in der Gaststätte ein Emailleschild der ehemaligen „Borussia-Brauerei“ hängt. Ein passender Name, da neben dem Lokalbezug der Name auch dem rebellischen Wirken der Sodalen gegen ihre Kirchengemeinde dient; „Borussia“ ist die lateinische Form von „Preußen“ und das preußische Wesen war stets der katholischen Kirche ein Dorn im Auge.

Als 1923 Franz Jacobi als erster Vorsitzender des BVB zurücktritt, wird Heinrich Schwaben (seit 1913 im Verein) sein Nachfolger. Der Verteidiger kann nicht nur kicken, sondern besitzt auch gutes kaufmännisches Geschick. Er sorgt dafür, dass Borussias erste Spielstätte „Weiße Wiese“, die damals einem Bolzplatz gleicht, ausgebaut wird. Am 10. August wird die Spielstätte, die sich fortan „Borussia-Sportplatz“ nennt, feierlich eröffnet und bietet Platz für etwa 12.000 Zuschauer. Hauptberuflich wechselt Schwaben im Jahr 1934 von der AEG zur „Dortmunder Union-Brauerei“, um dort später Direktor zu werden.

Als Unterstützer des BVB zeigten sich in den Fünfziger- und und Sechzigerjahren die Dortmunder Brauereien, die die „Halbprofis“ des schwarzgelben Vereins beschäftigen. Bekannt sind vor allem Friedhelm „Timo“ Konietzka, der das erste Tor der Bundesligageschichte nach nur 35 Sekunden Spielzeit erzielt sowie der Europapokalheld von 1966, Gerd Cyliax, die beide bei der „Dortmunder Union-Brauerei“ angestellt waren. Neben den oben genannten Erfolgen sind beide auch Deutscher Meister 1963 und DFB-Pokalsieger 1965 geworden.

Und immer wieder sind Dortmunder Biere auch Werbepartner von Borussia Dortmund gewesen, wie man aktuell beim Dortmunder Brinkhoff‘s sehen kann. Schon seit 2008 wird es im schönsten Stadion der Welt ausgeschenkt.

Am Donnerstag, den 10. November, besteht die Möglichkeit der Verkettung zwischen Borussia Dortmund und dem Dortmunder Bier weiter zu folgen. Bei einer Führung durch die Dortmunder Brauerei und ihr Museum habt ihr die Möglichkeit, den Prozess des Brauens aus der Nähe zu betrachten und tiefer in die Geschichte des Bieres in Dortmund einzutauchen. Die zweistündige Brauereiführung beginnt um 19 Uhr im Brauereimuseum, Steigerstraße 14, 44145 Dortmund. Während der Führung und an deren Ende gibt es jeweils ein Freibier zur Verkostung. Die Veranstaltung ist auf 50 Teilnehmer, die in zwei Gruppen aufgeteilt werden, begrenzt, daher ist eine Anmeldung unbedingt notwendig.