„Finale, oho! Finale ohohoho!“: 350 Borussinnen und Borussen jubelten nach dem Abpfiff in der BVB Evonik Fußballakademie lautstark. Die Frauen von Borussia Dortmund haben nach dem 4:1 (2:0) gegen den klassenhöheren Wambeler SV das Finale des Dortmunder Kreispokals erreicht. Somit hat die Mannschaft von BVB-Trainer Thomas Sulewski nach dem Gewinn der Kreisligameisterschaft den zweiten Meilenstein innerhalb von vier Tagen erreicht.

Logisch, dass Sulewski mit dem Finaleinzug überglücklich ist: „Wir freuen uns riesig über das Finale und wollen auch den Pokal hochhalten“, so Sulewski, der ergänzt: „Am Ende war es ein verdienter Sieg, wir hätten mehr Tore machen können.“

Von Beginn an waren die Borussinnen überlegen. Der Wille ins Kreispokal-Endspiel einziehen zu wollen, war sofort zu sehen. Schon in der dritten Minute nahm sich Ana Zabell ein Herz und zog von der Strafraumkante ab. Der präzise Flachschuss schlug in der linken Ecke eine, Kira Grosche im Wambeler Tor hatte nur das Nachsehen. Die Wambelerinnen reagierten sofort und drängten auf den Ausgleich, Großchancen blieben aber aus. Begünstigt wurden die Blauweißen allerdings immer wieder durch überhastete Fehler im Dortmunder Aufbauspiel, die Nervosität war den Hausherren durchaus anzumerken. 

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Große Kunst brachte das 2:0. Virginia Glänzer zirkelte mit ihrem starken linken Fuß eine Ecke von der rechten Seite direkt ins Tor. Anschließend diktierte Schwarzgelb das Geschehen, ließ den Ball gefällig in den eigenen Reihen laufen und ließ den Gegner nicht zur Entfaltung kommen. Allein die letzte Konsequenz im letzten Drittel verhinderte weitere Großchancen. Sobald der frisch gebackene Kreisligameister das Tempo anzog, wurde es gefährlich. So verpasste nach 30 Minuten Carolin Kaul nach einer scharfen Hereingabe nur knapp, SV-Keeperin Grosche wehrte einen Versuch von Luisa Bergmann aus der zweiten Reihe nur mit Mühe ab. Da auch einige weitere gute bis herausragende Einschussmöglichkeiten nicht genutzt wurden, ging es zumindest mit dem hochverdienten 2:0 in die Halbzeit.

Im zweiten Durchgang war von der Dortmunder Überlegenheit zunächst nicht mehr viel zu sehen. Wambel startete mit viel Schwung, die Borussia hielt dagegen. Nach einem Foul von Bergmann entschied Schiedsrichter Timon Klöß auf Elfmeter. Karolina Jeczmionka (58.) ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte den ersten Strafstoß gegen den BVB in der noch jungen Geschichte des schwarzgelben Frauenfußballs.

Nach dem 2:1 wurde die Stimmung hitzig, doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Die erst wenige Minuten zuvor eingewechselte Lea Rogge-Herper vollendete nach einer Energieleistung trocken zum 3:1 – der Jubel war riesig. Dass Sulewski an diesem Abend ein glückliches Händchen hatte, bewies er auch mit der Hereinnahme von Annika Fälker: Auch Dortmunds Linksaußen trug sich nach einem schönen Lauf in die Torschützenliste ein. Mit dem 4:1 war die Gegenwehr des Wambeler SV gebrochen, die Borussia bestimmte das Geschehen bis zum Abpfiff. „Die Einwechslungen haben gute Impulse für die Mannschaft gebracht, das wünscht man sich als Trainer“, so der glückliche Sulewski.

Das Finale wird am 29. Mai ab 15.30 Uhr gespielt. Der Gegner ist mit dem TV Brechten ein weiterer Bezirksligist.

BVB: Schröer – Schneider, Glänzer (80. Prinzen), Jung, Klemann – Zabell, Bergmann (63. Rogge-Herper), Becker – Höhl (76. Fälker), Kaul (58. Goosmann), Heim

Tore: 1:0 Zabell (3.) 2:0 Glänzer (17.), 2:1 Jeczmionka (58.), 3:1 Rogge-Herper (67.), 4:1 Fälker (77.)