Durch den Sieg gegen die HSG Blomberg-Lippe stehen die Handballerinnen von Borussia Dortmund vor dem erneuten Einzug in die European League. Nach dem Gewinn der Bronzemedaille beim Final Four in Graz und dem Erfolg in der Bundesliga ist die Stimmung bei den Verantwortlichen gut, wie der Sportliche Leiter Andreas Kuno verrät.

Das Spiel gegen Blomberg war zu Beginn begeisternd, am Ende wurde es zum Kraftakt. Wie blickst Du am Tag danach auf die Partie zurück?
„Die Anfangsphase war viel besser, als ich sie erwartet hatte. Das war jetzt das vierte oder fünfte Spiel, in dem wir sofort voll da waren und echt tollen Handball gespielt haben. Ich hatte auch mit deutlich mehr Gegenwehr gerechnet. Blomberg war sicher nicht gut, aber man muss es auch auf die Platte bringen und das haben wir getan. Am Ende ist es immer eine Frage der Kraft und auch ein bisschen des Kopfes. Und wenn man zur Pause mit sieben Toren führt, ist es nicht so einfach, rauszukommen und das dann noch mal so zu machen.“

Durch den Sieg hat die Mannschaft bei noch zwei ausstehenden Spielen vier Punkte Vorsprung auf Blomberg und das bessere Torverhältnis. Könnt Ihr für den Europapokal planen?
„Unsere Ausgangslage ist besser und nach diesem Sieg können wir etwas entspannter zum nächsten Spiel nach Thüringen fahren. Ich hatte großen Respekt vor Blomberg und auch vor Metzingen, aber gerade diese beiden Spiele haben wir sehr souverän gelöst.“

Wenn man sieht, was in der Halle los war, hat man das Gefühl, dass die Euphorie von Graz direkt nach Wellinghofen übergeschwappt ist ...
„Ja, das sehe ich auch so und ich glaube, dass da auch wieder etwas entsteht. Die Leute kommen und sehen uns gerne Handballspielen. Das Team gibt auch Anlass dazu. Ich bin sehr glücklich, dass an einem Mittwochabend vor einem Feiertag die Halle so voll war. Wenn sich das so weiterentwickelt, haben wir bald wieder vierstellige Zuschauerzahlen.“

Was macht so ein Wochenende wie in Graz mit der Mannschaft und dem Umfeld?
„Die Reise war sehr gut, in der gesamten Außendarstellung war sie gut für den Verein. Wie sich die Mannschaft präsentiert hat, war fantastisch. Außerdem schweißt so ein intensives Wochenende zusammen. Die Spielerinnen wachsen daran, das Umfeld wächst daran. Die Stimmung in Graz war sehr gut. Wir hatten die zweitmeisten Fans von allen vier Vereinen mit dabei. Viele Zuschauer, die in Graz waren, sind auch gegen Blomberg in der Halle gewesen. Ich bin froh und dankbar und hoffe, dass die Entwicklung so weitergeht.“

Welche Bedeutung hat es, das Final Four als Dritter beendet zu haben?
„Für mich war es sehr wichtig, dass wir den dritten Platz sichern konnten – noch dazu in einem sehr emotionalen Spiel gegen einen starken Konkurrenten aus der Liga. Das steigert das Selbstbewusstsein erheblich. Ich fand es auch richtig gut, dass unsere mediale Begleitung äußerst positiv gesehen wurde. Darauf wurde ich von vielen Leuten angesprochen, zum Beispiel von der Liga und von Spielerberatern.“