Der Kampf um Platz drei in der Handball-Bundesliga ist so gut wie entschieden. Am drittletzten Spieltag der Saison besiegten die Handballerinnen des BVB Verfolger HSG Blomberg-Lippe nach zwei komplett unterschiedlichen Hälften und hartem Kampf mit 31:28 (17:10). Damit sind sie nur noch theoretisch von Platz drei zu verdrängen.

Ausgangslage: Ein Sieg gegen den Verfolger aus Blomberg war fast schon Pflicht, um Platz drei zu behalten, der auch in der kommenden Saison einen internationalen Startplatz garantiert. Die HSG Blomberg-Lippe hatte sich in den vergangenen Monaten bis auf zwei Zähler an den BVB herangekämpft. Bei einer BVB-Niederlage hätte Blomberg zwei Spieltage vor Saisonende gleichgezogen.

Personalien: Alle Spielerinnen hatten die schweren European-League-Spiele schadlos überstanden. Alina Grijseels` kleiner Finger war drei Wochen nach der OP wieder belastbar, Lisa Antl hatte sich in Graz das Knie überstreckt, stand aber im Kader.

Spielverlauf: Die Frage vor dem Anpfiff in der Halle Wellinghofen lautete: Kann der BVB nur drei Tage nach dem Gewinn der Bronzemedaille in der European League mit zwei kraftraubenden Spielen innerhalb von 24 Stunden erneut solch eine Euphorie an den Tag legen, würde dazu die Kraft reichen? Die Antwort auf dem Parkett war eindeutig: Der BVB machte da weiter, wo er am Sonntagabend gegen Thüringen aufgehört hatte. Zumindest in der ersten Hälfte. 

Mit einer konzentrierten und offensiven Abwehr, die der Blomberger Offensive den Zahn zog. Erst in der vierten Minute sorgte Laetitia Quist für das erste Gäste-Tor. Da führte der BVB nach Toren von Dana Bleckmann und zweimal Emma Olsson mit 3:1.

In diesem atemberaubenden Tempo sollte es weitergehen. In der Abwehr kümmerte sich Alina Grijseels um Laetitia Quist, Haruno Sasaki um Malina Marie Michalczik. Den Rest erledigte wieder die stark aufgelegte Torfrau Yara ten Holte. 

Und vorne fielen die Tore wie am Fließband. Beim Stand von 6:2 nach neun Minuten sah sich HSG-Trainer Steffen Birkner genötigt, eine erste Auszeit zu nehmen. Die 609 Fans in der Halle Wellinghofen waren begeistert, als Lena Hausherr per Siebenmeter auf 9:5 (16.) erhöhte. Nach 20 Minuten hieß es 12:6 durch die starke Dana Bleckmann. Steffen Birkner nahm seine zweite Auszeit in Minute 20.

Selten hatte sich der BVB in dieser Saison so stark von Beginn an präsentiert wie am Mittwochabend gegen die HSG Blomberg-Lippe, die fünf Minuten vor der Pause mit 8:15 zurücklag. Nach einer beeindruckenden Leistung ging's mit 17:10 in die Kabinen.

Auch im zweiten Durchgang hielt der BVB das Tempo hoch, besonders Alina Grijseels war kaum zu bremsen. Mit einem Alleingang über das gesamte Feld erhöhte die Kapitänin auf 23:16 (39.). Doch wirklich komplett abschütteln ließ sich Blomberg nicht, nach 45 Minuten hieß es nur noch 24:20. Während der BVB mehr und mehr nachließ, erhöhte Blomberg den Druck, kämpfte sich wieder zurück ins Spiel

Die restlichen 15 Minuten entwickelten sich zu einem offenen Kampf und zu einem wilden, hektischen Spiel. Die HSG hatte sich noch nicht aufgegeben, lag in der 50. Minute mit 22:27 zurück, drei Minuten später nur noch mit 24:27 und fünf Minuten vor dem Abpfiff führte der BVB nur noch mit 28:26. Eine Minute vor dem Abpfiff sorgte Kapitänin Alina Grijseels mit ihrem sechsten Treffer zum 31:28 für die Entscheidung.

Henk Groener (BVB-Trainer): „Ich war überrascht, dass die Mannschaft in der ersten Hälfte solch eine starke Leistung zeigt. Das hätte ich nach den Anstrengungen des Wochenendes nicht unbedingt erwartet. Nach der Pause war Blomberg besser als wir, hat toll gekämpft und sich nie aufgegeben. Aufgrund der starken ersten Halbzeit geht der Sieg aber in Ordnung.“

Steffen Birkner (Trainer HSG Blomberg-Lippe): „Der BVB war uns 30 Minuten lang in allen Belangen überlegen und hat auch verdient gewonnen.“

BVB Handball-Damen: Moth, ten Holte, Kohorst; Grijseels (6), Sprengers (3), Kusian (1), Antl, van Kreij, Ossenkopp (2), Sasaki (1), Olsson (6), Rønning (1), Stens, Hausherr (3/2), Garovic (3), Bleckmann (5)

Ausblick: Bereits am Samstag geht es mit einer Neuauflage des Final-Four-Duells gegen den Thüringer HC weiter. Im vorletzten Saisonspiel treten die Dortmunderinnen um 18 Uhr beim Tabellenzweiten in Bad Langensalza an. Eine Woche später steigt dann das Saisonfinale in der Halle Wellinghofen um 19 Uhr gegen Bayer Leverkusen.