Bei der Handball-EM der Frauen kam es zum Auftakt der Hauptrunde in Skopje am Freitag zu einem BVB-Duell: Yara ten Holte und Zoe Sprengers standen sich mit den Niederlanden der deutschen Mannschaft um Alina Grijseels und Lisa Antl gegenüber, die deutlich gewann. Im Interview spricht Torhüterin ten Holte über das Turnier, ein Spiel gegen Freunde und die Stimmung in Nordmazedonien.

Yara, bist Du zufrieden, wie es bisher bei der EM gelaufen ist?
„Wir hatten ein bisschen Schwierigkeiten, in das Turnier zu kommen, und wir haben nicht das Spiel gespielt, was wir spielen wollten. Aber gegen Frankreich haben wir im letzten Spiel der Vorrunde wirklich eine kämpferisch sehr gute Leistung gezeigt. Wir hatten gehofft, dass wir das auch in das Spiel gegen Deutschland mitnehmen können, aber das hat dann leider nicht geklappt.“

Was war grundsätzlich das Problem gegen Deutschland? Warum habt Ihr dieses Spiel so deutlich verloren?
„Irgendwann haben wir angefangen zu zweifeln. Bis zur zwölften Minute sind wir eigentlich gut dabei gewesen und führten mit 8:5, aber dann haben wir im Angriff etwas den Faden verloren und Deutschland konnte schnelle Gegenstöße fahren. Danach haben wir mit wenig Glaube und sehr vielen Zweifeln gespielt, sowohl in der Abwehr als auch im Angriff.“

Wie empfindest Du es bislang in Nordmazedonien?
„Ich selbst war vor siebeneinhalb Jahren schonmal hier bei der U17-Weltmeisterschaft. Eigentlich hat sich nicht ganz so viel geändert. Die Halle ist ein bisschen moderner, aber das Essen ist leider genauso schlecht wie damals (lacht). Und bei uns waren leider nicht so viele Zuschauer, wie man sich das gewünscht hätte. Im ersten Spiel von Nordmazedonien gegen Frankreich war es komplett voll, aber schon gegen uns dann leider nicht mehr. Wir haben auch ein paar Fans aus der Heimat dabei, die uns von der Tribüne aus anfeuern.“

Wie ist es, wenn man wie gegen Deutschland auf Spielerinnen trifft, mit denen man im Verein zusammenspielt und mit denen man zudem befreundet ist? Ihr seid auch im selben Hotel.
„Während des Turniers haben wir eigentlich die ganze Zeit Kontakt. Hier im Hotel haben wir uns auch direkt getroffen und kurz miteinander geredet. Aber natürlich spielt man auch gegeneinander und ist fokussiert auf das Spiel. Auf dem Feld sind wir Konkurrenten, aber abseits des Feldes gut befreundet und wir reden ganz normal miteinander. So wie eben in Dortmund auch.“

Apropos Dortmund, bist Du denn froh, irgendwann wieder zuhause in Dortmund zu sein?
„Natürlich ist man froh, wenn man wieder zuhause ist. Aber nicht, wenn man sein Ziel nicht erreicht hat. Wir wollen auf jeden Fall das Halbfinale erreichen und zum Finalwochenende nach Ljubljana. Da wollen wir dann aber nicht um den fünften Platz spielen, sondern um eine Medaille.“

Was ist denn jetzt noch möglich? Ihr habt jetzt, wie Deutschland, vier Minuspunkte auf dem Konto.
„Alles ist noch offen. Wir müssen einfach die nächsten beiden Spiele gewinnen und dann gibt es immer noch die Chance, nach Ljubljana zu kommen. Wir wissen, dass wir uns verbessern müssen und vor allem auf uns gucken müssen. Uns muss erstmal egal sein, was die anderen Teams so machen. Und dann müssen wir natürlich optimal vorbereitet ins Spiel gegen Spanien gehen.“