Es war ein Wochenende mit Höhen und Tiefen, am Ende aber mit großem Jubel, als die Handballerinnen des BVB beim Final Four der European League die Bronzemedaille gewannen. Im Spiel um den dritten Platz gegen den Thüringer HC stach Torhüterin Yara ten Holte mit einer Glanzleistung hervor. Noch am Flughafen packte sie ihre Gefühlslage in emotionale Worte.

Du hast ein überragendes Spiel gemacht mit unglaublichen 24 Paraden und die Bronzemedaille gewonnen. Wie hast Du alles wahrgenommen?
„Erstmal bin ich sehr zufrieden mit meiner Leistung, aber noch mehr mit der Leistung der Mannschaft. Nach dem Halbfinale, wenn man so knapp und unglücklich verliert, muss man sich erst einmal wieder mental aufladen. Aber trotzdem haben alle ganz schnell gesagt, dass wir den dritten Platz erreichen wollen. Und deswegen bin ich sehr stolz auf das ganze Team, dass wir so eine Leistung gezeigt haben.“

Und die Medaille bleibt für immer...
„Das stimmt. Ich bin auch stolz, so einen großen Erfolg zum internationalen Abschluss mit dem BVB erreicht zu haben, die erste internationale Medaille seit 2003.“

Es begann mit zwei Qualifikations-Spielen in der Helmut-Körnig-Halle Anfang Dezember und endete mit dem Final Four in Graz. Wie blickst Du auf die internationale Saison zurück?
„Es war eine wunderschöne Reise. Am Anfang haben wir uns alle gefreut, dabei zu sein und in der European League spielen zu können. Wenn am Anfang der Saison aber jemand gesagt hätte, dass wir uns Mitte Mai in Graz sehen, hätten viele das nicht geglaubt. Am Ende haben wir es aber geschafft. Und immer mehr Leute haben es mitbekommen, mit dem Spiel vor über 11.000 Zuschauern in der Westfalenhalle als großem Highlight. Oder diese unglaubliche Aufholjagd gegen Nantes, als wir dann doch weitergekommen sind. Das ist überragend und hat gezeigt, was wir als Mannschaft leisten können. Und dass so viele Fans mit nach Graz gekommen sind, zeigt, was wir für den Handball in Dortmund erreicht haben.“

Glaubst Du, diese Saison hat auch Auswirkungen auf die nächsten Jahre?
„Ich hoffe es. Handball in Dortmund verdient mehr und wir geben alles dafür, indem wir jeden Tag hart trainieren, damit wir sowohl in der Bundesliga als international unsere Leistung abrufen können. Und das können wir nicht allein, dafür brauchen wir die Zuschauer. Ich hoffe, dass dieser dritte Platz gezeigt hat, was wir können und dass jetzt alle denken, geil, wir unterstützen die Handballerinnen. Natürlich auch im Zusammenhang mit dem Fußball, denn letztendlich ist es ein Verein und wir alle sind ein Teil des BVB. Wir möchten auch, dass das so gesehen wird.“

Für Dich sind es noch genau drei Spiele für Borussia Dortmund. Das wird schnell gehen...
„Ja, jetzt geht es richtig schnell. Und ich bin mir auch sehr bewusst, dass es nur noch drei Spiele sind. Es sind aber auch noch drei Spiele, die wir gewinnen wollen. Ich will unbedingt den dritten Platz in der Bundesliga erreichen, damit der BVB nächstes Jahr wieder international vertreten ist. Es gibt also noch so viel, wofür ich mit meiner Mannschaft kämpfe, und das werden wir auch tun.“