BVB-Trainer Jürgen Klopp fand nach der Niederlage gegen Hertha BSC deutliche Worte: "Wir hatten Ballbesitz ohne Ende, aber keine zwingenden Chancen."

Wie fällt das Fazit nach dem Spiel gegen Berlin aus?
Wir haben Hertha BSC nach dem 1:0 zurück ins Spiel kommen lassen. Das war unnötig. Die sehr gute Anfangsphase hätten wir nutzen müssen, diese Möglichkeit haben wir aber nicht erkannt.

Wie ist es genau zu dieser Niederlage gekommen?
Bei den beiden Gegentoren treffen wir vorher zwei Mal eine unglückliche Entscheidung. Und unsere Reaktion auf das erste Gegentor war überhaupt nicht gut: Wir nehmen den Fuß vom Gas. Hertha BSC hat dann natürlich Mut gefasst. Sie haben eine toll auf- und eingestellte Mannschaft. Die hat dadurch gemerkt, dass hier etwas geht.

Wo lagen die Schwierigkeiten in der zweiten Halbzeit?
Wir hatten Ballbesitz ohne Ende, aber keine zwingenden Chancen. Irgendwann wurde es hektisch. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben, denn wir haben nicht zwingend genug agiert. Es war unser eigenes Fehlverhalten. Damit ist ein Spiel, das sehr gut angefangen hat, sehr bescheiden geendet. So fühlt sich diese Niederlage auch an – sehr bescheiden.

Wie gelegen kommt der Mannschaft die Winterpause, in der sie nun durchschnaufen kann?
Vor allem das letzte Drittel dieses Jahres war unglaublich intensiv für uns. Wir können die Winterpause und die Ruhe sehr gut gebrauchen. Wir haben uns aber auch eingebrockt, dass wir in dieser Pause über sehr viel nachdenken müssen. Ich werde das jetzt tun, und am 5. Januar geht’s wieder von vorne los.

Was muss sich in der Rückrunde ändern?
Es sollte idealerweise anders losgehen, als die Hinrunde aufgehört hat. Wir haben im ersten Teil der Saison sehr viel geleistet. Wir hinken aber den extrem hohen Ansprüchen, die wir an uns selber stellen, hinterher. Keines der fünf Spiele, die wir verloren haben, hätten wir verlieren müssen. Das muss sich in der Rückrunde ändern.
Aufgezeichnet von Dennis-Julian Gottschlich