„Es gab so viele große Möglichkeiten“, sagte Lucien Favre nach dem 3:2-Sieg über Hertha BSC Berlin, den seine Mannschaft erst in der Nachspielzeit gesichert hatte. „Durch so einen Sieg in der 93. Minute bekommen wir mehr Selbstvertrauen“, erklärte Siegtorschütze Marco Reus. Die Stimmen zur Partie.

Lucien Favre: „Du kannst eine Mannschaft nicht 90 Minuten dominieren. Auch Hertha hatte zwei, drei große Möglichkeiten nach Kontern. Die erste Halbzeit war schwer, aber nicht schlecht. Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit nicht beherrscht. Die zweite Halbzeit war viel besser. Der Sieg war am Ende verdient. Es gab so viele große Möglichkeiten. Es ist schwer, mit einem Kontakt das Tor zu machen wie beim Siegtreffer. Vorher hatten wir Möglichkeiten, die einfacher zu realisieren waren. Wichtig ist, dass wir gewinnen. Wir können immer Tore schießen. Es wäre gut, wenn wir die zwei Gegentore nicht bekommen hätten. Wir wollten unbedingt gewinnen, weil wir wussten, dass wir heute drei Punkte holen mussten. Berlin hat eine gute Mannschaft und es ist nicht einfach, gegen sie zu spielen.“

Marco Reus: „Es war ein interessantes Spiel. Der Platz war schwer zu bespielen, weil er sehr seifig und rutschig war. Mich hat es gewundert, dass die Berliner relativ offen gespielt haben. Wir wussten, dass sie auf dem ganzen Platz Eins gegen Eins spielen. Wir haben uns in der ersten Halbzeit nicht so zugetraut, nach vorne zu spielen, hatten aber trotzdem Möglichkeiten, die wir leichtfertig vergeben haben. Wir haben die zweite Halbzeit dominiert und sehr druckvoll agiert. Da haben wir besseren Fußball gezeigt, und deswegen ist der Sieg in Ordnung. Wir wissen, dass es momentan nicht so leichtfüßig geht wie in der Hinrunde. Wir erarbeiten uns die Torchancen sehr hart und verlieren dadurch etwas Kraft, sodass es im letzten Drittel hapert. Aber durch so einen Sieg in der 93. Minute bekommen wir mehr Selbstvertrauen. Es zeigt, dass wir Mentalität und Charakter haben, darauf können wir aufbauen.“

Thomas Delaney: „Wir mussten alles geben, als Mannschaft haben wir viel gearbeitet. Es war schwer am Anfang, aber wir haben in der zweiten Halbzeit gut gespielt und hätten noch mehr Tore machen müssen. Berlin spielt auf dem ganzen Platz Mann gegen Mann. Darauf haben wir in der ersten Halbzeit nicht gut reagiert. Wir waren zu langsam und sind zu wenig gelaufen. Wir wissen, dass wir alle Spiele gewinnen müssen. Für uns als Mannschaft ist so ein Sieg mental wichtig.“
Aufgezeichnet von Christina Reinke

BVB-TV: Interview mit Thomas Delaney