Der Chemnitzer FC hat die Tabellenführung in der 3. Liga zurückerobert und Dynamo Dresden in die Rolle des Verfolgers verwiesen. Bei Borussia Dortmund II fuhren die Sachsen beim verdienten 3:1-Erfolg den dritten Sieg in Serie ein.

Aus den vergangenen vier Partien holte Borussia Dortmund nur zwei Punkte. Auf den Negativlauf reagierte Trainer David Wagner mit fünf Änderungen gegenüber der jüngsten 0:3-Niederlage auf der Bielefelder Alm. In der Viererkette gab Sarr sein Startelfdebüt für Gorenc-Stankovic (Gelb-Rot), zudem verteidigte Bandowski für Güll. Außerdem bekamen Amini, Gyau und Väyrynen den Vorzug vor Nyarko, Maruoka und Destroff.

Nach zwei Siegen sollte man meinen, Chemnitz ginge mit Rückenwind ins Spiel. Davon war in den ersten Minuten allerdings wenig zu spüren. Zwar versuchten die Sachsen, Druck aufzubauen, doch spätestens am Strafraum des BVB war Endstation. In einer zerfahrenen Anfangsphase hielten die Schwarzgelben unter den Augen von Profi-Trainer Jürgen Klopp, Sportdirektor Michael Zorc sowie DFL-Boss Reinhard Rauball von Anfang an gut dagegen. Klare Torchancen gab es für die rund 1.500 Zuschauer im Stadion Rote Erde in der Anfangsviertelstunde nicht zu sehen, die Stürmer beider Teams hingen in der Luft und bekamen keine Zuspiele.

Überraschend dann das 1:0 für die Gäste: Nach einem Ballgewinn schaltete Kehl-Gomez schnell um, spielte Fink an, der CFC-Kapitän steckte auf Stenzel durch, der vor BVB-Schlussmann Alomerovic keine Nerven zeigte und aus 14 Metern flach einschob. Die erste durchdachte Offensivaktion brachte prompt die Chemnitzer Führung (15.). Wenig später hätte Fink auf 2:0 erhöhen können, traf aber nur den Außenpfosten (21.).

Harder gleicht zwischenzeitlich zum 1:1 aus

Im Gegenzug glichen die Westfalen aus - ebenfalls mit dem ersten gelungenen Angriff. Nach Vorarbeit von Narey besorgte Harder den Ausgleich (22.). Eine Minute später hätten die Gastgeber den Spaß fast umgedreht, doch der Torschütze verzog und verfehlte das lange Eck knapp (23.).

Die Mannschaften legten den Respekt voreinander nun ab und öffneten ihr Visier. Türpitz hätte für den CFC wieder erhöhen können, doch Alomerovic hielt seinen Flachschuss sicher fest (28.). Trotz dieser Möglichkeit: Nach dem 1:1 war der BVB das bessere Team. Gyau bot sich aus spitzem Winkel eine gute Chance zur Führung, nutzte diese aber nicht (30.). Dortmund war die agilere Mannschaft. Das missfiel Gästecoach Heine. Er nahm Ofosu vom Feld. Dieser, sauer über seine Auswechslung, verweigerte seinem Trainer den Handschlag und trat eine Flasche um. Für den Offensivmann kam Cincotta (32.).

Das machte sich schnell bezahlt. Der Joker brauchte keine Anlaufzeit. Erst setzte er sich auf der Außenbahn durch und legte für Fink auf - 2:1, das siebte Saisontor des Knipsers (40.). Dann war Kehl-Gomez nach einer Ecke von Cincotta erfolgreich und erhöhte auf 3:1 - der Pausenstand(45.+1). Während Dortmund II im Angriff oft die Präzision fehlte, schlug Chemnitz dreimal eiskalt zu und führte zur Pause verdient.

In Durchgang zwei bringt Chemnitz den Sieg nach Hause

Die zweiten 45 Minuten begannen ebenso forsch wie die ersten aufgehört hatten. Cincotta sah, dass Alomerovic zu weit vor dem Tor stand und versuchte es frech von der Mittellinie, doch der Dortmunder Keeper eilte schnell genug zurück (56.). Chemnitz hätte nach knapp einer Stunde den Sack zumachen können, doch Türpitz war nach einem Fink-Freistoß nicht erfolgreich (57.). Dortmund mühte sich zwar auch nach dem Seitenwechsel, einzig Torgefahr ging von Wagners Elf nicht aus.

Cincotta blieb auch im zweiten Abschnitt ein Aktivposten. Lais vertändelte aber nach seinem Zuspiel den Ball und verpasste das 4:1 (63.) ebenso wie Poggenberg, der nach Cincotta-Pass aus der zweiten Reihe über das BVB-Gehäuse schoss (67.). Chemnitz hatte das Geschehen fest im Griff, stand sicher in der Defensive und ließ nichts anbrennen.

Am Samstag (14 Uhr) empfängt die zweite Mannschaft des BVB den Aufsteiger Fortuna Köln.
Quelle: kicker.de