Es war bereits der dritte Termin, zu dem die Gäste von Rot-Weiß Oberhausen bei Borussia Dortmunds U23 antreten sollten. Nach einem positiven Test im BVB-Umfeld und einem Spielabbruch wegen Nebel nach 15 Minuten vor gut einer Woche, herrschten in Brackel nun beste Bedingungen. Es entwickelte sich eine aufregende Partie mit vielen Gelegenheiten auf beiden Seiten und einem am Ende verdienten Remis.

Die Gäste trafen in der ersten Halbzeit zum 0:1 und hielten den Vorsprung bis zum Pausenpfiff. In der zweiten Halbzeit traf dann zunächst Rückkehrer Patrick Osterhage, der nach 563 Tagen wieder auf dem Platz stand, zum 1:1-Ausgleich. Kurz danach erzielte Tigges sogar noch die verdiente Führung, doch RWO gab nicht auf und erzielte in der Nachspielzeit per Kopf das 2:2.

Ausgangslage:  Schwarzgelb musste sich am vergangenen Wochenende mit einem 0:0 beim VfB Homberg begnügen. Die Elf von Trainer Enrico Maaßen wird auch nach dem Spiel gegen Oberhausen auf Tabellenplatz Zwei stehen. Acht Punkte und drei Spiele voraus ist RW Essen als Tabellenführer der Regionalliga West, RW Oberhausen schiebt sich allmählich in der Tabelle nach oben. Nach dem 2:0-Sieg vom Wochenende gegen Preußen Münster, stand die Mannschaft von Trainer Mike Terranova vor dem Nachholspiel auf Tabellenplatz 12.

Personal: BVB-Trainer Enrico Maaßen wechselte im Vergleich zum Homberg-Spiel seine Startformation auf einer Position. Dominik Wanner ersetzte Florian Krebs.

Spielverlauf: Die Gäste von Trainer und Vereinsikone Mike Terranova begannen wie beim abgebrochenen Spiel vor einer Woche druckvoll und aggressiv und attackierten die Borussen schon früh im Spielaufbau. Der BVB seinerseits kam selten gefährlich vor den Kasten der Gäste und hatte durch Ansgar Knauff die beste Gelegenheit (25.), als dieser den Pfosten traf. Auf der anderen Seite setzten die Gäste immer wieder gefährliche Konter. So verpasste Torjäger Kreyer eine Hereingabe von der rechten Angriffsseite nur knapp und ein ums andere Mal musste die BVB-Defensive gefährliche Angriffe entschärfen. In der 41. Minute trafen dann die Gäste: Der Ball kam von der rechten Offensivseite in den Strafraum und landete am Ende vor den Füßen von Torjäger Sven Kreyer, der den Ball aus acht Metern im Tor von Luca Unbehaun unterbringen konnte.

Zur Pause wechselte BVB-Trainer Maaßen dann gleich zweimal und brachte mit Alaa Bakir und Patrick Osterhage für Hober und Tachie zwei frische Spieler. Osterhage hatte zuvor mit der U19 des BVB im Finale um die Deutsche Meisterschaft 2019 sein letztes Spiel für Schwarzgelb bestritten. Und diese beiden waren es dann auch, die nur fünf Minuten nach ihrer Einwechslung für den Ausgleich sorgten. Bakir spielte nach einer feinen Einzelleistung den Ball in die Mitte und Osterhage vollendete zum 1:1-Ausgleich. Der BVB zeigte vom Anpfiff weg ein anderes Gesicht, war druckvoll und mutig. Nach einem verfehlten Rückpass der RWO-Abwehr konnte Steffen Tigges den Ball aufnehmen und zur viel umjubelten Führung einnetzen. Es sind gerade einmal zwanzig Minuten in dieser zweiten Halbzeit gespielt, da ist der BVB schon auf der Siegesstraße. Die Hausherren haben weitere Gelegenheiten, so knallt Tobias Raschl einen Freistoß an den Pfosten und inzwischen riecht alles nach einem Heimsieg für Schwarzgelb. Doch die Gäste gaben nicht auf und warfen noch einmal alles nach vorne. Es entwickelte sich eine hochspannende Schlussphase, in der der BVB seine Konter nicht erfolgreich ausspielen konnte und die Gäste immer wieder den Ball vor das Tor von Luca Unbehaun bringen konnten. Dieser rettete mehrfach in höchster Not gegen die immer stärker werdenden Gäste. In der 90. Minute war auch Unbehaun machtlos: einen zunächst abgewehrten Ball brachten die Gäste wieder in den Strafraum, dort kam Stappmann frei zum Kopfball und konnte zum Ausgleich einköpfen. Danach riskierten die Borussen in der Offensive alles, aber mehr als ein Freistoß war dabei nicht drin und so hieß es am Ende 2:2-Unentschieden.

Stimmen zum Spiel:

Enrico Maaßen: „Es war ein sehr intensives Spiel, in dem beide Teams über einen langen Zeitraum sehr hoch gepresst haben. Ich glaube, dass wir viele Möglichkeiten hatten, aber auch viele Möglichkeiten zugelassen haben. Von daher ist es ein gerechtes Ergebnis. Der Zeitpunkt ist sehr bitter, weil wir diese 20 Minuten in der zweiten Halbzeit hatten, als wir das Spiel drehen, die zwei Tore machen, dann noch der Freistoß gegen den Pfosten, zwei, drei Konter, die eigentlich zu Toren führen müssen. Die haben wir nicht genutzt und dann ist es sehr ärgerlich, dass wir einen Ball am Schluss nicht gut verteidigen. Deshalb müssen wir mit dem 2:2 leben.“

Torhüter Luca Unbehaun: „Am Ende ist es eine gefühlte Niederlage. Wir dominieren das Spiel, liegen zwar 1:0 zurück, aber kommen mit einer guten Teamleistung richtig stark zurück, verteidigen die Bälle gut weg. Dann kommt halt ein Ball bei dem wir nicht aufmerksam genug sind. Der geht dann rein und am Ende sind wir sehr enttäuscht darüber.“

Patrick Osterhage: „Ich habe mich sehr gefreut, als ich in der Pause erfuhr, dass ich eingewechselt werde. Darauf habe ich lange hin gefiebert und gearbeitet. Es war keine einfache Zeit, aber ich bin jetzt einfach froh, wieder auf dem Platz zu stehen. Nach so einem Comeback ist man glücklick, dass körperlich alles funktioniert, das nehme ich auf jeden Fall mit und blicke positiv in die Zukunft. Jetzt nach dem Spiel überwiegt natürlich erst mal die Enttäuschung.“

Ausblick: Am kommenden Samstag gastiert der Tabellensiebzehnte Wuppertaler SV um 14 Uhr im Fußballpark Hohenbuschei. Es ist das vorletzte Spiel des Kalenderjahres 2020.

Team & Tore

BVB U23: Unbehaun, Maloney, Hippe, Hober (46. Osterhage), Tachie (46. Bakir), Tigges, Pfanne, Dams, Knauff, Raschl (76. Broschinski), Wanner (64. Bah-Traoré)

Tore: 0:1 Kreyer (41.), 1:1 Osterhage (49.), 2:1 Tigges (65.), 2:2 Stappmann (90.+1)