Borussia Dortmund muss zum Abschluss der Hinrunde eine Niederlage verkraften. Am 17. Spieltag der Fußball-Bundesliga unterlag der BVB gegen Hertha BSC Berlin mit 1:2 (1:2). Nach der frühen Führung durch Reus gelang es den Berlinern, das Spiel innerhalb von 22 Minuten zu drehen. 

Spielpaarung Borussia Dortmund - Hertha BSC

Es berichtet Johannes Vorspohl

Vor 80.645 Zuschauern im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK ging Borussia Dortmund durch einen Treffer von Reus früh in Führung (7.). Die Gäste aus der Hauptstadt fanden in der Folge besser ins Spiel und konnten durch zwei Treffer von Ramos (23.) und Allagui (45.) das Ergebnis noch vor dem Seitenwechsel zu ihren Gunsten drehen. In der zweiten Halbzeit verteidigten die Berliner die Führung geschickt und oft ruppig. 

Ausgangslage:
Obwohl der BVB aus den letzten vier Spielen nur fünf Punkte eingefahren hatte, waren insgesamt 32 Zähler nach 16 Spieltagen dennoch mehr als in den vergangenen beiden Spielzeiten. Hertha war auf Rang 7 derzeit bester Aufsteiger, seit drei Spielen ungeschlagen und hatte dabei sieben von neun möglichen Punkten geholt.

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Personalien:
BVB-Cheftrainer Jürgen Klopp musste auf Hummels, Subotic und Gündogan verzichten. Auch Schmelzer zählte nach seiner Verletzungspause noch nicht wieder zum Kader. Kehl und Kuba meldeten sich einsatzbereit und standen in der Startelf, in der es im Vergleich zum Spiel in Hoffenheim vier Änderungen gab: Weidenfeller, Mkhitaryan, Großkreutz und Sokratis rückten für Langerak, Aubameyang, Piszczek und Friedrich ins Team. Bei den Gästen aus Berlin fehlten Torwart Kraft, Brooks, Holland, Langkamp, van den Bergh, Baumjohann und Ben-Hatira. 

Taktik:
Während der BVB im gewohnten 4-2-3-1-System antrat, schickte Jos Luhukay sein Team in einer 4-1-4-1-Grundordnung auf das Spielfeld. Hosogai übernahm darin die Rolle des Sechsers vor der Abwehr und wurde durch Cigerci unterstützt, der sich oft aus der Offensivreihe nach hinten fallen ließ. Als einzige Spitze der Berliner agierte Ramos. 

Durm tussles for the ball with Allagui
Erik Durm im Zweikampf mit Sami Allagui. [Fotos: firo]

Spielverlauf & Analyse:
Borussia übernahm direkt mit Anpfiff die Initiative und wurde schnell belohnt. Kehl spielte aus dem Mittelfeld einen langen Ball in den Rücken der Berliner Viererkette. Reus war schneller als seine Gegenspieler und legte die Kugel von der linken Strafraumkante am herauseilenden Gersbeck vorbei ins Netz – 1:0 (7.)! Es war bereits sein achter Saisontreffer.

Dortmund dominierte weiterhin die Partie. Berlin stand in dieser Phase oft mit zehn Spielern hinter dem Ball. Lewandowski (12.) und Sokratis (17.) hatten weitere gute Gelegenheiten, konnten sich aber nicht gegen Herthas Keeper durchsetzen. Auf der Gegenseite bewahrte Weidenfeller sein Team gegen Ramos mit einer tollen Reaktion vor dem Ausgleich (12.).

Nach einer Viertelstunde fanden die Berliner besser ins Spiel, standen nun offensiver und störten den BVB früher im Spielaufbau, um dann blitzschnell umzuschalten. So jagte Allagui Durm bei einer Ballannahme im Mittelfeld den Ball ab, sprintete bis zum Strafraum und flankte zielgenau in die Mitte. Dort kam Ramos vor Sokratis an den Ball und vollstreckte aus kurzer Distanz zum 1:1-Ausgleich (23.).

Der BVB hatte in der Folge viel Mühe, eine Linie ins Spiel zu bekommen. Denn Berlin stand weit aufgerückt, verschob clever und setzte die Schwarzgelben so unter Druck. Strafraumszenen waren bis zum Seitenwechsel eher Mangelware. Das Geschehen spielte sich überwiegend in der Zone zwischen den beiden Strafräumen statt. Dortmund musste höllisch aufpassen, denn die Gäste nutzten jeden Fehler. Kurz vor dem Halbzeitpfiff versprang Sarr als letzter Mann unglücklich der Ball, Allagui setzte nach, zog an Weidenfeller vorbei und schob aus halblinker Position zum 1:2 ein (45.).

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Der Ausgleich: Ramos lässt Weidenfeller aus kurzer Distanz keine Abwehrchance.

Zur zweiten Halbzeit kam Piszczek für Sarr ins Spiel. Dessen Platz in der Innenverteidigung übernahm Dortmunds Alleskönner Großkreutz. Doch seine Mannschaft tat sich gegen die clever agierenden Berliner weiterhin schwer. Viele kleine Fouls und Ungenauigkeiten im Passspiel störten den Spielaufbau der Dortmunder, deren Angriffe in dieser Phase oft zehn Meter vor dem gegnerischen Strafraum endeten.

Der eingewechselte Hofmann fasste sich ein Herz und probierte es aus gut 20 Metern mit einem platzierten Schuss ins Eck. Gersbeck musste sich mächtig strecken und konnte den Ball gerade noch ins Seitenaus lenken (66.). Die Schwarzgelben suchten nach einer Lücke im Abwehrverbund der kompromisslos verteidigenden Gäste.

Mit der Hereinnahme von Schieber für Kehl versuchte Klopp die Schlussoffensive einzuläuten (77.). Berlin stand jetzt zeitweilig mit allen Spielern in der eigenen Hälfte und machte die Räume vor dem eigenen Strafraum extrem eng. Das Spiel sah in diesen letzten Minuten eher nach Handball aus. Doch die Taktik der Berliner ging auf: Der BVB stemmte sich am Ende vergeblich gegen die Niederlage. In der Nachspielzeit hatten viele Dortmunder nach einer Aktion gegen Sokratis im Strafraum einen Elfmeter gefordert, doch Schiedsrichter Gagelmann verweigerte den Pfiff.  

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Ausblick:
Für Borussia Dortmund  beginnt die Rückrunde am 25. Januar 2014 (Samstag, 15:30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den FC Augsburg. 

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