Borussia Dortmund hat das letzte Vorrundenspiel in der UEFA Champions League bei AS Monaco mit 2:0 (1:0) gewonnen und beendet die Gruppe A doch noch als Gruppensieger, da Atlético Madrid beim FC Brügge nicht über ein 0:0 hinauskam.

Aus Monaco berichtet Boris Rupert

Borussia Dortmund agierte trotz zahlreicher Umstellungen hochüberlegen und ging in der 15. Minute durch ein Tor von Raphael Guerreiro verdient in Führung. Zwei Minuten vor dem Ende machte der Portugiese seinen zweiten Champions-League-Doppelpack unter den Augen von Frau und Kindern perfekt.

Ausgangslage: 
Seit dem 19. April 2017, seit dem 3:1 gegen Borussia Dortmund und damit seit 13 Spielen war AS Monaco ohne Sieg auf europäischer Ebene. Der BVB stand seit dem 0:0 am 5. Spieltag gegen den FC Brügge als Achtelfinal-Teilnehmer fest und lieferte sich ein Fernduell mit Atlético Madrid um den Gruppensieg.

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Personalien: 
Lucien Favre musste auf die angeschlagenen oder verletzten Reus, Delaney, Piszczek, Zagadou und Bruun Larsen verzichten, außerdem fehlten Witsel (Belastungssteuerung) sowie Sancho (private Gründe). Der Cheftrainer änderte die Startelf gegenüber dem 2:1 im Derby beim FC Schalke 04 auf neun Positionen: Lediglich Hakimi und Diallo verblieben im Team. Im Tor kam Hitz zu seinem zweiten Pflichtspieleinsatz, Schmelzer feierte nach 76 Tagen Abstinenz sein Comeback. Götze führte die Mannschaft als Kapitän aufs Feld.

Taktik:  
Monaco startete in einer 4-1-4-1-Grundordnug und ging das Heimspiel sehr verhalten an. Die Mannschaft von Thierry Henry war vornehmlich darauf bedacht, die Pass- und Laufwege des Gegners zuzustellen. Bei Lucien Favres BVB waren zwar viele Namen neu, doch die Spieler konnten sich an einem taktischen Gerüst orientieren, dem seit nun fast drei Monaten durchgängig angewandten 4-2-3-1-System, in dem Götze wie zuletzt auch als „Neuner“ auflief. Philipp war meist hinter ihm postiert.

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Spielverlauf & Analyse:
Nach einem frühlingshaften Tag am Mittelmeer sorgten fast ausschließlich die 1.300 mitgereisten BVB-Anhänger für Stimmung im mit 8.700 Besuchern karg besetzten Stade Louis II. Nachdem Götze in der dritten Minute das gegnerische Tor noch knapp verfehlt hatte, durften sie nach einer Viertelstunde das erste Mal jubeln: Nach einer Kombination über die linke Seite legte Götze zurück an die Strafraumlinie. Mit dem Rücken zum Tor leitete Pulisic weiter in den Lauf von Philipp, der über rechts in den Strafraum eingedrungen war, perfekt quer legte für Guerreiro, der dann links am Fünfer keine Mühe hatte, den Ball über die Linie zu drücken und damit sein bereits drittes Tor im laufenden Wettbewerb zu erzielen. Kurz darauf wurde Philipps Schuss aus 16 Metern von Tielemanns noch zur Ecke abgeblockt.

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Spätestens nach einer halben Stunde hätte Schwarzgelb, das alles im Griff hatte, nachlegen können. Nachdem Philipp einen Freistoß in die Mauer genagelt hatte, täuschte er zunächst einen zweiten Versuch an, lupfte stattdessen aber in den Lauf von Guerreiro, der von halbrechts quer legte, doch statt einer Kopie des ersten Treffers das 2:0 folgen zu lassen, bugsierte der bedrängte Diallo den Ball knapp am Ziel vorbei (33.). Monaco wurde in den ersten 45 Minuten nur einmal gefährlich, als Falcao aus der Distanz abziehen konnte (42.). Bezeichnend, dass sich Torwart Hitz in der Pause wieder warmschießen ließ.

Monaco kam etwas entschlossener aus der Kabine, hatte direkt nach Wiederbeginn eine gute Kopfballchance durch den bei einer Ecke aufgerückten Glik (47.), und Dortmund wirkte zunächst nicht mehr ganz so konzentriert, so energisch wie in den ersten 35/40 Minuten. Schmelzers Aufsetzer in der 63. Minute war der erste nennenswerte Abschluss in Durchgang zwei. Philipp wiederum hatte unmittelbar danach das 2:0 auf dem Fuß, jagte Hakimis Hereingabe jedoch über den Kasten (65.). Mit Blick nach Brügge: Borussia war zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer.

Eine Viertelstunde vor Schluss kam Wolf für Dahoud; Guerreiro rückte auf die Doppelsechs zu Weigl, während die Gastgeber längst umgestellt hatten auf ein 4-3-3. Auch Alcácer war nun im Spiel, und der Spanier hatte großen Anteil am zweiten Treffer. Zunächst hatte Schmelzer Pulisic auf dem linken Flügel geschickt, dessen Hereingabe leitete Alcácer weiter zu Guerreiro, der die Kugel humorlos zum 0:2 versenkte (88.).

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Ausblick: 
Weiter geht es für den BVB am Samstag (18.30 Uhr) mit dem Bundesligaheimspiel gegen Werder Bremen. Es folgt ein weitere „englische Woche“ mit den Partien in Düsseldorf (Dienstag) und zuhause gegen Gladbach (Freitag, 21.12.).

Teams & Tore

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