Borussia Dortmund hat am 24. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit 2:4 (2:2) beim FC Bayern München verloren.

Aus München berichtet Boris Rupert
Borussia Dortmund erwischte einen Traumstart, führte nach Haaland-Doppelpack (2./9.) früh mit 2:0, musste aber noch vor der Pause zwei Gegentore durch Lewandowski hinnehmen, der zunächst aus dem Spiel (26.), dann per Elfmeter (44.) traf. Die zweite Hälfte hatte bei weitem nicht mehr die Intensität der ersten 45 Minuten, bescherte den Münchner Bayern jedoch noch zwei späte Tore durch Goretzka (88.) und Lewandowski (90.)

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Ausgangslage:  
Vor dem Hinrunden-Duell waren beide Mannschaften punktgleich auf den Plätzen eins und zwei. Nun trennten Spitzenreiter Bayern München und den Fünften Borussia Dortmund vier Plätze und 13 Zähler. Es war das Aufeinandertreffen der beiden besten Offensivreihen. Zusammen kommen Bayern und Borussen auf 115 Tore (67/48).

Personalien: 
Neben Akanji, Schmelzer und Witsel fehlten auch Guerreiro, Reyna und Sancho. Gegenüber dem Pokalspiel am Dienstag in Mönchengladbach (1:0) gab es vier Änderungen. Zagadou, Meunier, Schulz und Hazard kamen für Morey, Bellingham (beide Bank), Guerreiro und Sancho.

Taktik:  
Wettbewerbsübergreifend erst zum zweiten Mal (Pokalspiel gegen Paderborn) formierte Edin Terzic in der Abwehr eine Dreierkette (Can, Hummels, Zagadou), die von den Mittelfeldaußen (Meunier und Schulz) in Borussias 3-4-3-Grundordnung situativ zu einem Fünferverband erweitert wurde. In der Zentrale spielte Dahoud zunächst rechts neben Delaney. Hazard rutschte für Sancho in die Angriffsreihe mit Haaland (zentral) und Reus (rechts). Die Gastgeber starteten in einer 4-2-3-1-Grundordnung, und als sie das Spiel Mitte der ersten Hälfte mit hohem Pressing an sich gerissen hatten und im Mittelfeld fast jeden „zweiten Ball“ eroberten, reagierte der BVB mit einer Systemumstellung, agierte nun ebenfalls im 4-2-3-1: Can rückte an die Seite von Delaney ins defensive Mittelfeld.

Spielverlauf & Analyse:
Aggressiv ging Borussia in den ersten Minuten auf den Ball und ließ den Gegner gar nicht ins Spiel kommen. Kimmich verlor im Aufbau die Kugel an Dahoud, von da ging es weiter zu Haaland, der aus 18 Metern abzog und nach 78 Sekunden – leicht abgefälscht von Boateng – flach rechts zum 1:0 traf. Schwarzgelb spielte selbstbewusst auf. Dahoud sah in der neunten Minute viel Raum für Schulz auf der linken Seite, der sofort Tempo aufnahm, links am Strafraum weiterleitete zu Hazard, dessen Hereingabe Haaland zum frühen Doppelpack nutzte.

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Sanés Kopfball aus spitzem Winkel aufs Tornetz war nach gut einer Viertelstunde die erste Torannäherung der Bayern, die Borussia nun mit sehr hohem Pressing zu Fehlern zwangen und in der Folge durch Lewandowski und Müller zu ersten gefährlichen Abschlüssen kamen. Meunier hätte auf der Gegenseite nach Dahouds starkem Pass auf Abschluss gehen müssen, statt quer zu legen auf den von drei Münchnern markierten Haaland (25.).

Lewandowski verwertete stattdessen Sanés scharfe Hereingabe von der rechten Seite zum Anschlusstreffer (26.), Hitz parierte gegen Coman (29.), ehe der BVB mit der Umstellung auf ein 4-2-3-1 wieder etwas präsenter wurde. Kurz vor Ende des ersten Durchgangs meldete sich der Video-Assistent, und es gab als Folge einer Attacke von Dahoud an Coman Elfmeter, den Lewandowski zum 2:2 verwandelte (44.).

Der BVB kam wieder mit einer Dreierkette und deutlich mutiger aus der Kabine, traf in Person von Hazard das Außennetz (47.) und haderte mit den sechs Schiedsrichtern in München und in Köln, die Kimmichs Attacke an Reus im Strafraum (47.) durchwinkten. Boatengs Tritt auf Haalands Achillessehne (53.) blieb ebenfalls ohne Folgen – für den Münchner. Der Norweger musste blutend ausgewechselt werden; Tigges kam (60.).

In der Schlussphase geriet der BVB nochmal unter Druck, doch es schien alles auf ein 2:2 hinauszulaufen, ehe in Folge eines nicht geahndeten Foulspiels von Sané an Can das 3:2 durch einen 15-Meter-Schuss von Goretzka fiel (88.). Der Treffer wurde nicht überprüft – und war zugleich ein Wirkungstreffer: Lewandowski schoss aus 7 Metern zum 4:2 ein (90.).

Ausblick: 
Sonntag Auslosung DFB-Pokal-Halbfinale (18.30 Uhr, ARD), Dienstag Rückspiel gegen Sevilla (21 Uhr). Und in der Bundesliga geht es weiter am kommenden Samstag um 18.30 Uhr mit dem Heimspiel gegen Hertha BSC.

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