3:1 – BVB dreht das Spiel, Haaland trifft beim Comeback

Aus Wolfsburg berichtet Boris Rupert

Die Gastgeber gingen mit ihrem ersten Angriff durch Weghorst früh in Führung (2). Can in der 35. Minute per Elfmeter und Malen in der 55. brachten den BVB, der bis dahin optisch deutlich überlegen war, vor 13.000 Fans in Führung. Danach übernahm der VfL das Kommando und war dem Ausgleich mehrfach nah, ehe der eingewechselte Haaland mit dem 3:1 die Entscheidung herbeiführte (80.).

Ausgangslage:  
Sechster gegen Zweiter. Borussia war in jedem der vorangegangenen sechs Duelle mit Wolfsburg erfolgreich. Eine längere Siegesserie lief gegen keinen anderen Klub. Der VfL hatte nur eins seiner vorangegangenen vier Liga-Heimspiele gewonnen, der BVB nur zwei seiner fünf Gastspiele.

Personalien:   
Bellingham (Schlag aufs Knie) stand neu auf der Ausfallliste, zu der weiterhin Guerreiro, Hazard, Morey, Reyna und Schmelzer zählten. Hummels nach Champions-League-Sperre und Wolf nach Verletzung waren zurück im Team (für Pongracic und Reinier), Haaland zurück im Kader. Und Moukoko spielte bei der U23. Außerdem begannen Dahoud und Can für den verletzten Bellingham sowie Witsel (Bank).

Taktik:   
Der BVB formierte sich in einem 4-2-3-1 mit Can und Dahoud auf der Doppelsechs. Wolf spielte rechts in der offensiven Dreierreihe mit Reus und Brandt. Wolfsburg verteidigte in einem 5-4-1-Verband und wechselte bei Ballbesitz in ein 3-4-3, wobei sich Vranckx im Aufbauspiel häufig weiter nach vorn zu den drei Offensivspielern orientierte.

Spielverlauf & Analyse:
Neunmal hintereinander war Borussia zuletzt ohne Gegentor gegen den VfL geblieben. Der Bundesliga-Rekord endete nach 97 Sekunden. Lukebakio nahm nach einem abgewehrten Dortmunder Angriff (Reus hatte aus 17 Metern abgezogen) auf der rechten Seite den aufgerückten Baku mit. Dessen scharfe Flanke nach innen beförderte Weghorst aus kurzer Distanz mit der Brust ins Tor.

In einer temporeichen Anfangsphase verhinderte Brooks gegen Malen das schnelle 1:1 (5.), und Dahouds Distanzschuss strich nur deshalb knapp am rechten Pfosten vorbei, weil ein Wolfsburger Abwehrbein noch dazwischen war (12.).

Wolfsburg zog sich weit zurück, wartete auf Konterchancen, während die Schwarzgelben noch keine Tiefe in ihr Spiel bekamen. Die deutliche optische Dominanz brachte nichts ein – bis Reus auf links anzog, mit dem Ball am Fuß in den Strafraum eindrang und von Lacroix abgeräumt wurde. Elfmeter! Nach längerer Behandlungspause (Laxroix sah für das Foul als einer von vier Wolfsburgern in der ersten Hälfte Gelb) war Reus wieder auf den Beinen, Can trat an zum Strafstoß und verwandelte wie schon in Bielefeld souverän vom Elfmeterpunkt (35.).

Keine zwei Minuten nach Wiederbeginn traf Schulz den Pfosten des Wolfsburger Tores, wurde wenige Sekunden später Hummels‘ Versuch nach der folgenden Ecke kurz vor der Torlinie gestoppt. Der BVB drückte auf den Ausgleich und durfte ihn in der 55. Minute bejubeln. Reus zog nach innen, nahm Malen mit, der aus 19 Metern Maß nahm und zum 1:2 traf.

Wolfsburg ergriff nun die Initiative. Brooks köpfte den Ball knapp am Tor vorbei (61.), und in Minute 67 parierte Kobel stark gegen Lukebakio, der aus spitzem Winkel geschossen hatte, und Akanji blockte Waldschmidts Nachschuss.

20 Minuten vor dem Ende kam Haaland für Malen ins Spiel. Nur Sekunden später dessen erster Torschuss, den Pervan jedoch parierte. Doch am Spielverlauf änderte sich zunächst nichts. Wolfsburg drückte, fand viele Lücken und kam zu weiteren Chancen. Kobel verhinderte gegen Lukebakio den möglichen Ausgleich (79.). Im Gegenzug gelang Borussia der erlösende Kontertreffer: Reus, der damit an allen drei Toren entscheidend beteiligt war, bediente Brandt, dessen präzise Flanke vom linken Strafraumeck Haaland mit dem lang ausgefahrenen Bein zum 1:3 über die Linie drückte (80.). Reus scheiterte kurz vor dem Ende an Pervan (86.).

Ausblick: 
Kommende Woche Samstag (18.30 Uhr) spielt der BVB in der Bundesliga im SIGNAL IDUNA PARK gegen Bayern München.

Teams & Tore