Borussia Dortmund bleibt zumindest in der Liga in der Erfolgsspur und feiert hier den dritten Sieg im dritten Spiel der Rückrunde. Am 20. Spieltag gewann der BVB das Spitzenspiel beim Tabellenvierten TSG Hoffenheim glücklich mit 3:2 (1:1).

Aus Sinsheim berichtet Boris Rupert

Haaland traf vor 500 zugelassenen Zuschauern zum frühen 1:0 für Borussia (6.), doch mit Beginn der Nachspielzeit glich Kramaric zum 1:1 aus. Mit der zweiten BVB-Chance im Spiel sorgte Reus in der 58. Minute für die neuerliche Führung. Nach Malens scharfer Hereingabe drückte Raum den Ball ins eigene Tor – nach 66 Minuten führte der BVB mit 3:1. Für Malen war es die dritte Torvorlage in diesem Spiel! Doch nur elf Minuten später kam Hoffenheim durch Rutter auf 2:3 heran.

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Ausgangslage:  
Es war das Duell der beiden Pokal-Enttäuschten vom Dienstag und Mittwoch. In der Liga hatten beide Teams (Hoffenheim plus neun, Dortmund plus acht) deutlich mehr Punkte auf dem Konto als vor dem 20. Spieltag der Vorsaison. Hoffenheim hatte nur eins der vorhergegangenen acht Bundesliga-Spiele verloren, der BVB drei seiner vier jüngsten Ligapartien gewonnen und war im direkten Vergleich mit der TSG seit drei Spielen ungeschlagen (zwei Siege, ein Remis).

Personalien: 
Neben Can, Morey, Reyna und Schmelzer stand auch Meunier (muskuläre Beschwerden) nicht zur Verfügung. Der Rechtsverteidiger wurde durch Wolf ersetzt. Dahoud war wieder fit und rückte für Witsel in die Startelf, außerdem begann Malen anstelle von Hazard.

Taktik:  
Der BVB startete wie in bisher jedem Spiel in diesem Jahr in einer 4-3-3-Grundordnung mit Reus auf der rechten, Malen auf der linken Angriffseite, Haaland vorne im Zentrum. Dahinter formierten sich Brandt und Bellingham. Dahoud wirkte als alleiniger Sechser. Die TSG stellte sich zunächst in einem 4-4-2 auf, wechselte jedoch schnell in einen 3-4-2-1-Verband. Baumgartner rückte bis zu seiner frühen Auswechslung auf eine Höhe zu den beiden Sechsern, wenn der BVB in Ballbesitz war. Kramaric kam meist über die linke Seite, Dabbur besetzte das Sturmzentrum.

Spielverlauf & Analyse:
Aus dem Spiel heraus ließ eine zunächst äußerst konzentriert auftretende Dortmunder Mannschaft bis kurz vor der Pause keinen Abschluss der heimstarken Hoffenheimer (19 von 21 möglichen Punkten aus den vorangegangenen sieben Partien) zu, konnte aber aus einem leichten optischen Übergewicht (55% Ballbesitz bis dahin) keinen Druck aufbauen.

Allerdings war sie auch schon früh in Führung gegangen, nach einer Klasse-Kombination zwischen Bellingham und Malen, die Brandt mit einem überlegten Ball auf den linken Flügel eingeleitet hatte. Malen spielte im Sechzehner auf engstem Raum nach dem Doppelpass mit Bellingham auf Haaland, der nach genau fünf gespielten Minute keine Mühe hatte, zum 0:1 einzuschieben.

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Hoffenheim wurde zunächst nur nach Standards gefährlich. Kobel parierte sensationell den Kopfball des kurz vorher eingewechselten Rutter (11.), und auch Eckball Nummer drei führte zu einer guten Möglichkeit für Richards. Erneut war Kobel auf dem Posten (23.). Eigentlich hatte der BVB auf dem Feld alles im Griff, doch dann war Rutter nach einem langen Ball durch, passte scharf nach innen zum mitgelaufenen Kramaric, Akanji verhinderte mit einer Klasse-Aktion den möglichen Ausgleich (41.). Der fiel dann doch noch vor der Pause: Bebou konnte von rechts unbedrängt flanken, und der weitgehend ungestörte Kramaric aus halblinker Position volley zum 1:1 einnetzen (45.+1).x

Auch nach Wiederbeginn war die TSG zunächst agiler. Rutter, der sich als zweiter Stürmer neben Dabbur positioniert hatte, traf das Außennetz (47.). Rose reagierte mit einem Doppelwechsel und einer Systemumstellung: Hazard und Zagadou kamen für Wolf und Brandt (56.); Zagadou, Hummels und Akanji bildeten eine Dreierkette, auf den Seiten flankiert von Hazard und Guerreiro.

Zwei Minuten später: Haaland ließ Hummels‘ langen Ball auf Malen tropfen, der sofort steil spielte auf Reus, der nach Hübners Patzer freie Bahn hatte und frei vor Baumann zum 1:2 traf. Kurz darauf später musste Haaland verletzt runter und wurde durch Witsel ersetzt (63.). Die dritte Dortmunder Torchance führte zum dritten Treffer: Der von Guerreiro eingesetzte Malen drang über links in den Strafraum ein, passte scharf nach innen, und Raum drückte den Ball vor Hazard zum 1:3 über die Linie (66.).

Doch elf Minuten später kam Hoffenheim zum 2:3. Rutter hatte nach Dabburs Ball freie Bahn und ließ Kobel keine Abwehrchance. Mit ihrem 14. Torschuss war die TSG wieder im Spiel. Der BVB schaffte es aber in der Folge, die Gastgeber vom Tor fernzuhalten – bis zur 89. Minute jedenfalls. Da fiel Rudy der Ball vor die Füße, doch der eingewechselte Hoffenheimer verzog aus etwa acht Metern.

Ausblick: 
Die Liga legt nun eine Pause ein. Für den BVB geht es am 6. Februar mit einem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen weiter.

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