Borussia Dortmund hat am 8. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit einem 4:0 (3:0)-Auswärtssieg in Stuttgart die Tabellenführung gefestigt und zugleich den vierten Liga-Sieg in Serie gelandet.

Aus Stuttgart berichtet Boris Rupert

Jadon Sancho schoss die Schwarzgelben schon nach zwei Minuten in Führung. Mit einem Doppelschlag bauten Marco Reus (23.) und Paco Alcácer (25.) den Vorsprung noch vor der Pause auf 3:0 aus. Der BVB hatte das Spiel bis dahin fest im Griff und bestach einmal mehr mit großer Effektivität, geriet nach dem Wechsel aber zunächst mehrfach in Bedrängnis. Fünf Minuten vor dem Ende traf Maximilian Philipp sogar zum 4:0 und machte einen historischen Saisonstart perfekt: 27 Tore nach acht Spieltagen hatte der BVB zuvor noch nie auf dem Konto.

Bild

Ausgangslage:  
Die Schwarzgelben reisten mit einer guten Serie nach Schwaben: Sie hatten sieben der zurückliegenden neun Partien gewonnen und nur eine der vorangegangenen 14 verloren. Nirgendwo siegten sie öfter als beim VfB (13 Mal). Allerdings war die Anzahl der Auswärts-Niederlagen mehr als doppelt so hoch (27).

Personalien: 
Lucien Favre musste auf Akanji, Schmelzer, Wolf sowie Guerreiro verzichten und veränderte die Startelf gegenüber dem 4:3 gegen Augsburg auf drei Positionen: Piszczek, Delaney und Alcácer (Startelf-Debüt in der Liga) begannen anstelle von Akanji, Weigl und Philipp.

Taktik: 
Fast komplett umgestellt war die Abwehr der Schwarzgelben, die wie gewohnt in einer 4-2-3-1-Grundordnung antraten: Hakimi wechselte von der rechten auf die linke Seite der Viererkette, Diallo rutschte wieder nach innen zu Zagadou, der als Einziger aus dem Quartett seine Position (als halblinker Innenverteidiger) behielt. Stuttgart agierte in einer 4-1-3-2-Grundordnung mit Gonzalez als zweite Spitze neben Gomez. Das dadurch entstehende Vakuum auf der linken Stuttgarter Seite musste Linksverteidiger Insua ausfüllen, der weit vorgezogen agierte. Nach der Halbzeitpause stellte der VfB um auf ein 5-3-2.

Spielverlauf & Analyse:
Mit einer frühen 1:0-Führung und dem Selbstvertrauen aus – wettbewerbsübergreifend – zuvor vier siegreichen Spielen in Serie im Rücken spielte der BVB souverän auf. Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, als Bruun Larsen von der linken Seite nach innen spielte zu Reus, der weiterleiten wollte in den Fünfmeterraum. Baumgartl war zwar dazwischen, doch vom Stuttgarter prallte der Ball vor die Füße von Sancho, der aus etwa acht Metern halbrechter Position sofort abzog und ebenfalls Glück hatte, dass Insua den Ball mit dem Oberschenkel unhaltbar abfälschte für Zieler.

Der BVB ließ den VfB in der Folge zwar spielen, und Gentners abgefälschter Schuss, den Bürki über die Latte lenkte, beschwor auch etwas Gefahr herauf (20.). Doch immer, wenn Schwarzgelb das Tempo anzog, liefen die Schwaben nur noch hinterher. Reus spielte einen feinen Pass auf die rechte Seite zu Piszczek, dessen Hereingabe Alcácer im Zentrum klug durchließ für den aufgerückten Reus, der zum 0:2 traf (23.). Keine zwei Minuten später fing Reus einen Fehlpass von Pavard kurz vor der Mittellinie ab, passte zu Alcácer und lief gemeinsam mit dem Spanier aufs Stuttgarter Tor zu. Zieler kam zwar raus, zögerte jedoch, und Alcácer nutzte dies statt zu einem Abspiel zu einem Heber über den Keeper hinweg – 0:3 (25.).

Bild

Stuttgart mit Chancen zu Beginn der zweiten Hälfte

Mit einer Systemänderung (5-3-2) dämpften die Schwaben im zweiten Durchgang den Schwung der Westfalen ein. Und sie hätten das Spiel auch wieder spannend machen können, doch Gentner schoss nach einem Eckball freistehend aus kurzer Distanz übers Tor (48.), Tommy traf das Außennetz (50.), und Bürki klärte überragend gegen Ascacibar (52.). Favre passte die Sorglosigkeit seiner Mannschaft in dieser Phase gar nicht. Plötzlich hatte der VfB ein Chancenplus (5:4), und nach Torschüssen lagen die Schwaben bis zur 70. Minute mit 11:8 vorn. Die Dortmunder Konter versandeten meist. Gefährlichster Abschluss in Halbzeit zwei war erst in der 75. Minute ein Distanzschuss von Hakimi. Angesicht von sechs weiteren Spielen in den kommenden drei Wochen war es jedoch auch verständlich, dass die Borussen mit dem deutlichen Halbzeitstand einen Gang herausnahmen.

Fünf Minuten vor dem Ende vollendete Philipp einen Konter mit einem satten Schuss ins linke Eck und beendete damit auch seien persönliche Durststrecke.

Alle Torszenen, alle Highlights auf einen Klick

Ausblick:  
Heimspiel-Dreierpack für Borussia Dortmund: Am Mittwoch trifft der BVB im Signal Iduna Park auf Atlético Madrid (Anstoß 21 Uhr), es folgen die Duelle in Liga und Pokal gegen die Berliner Klubs Hertha BSC und Union am kommenden Samstag (15.30 Uhr) sowie am darauffolgenden Mittwoch (18.30 Uhr).

Teams & Tore