Vierter Sieg im vierten Spiel! Borussia Dortmund hat das Spitzenspiel gegen den Sport-Club Freiburg nach starken 90 Minuten mit 5:1 (1:1) gewonnen und macht bei seiner Aufholjagd weiter Boden gut.

Es berichtet Boris Rupert

81.365 Zuschauer im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK sahen eine beinahe makellose erste Hälfte spielfreudiger Borussen. Sie ließen nur eine Torchance des Gegners zu, die aber nutzte Höler kurz vor dem Seitenwechsel zum 1:1 – Schlotterbeck hatte in der 25. Minute die verdiente Führung für den BVB erzielt, der ab der 17. Minute in Überzahl agierte (Gelb-Rot Sildillia). Kurz nach Wiederbeginn sorgten Adeyemi (48.) und Haller (51.) für eine schnelle 3:1-Führung, Brandt (69.) und Reyna (69.) erhöhten auf 5:1.

Ausgangslage:  
Punktgleich auf den Plätzen vier und fünf gingen Borussia Dortmund und der SC Freiburg in ihr 46. direktes Bundesliga-Duell. Schwarzgelb war gegen die Streich-Elf 14 Bundesliga-Heimspiele hintereinander ungeschlagen – so lange wie aktuell gegen keinen anderen Verein – und hatte in diesem Zeitraum 40 der 42 möglichen Punkte geholt.

Personalien:   
Ryerson (krank) und Özcan (Gelbsperre) mussten ersetzt werden; Guerreiro und Reus rückten neu in die Startelf…

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Taktik:   
… die nominell deutlich offensiver besetzt war, sich in einem 4-1-4-1 mit Can als Bindeglied zwischen Abwehr und Offensive aufstellte. Brandt zog vom rechten Flügel wiederholt nach innen, bildete dann mit Reus quasi eine „Doppel-Zehn“. Das „magische Dreieck“ komplettierte Bellingham, der halbrechts aus der Tiefe kam. Adeyemi blieb links meist außen auf der Linie, suchte das Spiel in die Tiefe bis an die Grundlinie. Freiburg – gegen den Ball im 5-3-2 gestaffelt, in der Offensive im 3-5-2 mit einem bis zu seinem Platzverweis (16. Minute) hoch aufrückenden Sildillia – spielte viele lange Bälle, setzte auf „zweite Bälle“ und auf Standardsituationen in Strafraumnähe. In Unterzahl verteidigte der Sport-Club mit Viererkette.

Spielverlauf & Analyse:
Temporeich und druckvoll ging der BVB in die Begegnung, die von Anfang an mit hoher Intensität geführt wurde. Guerreiro sah schon in der fünften Minuten Gelb; sein direkter Gegenspieler auf dem Rasen, Sildillia, wurde innerhalb von zwei Minuten zweimal verwarnt, jeweils nach Fouls an Adeyemi (15./17.). Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich der BVB gegen gut gestaffelte und schnell umschaltende Gäste eine Chance erspielt: Guerreiro setzte aus spitzem Winkel Wolfs Zuspiel am Kasten vorbei (8.).

In Überzahl wurde Borussia noch dominanter zeigte flüssige Kombinationen – Einbahnstraßenfußball. In der 19. Minute hatte Bellingham nach Brandts Ablage freie Bahn, traf aber aus 16 Metern den Ball nicht richtig. Süle versuchte es dann aus der Distanz. Flekken hatte Probleme mit dem auftickenden Ball, lenkte ihn an den Pfosten (25.). Daraus resultierte die bereits fünfte Ecke. Die blieb zwar am kurzen Pfosten hängen, im Gewusel aber wollte Reus den Ball zu Wolf spitzeln, Schlotterbeck ging dazwischen, legte sich fast an der Grundlinie den Ball auf den linken Fuß, zog aus spitzem Winkel flach ab, traf zwischen Torwart und Pfosten vorbei ins Netz.

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Unmittelbar vor der Pause kam Freiburg das erste Mal gefährlich nach vorn. Im Zusammenspiel zwischen Grifo und Doan sprang der Ball vor der Füße von Höler, der aus 15 Metern mit links abzog und ins rechte Eck traf.

In der zweiten Halbzeit spielte der BVB auf die „Süd“, und die explodierte dann innerhalb von drei Minuten zweimal. Zunächst kam der Ball nach der „09-ten“ Ecke, die „kurz gespielt“ wurde, zu Adeyemi, der 20 Meter vor dem Tor zögerte, dann einen Doppelpass mit Bellingham spielte und den Ball aus etwa elf Metern ins Netz spitzelte (48.).

Dortmund blieb dran. Grifo klärte am langen Pfosten vor dem einschussbereiten Guerreiro, verhinderte hier das 1:3, verursachte aber eine weitere Ecke, die die Freiburger zurück auf Brandt abwehrten. Der spielte ans linke Strafraumeck zu Guerreiro, dessen Flanke Haller mit dem Kopf zum 3:1 im Kasten unterbrachte (51.). Vier Minuten später traf Reus die Latte des Freiburger Gehäuses. Und es ging weiter nur in eine Richtung. Der Ball lief am Schnürchen, wie auf dem Weg zum 4:1. Der eingewechselte Bynoe-Gittens passte kurz hinter der Mittellinie auf Guerreiro, der direkt weiterleitete auf Brandt, der ein paar Meter lief und dann aus der Distanz draufhielt: Die Kugel prallte an den linken Innenpfosten und dann ins Tor (69.).

Zehn Minuten vor dem Ende lautete das Chancenverhältnis 11:1 – der BVB sprühte vor Spielfreude, Flekken verhinderte mehrmals das fünfte Gegentor, das in der 82. Minute aber doch fiel. Bynoe-Gittens spielte im Strafraum auf Guerreiro, der verbuchte mit seinem Pass auf Reyna seinen dritten Assist, denn Reynas Flachschuss bescherte das 5:1.

Ausblick:   
Am Mittwoch (Anstoß 20.45 Uhr) kämpft der BVB beim VfL Bochum um den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale. Das nächste Bundesligaspiel findet am Samstag kommender Woche (15.30 Uhr) in Bremen statt.

Teams & Tore

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Fußball-Bundesliga, 19. Spieltag
BORUSSIA DORTMUND – SC FREIBURG  5:1 (1:1)

Bor. Dortmund: Kobel – Wolf (78. Dahoud), Süle, Schlotterbeck, Guerreiro – Can – Brandt, Reus (71. Reyna), Bellingham (71. Malen), Adeyemi (61. Bynoe-Gittens) – Haller (61. Moukoko)
SC Freiburg: Flekken – Kübler (88. Gulde), Ginter, Lienhart – Sildillia, Höfler, Günter – Höler (67. Gregoritsch), Grifo (60. Eggestein) – Doan (67. Jeong), Kyereh (60. Sallai)
Bank: Meyer, Hummels, Modeste, Passlack – Uphoff, Röhl, Wagner, Petersen
Tore: 1:0 Schlotterbeck (25., Reus), 1:1 Höler (45., Doan), 2:1 Adeyemi (48., Bellingham), 3:1 Haller (51., Guerreiro), 4:1 Brandt (69., Guerreiro), 5:1 Reyna (82., Guerreiro)
Eckstöße: 14:0 (Halbzeit 8:0), Chancenverhältnis: 12:1 (3:1)
Schiedsrichter: Schröder (Hannover), Gelb-Rote Karten: Sildillia (25., wiederholtes Foulspiel), Streich (77.) Gelbe Karten: Guerreiro, Adeydemi, Brandt – Kyereh, Gregoritsch
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft), Wetter: heiter, 7 Grad