Über 80.000 Menschen strömen Spieltag für Spieltag in den SIGNAL IDUNA PARK, Deutschlands größtes Fußballstadion. Sie alle wollen so schnell und so unkompliziert wie möglich auf ihre Plätze.

Um die Einlasssituation weiter zu optimieren, setzt Borussia Dortmund umfangreiche Verbesserungsmaßnahmen um. Wir sprachen darüber mit Organisations-Direktor Dr. Christian Hockenjos, stellen die Neuerungen und weitere Ausbaupläne vor.

Eingang Süd-Ost

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45 Minuten vor Spielbeginn: Eine kleine Schlange vor den neuen, mobilen Einlassspuren im Südosten.

20.000 Zuschauer passieren durchschnittlich den Süd-Ost-Eingang zwischen Volksbad und Stadion Rote Erde. Acht Jahre lang, seit 2005 dort eine elektronische Zugangskontrolle mit 20 Drehkreuzen installiert wurde, blieb diese Eingangssituation unverändert. Hier kam es bei Abendspielen, wie es sie im November zuhauf gab (München, Leverkusen, Stuttgart, London, Neapel), und der damit einhergehenden späteren Anreise zu Engpässen. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten stehen hier nur neun Einlassspuren zur Verfügung, auf denen die Stadionbesucher auf verbotene Gegenstände kontrolliert werden können.

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Der Süden um 15.07 Uhr.

Zum Heimspiel gegen Nürnberg wurden Zugangs- (Drehkreuz) und Einlasskontrolle testweise entzerrt. Ein voller Erfolg! Die Zuschauer konnten auf 20 statt neun Spuren kontrolliert werden. „Bereits um 15.07 Uhr war alles abgearbeitet“, stellte Hockenjos erfreut fest. In Gesprächen mit den zuständigen Instanzen soll nun erreicht werden, dass diese mobile Zugangskontrolle auch in Zukunft aufgestellt werden kann. Der Durchlass erhöht sich so um über 100 Prozent.

Eingang Nordtribüne
60.000 Menschen strömen über die Strobelallee und damit über die drei nördlichen Eingangsbereiche in den Signal Iduna Park. Das ist eine gewaltige Aufgabe für alle Beteiligten. Und Geduld ist gefordert, beispielsweise dann, wenn es zu Problemen mit Gästefans kommt, wie zuletzt vor dem Heimspiel gegen Nürnberg, als der Eingang „Nord Mitte“ aus Sicherheitsgründen (versuchter „Stadionsturm“ sogenannter „Nürnberg-Fans“) für knapp 30 Minuten geschlossen werden musste.

Der Eingang Nord-West ist bereits um zusätzliche 14 auf nunmehr 40 Spuren erweitert worden. Hockenjos zeigt ein Foto, aufgenommen am Samstag vor 14 Tagen um 15.15 Uhr: Nur noch vereinzelte Last-Minute-Stadiongänger passieren die Tore. Alle anderen sitzen bereits auf ihren Plätzen. „Hier haben alle einen tollen Job gemacht“, lobt Hockenjos auch den Ordnungsdienst.

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Nordwest-Eingang am 1. März um 15.15 Uhr

Die gleiche Maßnahme wird nun auch im Nord-Osten umgesetzt. Zwischen den Heimspielen gegen Nürnberg und Gladbach werden Container verrückt, Zäune ab-, Tore ein- und sechs weitere Doppeldrehkreuze mit jeweils zwei Zugangsspuren aufgebaut. „Auch hier haben alle Hand in Hand gearbeitet“, so Hockenjos am Dienstag, als die Arbeiten noch im vollen Gange waren. Er bedankt sich ausdrücklich bei der Stadt und den ausführenden Dienstleistern für die „tolle Kooperation“. Neu ist hier zudem – ebenso wie im Nordwesten bereits realisiert – ein siebter neuer Eingang für ältere Menschen oder Familien mit kleinen Kindern. „Es ist uns ein Anliegen, dass dieser Personenkreis nicht im Pulk stehen muss“, erläutert Hockenjos eine Maßnahme mit Vorbildcharakter.

Eingang Süd-Ost
„Früher war nur Entfluchtung ein Thema. Heute machen sich Klubs und Behörden richtigerweise vermehrt Gedanken auch um den Stadionzutritt“, so Hockenjos. Borussia Dortmund kleidet diese Überlegungen in eine Idee. Um die drei nördlichen Eingänge zu entlasten, ist im Südwesten des Stadions ein neuer Einlass geplant. „Etwa 10.000 Südtribünenbesucher kommen bislang über den Nordwesten“, erläutert Hockenjos. Für sie sind ganz neue Wege in Planung. Derzeit werden verschiedene Gedankenmodelle diskutiert, „wobei sich leider zeigt, dass sich unsere Wunschlösung aufgrund der vielen zu berücksichtigenden Facetten nicht mal eben realisieren lässt“.
Boris Rupert