Als Teil seines umfassenden und nachhaltigen Engagements gegen Rechts führt der BVB in Zusammenarbeit mit der Fan- und Förderabteilung und dem Dortmunder Fanprojekt seit Jahren Gedenkstättenfahrten in das ehemalige Konzentrationslager Dachau durch. Im Rahmen des Bundesliga-Auswärtsspiels beim FC Bayern München traf sich eine BVB-Delegation um Präsident Dr. Reinhard Rauball und Mitgliedern der Fan- und Förderabteilung nun mit dem Dachau-Überlebenden Max Mannheimer zu einem beeindruckenden Zeitzeugengespräch. 

Max Mannheimer, Jahrgang 1920, spricht leise aber dennoch eindringlich, seine Worte sind mit Bedacht gewählt. Er hat mehr erlebt, als ein Mensch ertragen kann und hat dennoch seinen Humor nicht verloren. „Vielleicht können wir den Anpfiff ein wenig verschieben?“ fragt er, denn es gibt viel zu erzählen. Im Rahmen der letzten Gedenkstättenfahrt hatte Mannheimer die Teilnehmer mit seiner Lebensgeschichte so sehr beeindruckt, dass der Kontakt im Folgenden nicht abriss.

Einer Einladung in das schönste Stadion der Welt konnte der bekennende BVB-Fan aufgrund seines hohen Alters leider nicht folgen, so dass BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball nun die Gelegenheit nutzte und ihn zum Gastspiel „seiner Borussia“ ins nahegelegende München einlud. Im Vorfeld des Spiels konnte Max Mannheimer dann einer Gruppe, der neben Mitgliedern der BVB-Fan und Förderabteilung, seinem Enkel und Urenkel auch Dr. Reinhard Rauball und Schatzmeister Dr. Reinhold Lunow angehörten, in einem eindrucksvollen Gespräch seine bewegte und bewegende Lebensgeschichte vermitteln – von seiner Deportation über Theresienstadt nach Auschwitz 1943 und später dann in das KZ Dachau, dessen Befreiung durch die Amerikaner ihm das Leben rettete.

„Ich sehe es als Verpflichtung“, erklärt der 94-Jährige seinen unermüdlichen Einsatz als mahnender Zeitzeuge, für den er bereits mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. „Ich möchte der Jugend ihre Schuld nehmen.“ Denn, so schiebt er nach einer kurzen Pause hinterher: „Ihr seid nicht verantwortlich für das, was war. Aber für die Zukunft.“

Die stetige Erinnerung an die Gräueltaten der Nationalsozialisten ist ein wesentlicher Bestandteil des nachhaltigen Engagements Borussia Dortmunds gegen Rassismus und Diskriminierung jedweder Art. „Wir müssen weiter wachsam sein,“ appelliert Präsident Dr. Reinhard Rauball an die große Borussenfamilie. „Dortmund hat den Kampf angenommen und wird ihn fortsetzen.“ (Peter Flore)