Vertreter des achtmaligen Deutschen Meisters Borussia Dortmund haben eine von rund 100.000 Menschen unterstützte Online-Petition für die Umstellung des derzeit im Signal Iduna Park angewandten Systems von PLA-Einwegbechern auf ein Mehrwegbecher-System in Empfang genommen. Initiator der Petition ist der 19 Jahre alte Fußballfan Nick Heubeck, der bei der Übergabe zugegen war und von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) begleitet wurde.

Im anschließenden Gespräch verständigten sich alle Beteiligten darauf, ab sofort in einen Dialog einzutreten, an dessen Ende die Umstellung auf ein Mehrwegbecher-System stehen soll. „Gegenwärtig trinken unsere Fans im Stadion aus Maisstärke-Bechern, die nach Gebrauch in einer nahegelegenen Biosgasanlage verwertet werden. Mit der zunehmenden öffentlichen Diskussion über Plastikabfälle und im Hinblick auf die erweiterten Erkenntnisse zur Ökobilanz des PLA-Bechers, von der Rohstoffgewinnung bis zur Nutzung und anschließenden Verwertung, hinterfragen wir unsere im Sommer 2015 getroffene Entscheidung nun allerdings“, betont BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer.

Gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe wird der BVB in den kommenden Monaten – und unter Berücksichtigung bestehender vertraglicher Verpflichtungen – die Basis für ein Bechersystem legen, das „unter ökologischen Aspekten sinnvoll und vor allem nachhaltig ist“, sagt Cramer und bekräftigt: „Wir sind bereit, den Weg zu Mehrweg zu gehen, um etwas anzustoßen. Unser nicht nur in atmosphärischer Hinsicht einzigartiges Stadion stellt uns jedoch vor eine große Herausforderung: Am Ende muss das System einerseits höchsten ökologischen Ansprüchen standhalten. Aber es muss ebenso unser Bestreben widerspiegeln, nach der gleichermaßen umwelt- wie fanfreundlichsten Lösung für die Fans von Borussia Dortmund gesucht zu haben, die obendrein dem Sicherheitsgedanken im größten deutschen Stadion und dort insbesondere auf der Südtribüne mit allein 25.000 Zuschauern pro Spiel Stand hält.“ Als weiteren Schritt beim Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit kündigte Cramer außerdem an, in allen BVB-Fanshops mittelfristig auf den Einsatz von Plastiktüten verzichten zu wollen.

Nick Heubeck erklärte nach dem mehr als einstündigen Treffen in der BVB-Geschäftsstelle, an der in Conny Dietz auch eine Vertreterin des BVB-Fanrates beteiligt war: „Ich bin begeistert davon, dass Borussia Dortmund den Mut und die Größe bewiesen hat, sich von meiner Initiative sowie der Expertise und den Argumenten der Deutschen Umwelthilfe überzeugen zu lassen, im Signal Iduna Park zukünftig wieder auf Mehrweg setzen zu wollen. Von diesem festen Willen, die Dinge im Sinne der Umwelt voranzutreiben, profitieren wir am Ende nämlich alle.“

Thomas Fischer, Leiter des Bereichs Kreislaufwirtschaft von der Deutschen Umwelthilfe, sagte: „Wir danken Borussia Dortmund für die Möglichkeit eines direkten Austauschs. Es ist in unserem Interesse, gemeinsam mit dem BVB konstruktiv zu wirken und unser Expertenwissen zu Bechersystemen in das Verfahren einzubringen. Uns ist bewusst, dass die spezifische Situation in Dortmund – in und rund um das größte Stadion Deutschlands – bei der Entwicklung eines optimalen Mehrwegsystems sorgsam berücksichtigt werden muss. Wir werden den BVB bei dieser Herausforderung gerne unterstützen und möchten dazu beitragen, dass der Club durch den Einsatz von Mehrwegbechern auch beim Umweltschutz zur Bundesliga-Spitzenklasse gehören wird.“