Große Bühne für einen großen Borussen: Vor dem Anpfiff des Bundesligaspiels gegen Werder Bremen wird Nuri Sahin vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park offiziell verabschiedet. Seit dem 31. August ist Sahin Bremer.

„Nuri ist ein sehr verdienter Spieler“, erklärte Sportdirektor Michael Zorc: „Wir werden die Gelegenheit nutzen, ihn vor dem Spiel im Stadion offiziell zu verabschieden.“ Beim Wechsel des Mittelfeldspielers an die Weser hatte der Sportdirektor zudem betont: „Nuri ist ein Spieler, der sich um den BVB seit Jugendzeiten und bis zum heutigen Tag enorm verdient gemacht hat. Ein großer Borusse, der immer Borusse und Teil unseres Klubs und seiner Geschichte bleiben wird!“

Mit Ausnahme eines Engagements auf Leihbasis bei Feyenoord Rotterdam (2007-2008) sowie bei Real Madrid und FC Liverpool (2011 bis Ende 2012) spielte der heute 30-Jährige seit seinem 12. Lebensjahr für Borussia Dortmund. Im August 2018 wechselte Sahin zum SV Werder Bremen, wo Florian Kohfeldt ein Loblied auf ihn singt. Bremens Cheftrainer wird im kicker mit den Worten zitiert: „Die Erwartungen neben dem Platz hat Nuri 1000-prozentig erfüllt, weil er in unserer Kabine vom ersten Tag an zum Erfolg beigetragen hat, absolute Professionalität und Siegeswillen vorlebt. Mit ihm kann man Gespräche über Fußball führen, die weit über normale Spieler-Trainer-Gespräche hinausgehen. Ich bin auch als Spieler mit Nuri definitiv zufrieden. Man darf nicht vergessen, dass ihm eine komplette Vorbereitung mit uns fehlt. Dennoch hat er auch schon sehr, sehr gute Spiele für uns gemacht.“

Der jüngste Spieler, der jüngste Torschütze

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Im Alter von sieben Jahren absolvierte der in Lüdenscheid geborene und in Meinerzhagen aufgewachsene Nuri Sahin sein erstes Probetraining beim BVB: „Ich bin im Sauerland geboren. Da wirst du entweder Dortmunder oder Schalker. Ich bin superfroh, dass ich Dortmunder geworden bin.“ Als der Klub einige Jahre später einen Fahrdienst einrichten konnte, wechselte der Gymnasiast als C-Jugendlicher zum Klub seines Herzens. Im Alter von 16 Jahren und 355 Tagen debütierte er in der Bundesliga, und auch als er sein erstes Tor schoss (17 Jahre, 81 Tage), war in der Geschichte des deutschen Profifußballs niemand jünger als Nuri Sahin. Er ist zudem jüngster türkischer Nationalspieler sowie jüngster Torschütze im Dress der Türkei (8. Oktober 2005, Tor zum 2:0-Endstand gegen Deutschland).

2011, im Meisterjahr, war Nuri Sahin der Fixpunkt im Dortmunder Spiel, wählten ihn die Bundesliga-Profis zum besten Spieler der Saison. Weitere Titel gewann er mit Feyenoord Rotterdam (niederländischer Pokalsieger 2008), Real Madrid (Meister 2012) und 2017 nochmal mit dem BVB: Deutscher Pokalsieger.

Hans-Joachim Watzke: „Wir wünschen Nuri von Herzen weiterhin das Beste beim SV Werder. Die Türen beim BVB stehen ihm immer offen.“
Boris Rupert