Hans-Joachim Watzke, der Vorsitzende der Geschäftsführung, und Sportdirektor Michael Zorc klatschten vor dem Kabinengang jeden der abgekämpften Dortmunder Jungs freudestrahlend ab und gratulierten zum 3:2-Sieg im AOK-Stadion.

„Eine tolle Geste, die von großem Respekt zeugt“, strahlte Trainer Benjamin Hoffmann. Unter den Augen der BVB-Bosse erspielte sich der Nachwuchs eine tolle Ausgangsposition vor dem zweiten Halbfinalspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft.

Ricken warnt: „Noch ist nichts entschieden“

Nachwuchskoordinator Lars Ricken hob erneut eine „bravouröse Leistung“ der U19 hervor, warnte aber: „Wir werden uns im Rückspiel noch einmal steigern und unsere Chancen ruhiger herausspielen müssen. Wolfsburg ist ein brettstarker Gegner, der nicht umsonst in der kompletten Punktspielrunde ungeschlagen geblieben ist.“

Weil in den Spielen um die Deutsche Meisterschaft nicht die Europapokal-Arithmetik angewendet wird und bei Punktgleichheit die auswärts erzielten Tore nicht „doppelt“ zählen, würde dem VfL schon ein 1:0- oder 2:1-Sieg reichen, um ein Elfmeterschießen zu erzwingen. „Schade, dass diese Regelung keine Gültigkeit hat. So steht es gerade mal 1:0 für uns“, sagt Ricken, der bei den Schwarzgelben noch „Luft nach oben“ sieht: „Wir können unsere Pass-Qualität im letzten Drittel deutlich verbessern. Aber die Mannschaft hat sich leidenschaftlich gewehrt und ganz stark verteidigt. Wolfsburg musste sich jede Chance hart erarbeiten.“

„Es ist Halbzeit, nicht mehr und nicht weniger“

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Trainer Benjamin Hoffmann

Auch Benjamin Hoffmann wehrt sich dagegen, von einer Vorentscheidung zu sprechen: „Es ist Halbzeit, nicht mehr und nicht weniger. Wir werden Anspannung und Konzentration hoch halten müssen, um unseren Traum vom Finale zu erfüllen.“ Auch der BVB-Trainer sieht bei seinem Team noch Steigerungsmöglichkeiten: „Immer, wenn wir nicht wild nach vorn, sondern kombiniert haben, kam Wolfsburgs Abwehr in Bedrängnis. In der zweiten Halbzeit ist es uns mehr und mehr gelungen, unseren Matchplan mit Leben zu erfüllen. Die Jungs haben in der Pause gut zugehört.“

Wolfsburgs Trainer Thomas Reis hat die Final-Teilnahme keineswegs abgeschrieben und kommentierte die erste Niederlage recht gefasst: „Natürlich sind die Jungs enttäuscht. Wir haben die ersten 20 Minuten dominiert, nach dem Ausgleich kam ein kleiner Bruch ins Spiel. Aber ich sehe für uns im Rückspiel noch gute Möglichkeiten.“

Es wird also ein heißer Tanz am Montag, 15. Mai, ab 18.30 Uhr auf Platz eins des Trainingsgeländes in Brackel.

Wie dem auch sei: die Vorteile liegen jetzt auf Borussias Seite. Felix Passlack, Dzenis Burnic und Jan Binias eröffnet sich die große Chance, zum vierten Mal in Serie Deutscher Meister zu werden. Dazu Sahin Kösecik und Patrick Fritsch, die den Kollegen wegen ihrer Verletzungen nur die Daumen drücken können.
Wilfried Wittke