Ausbildung steht vor Mannschaftserfolgen – dieses Credo gilt für alle Talente von Borussia Dortmund – unabhängig, ob Fußballer, Tischtennis-Crack oder Handballspielerin. Dennoch nimmt man Titel gerne mit, wie die Deutsche Meisterschaft der U17-Fußballer bestätigt.

Und noch etwas eint die Vorsitzenden der Abteilungen: ihr Dank an die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer. „Echte Liebe für den Verein und für den Nachwuchs sind die Basis für eine erfolgreiche Jugendarbeit“, konstatiert Wolfgang Springer.

Fußball: U17 gewinnt Deutsche Meisterschaft

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Wolfgang Springer

Die Nachwuchsabteilung blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Zum einen konnten wieder zahlreiche Talente an die U23 oder – wie im Fall von Weltmeister Erik Durm – sogar an die Profis herangeführt werden, zum anderen stellte sich aber auch mannschaftlicher Erfolg ein. „Wir werden allerdings nicht von unserer Maxime abweichen, wonach Ausbildung höher zu bewerten ist als kurzfristiger Erfolg einer Mannschaft“, so Springer, der mit Blick auf die U17 hinzufügte: „Das Optimum ist jedoch beides.“

Die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf errang im Sommer die Deutsche Meisterschaft der B-Junioren. Die U19 verbesserte sich in der Bundesliga um fünf Plätze auf Rang vier und kam in der UEFA Youth League auf eine ausgeglichene Bilanz. Die 2013/14 wiederbelebte U16 schaffte prompt den Aufstieg in die Westfalenliga, U14 und U15 errangen die Westdeutsche Vizemeisterschaft, die U15 gewann zudem den Westfalenpokal. Die Jüngsten, die U9 bis U13, schnitten im Reviercup nie schlechter ab als auf Rang zwei.

Darüber hinaus durfte sich die Nachwuchsabteilung über die Fertigstellung des neuen Jugendhauses freuen, das 22 gegenüber früher zehn Talenten Platz und familienähnliche Strukturen bietet, „damit sich diese Spieler voll und ganz auf ihre schulische und sportliche Ausbildung konzentrieren können“, so Springer.

Tischtennis: Souverän in die eingleisige 2. Liga

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Bernd Möllmann

Eine Deutsche Meisterschaft gab es zwar nicht zu feiern, wohl aber Rang drei in der zweiten Liga Nord und damit die Qualifikation zur neuen eingleisigen zweiten Tischtennis-Bundesliga. Die „Zweite“ schaffte mit 40:4 Punkten den Aufstieg in die Oberliga, und durch Partnerschaften mit zwei Grundschulen wurden im Nachwuchsbereich neue Wege im Bereich der Ganztagsbetreuung eingeschlagen. Doch die Tischtennis-Abteilung ist nicht sorgenfrei. Momentan steht keine Trainingshalle zur Verfügung. Bernd Möllmann: „Unser Ruf nach einer eigenen Ballsporthalle wird immer lauter.“

Handball: Verletzungspech hält Damen nicht auf

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Andreas Heiermann

Dies ist eine gemeinsam Idee, die Andreas Heiermann, Vorsitzender der Handballabteilung, ebenfalls verfolgt, zumal die erste Mannschaft Kurs Richtung Bundesliga nimmt. Obwohl sechs von zehn Stammspielerinnen fast ausnahmslos mit schweren Verletzungen fehlen, hat die Mannschaft neun ihrer bisherigen zehn Pflichtspiele gewonnen und ist nach Verlustpunkten sogar Tabellenführer. „Borussia Dortmund ist nicht nur im Fußball eine tolle Adresse, sondern mittlerweile auch im Handball“, so Heiermann. Alle acht Nachwuchsteams sind in den höchsten Liga ihrer Altersklassen vertreten.

Fanabteilung: „Vereinsleben mitgestalten“

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Thorsten Schild

Thorsten Schild, seit Februar Vorsitzender der Fan- und Förderabteilung, sprach für 14.500 Mitglieder, als er über eine „sehr aktive Abteilung“ berichtete, „obwohl wir keinen Sport betreiben“. In acht Arbeitsgruppen werden Schwerpunkte gesetzt, unter anderem für sozialverträgliche Ticketpreise und gegen rechte Tendenzen. „Wir bieten einen Ort, an dem man Vereinsleben mitgestalten kann“, so Schild, der viel Beifall bekam unter anderem für die Gedenkstättenfahrten. Für ihre hervorragende Arbeit im antirassistischen Bereich wurde die Fanabteilung jüngst mit dem Julius-Hirsch-Preis belohnt. Schild versprach im Jahr des zehnjährigen Bestehens dieser Abteilung: „Unsere Aktivitäten in diesem Bereich werden nicht nachlassen!“'
Boris Rupert