Vizemeister Borussia Dortmund hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den höchsten Umsatz der Klubhistorie erzielt: Vom 1. Juli 2015 bis 30. Juni 2016 steigerte der BVB den Konzernumsatz um 36,3 Prozent auf einen neuen Rekord von 376,3 Mio. €. Dies vermeldeten heute der Vorsitzende der Geschäftsführung, Hans-Joachim Watzke, sowie Geschäftsführer Thomas Treß im Rahmen der Bilanzpressekonferenz zu den vorläufigen Zahlen des Geschäftsjahres 2015/16.

Selbst transferbereinigt stiegen die Konzernumsatzerlöse trotz fehlender Teilnahme an der UEFA Champions League im abgelaufenen Geschäftsjahr um 6,7% auf einen neuen Rekord von 281,3 Mio. € (Vorjahr 263,6 Mio. €). Nach Steuern erwirtschaftete Borussia Dortmund im Konzern einen Gewinn in Höhe von 29,4 Mio. € (Vorjahr 5,5 Mio. €). Das operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 86,7 Mio. € (Vorjahr 55,6 Mio. €). Der Transfer von Henrikh Mkhitaryan zu Manchester United ist in diesen Zahlen noch gar nicht enthalten, da er erst nach dem 1. Juli 2016 abgewickelt wurde. „Das transferbereinigte Ergebnis beträgt knapp drei Millionen Euro vor Steuern“, erläuterte Thomas Treß.

Hans-Joachim Watzke wertete die Umsatzsteigerung als „deutlichen Indikator für die Ertragsstärke von Borussia Dortmund“ und skizzierte weitere Wachstumschancen in den Bereichen der nationalen und internationalen TV-Vermarktung, der sich abzeichnenden Reform der UEFA Champions League ab 2018 sowie der Internationalisierungsbemühungen des Klubs: „Das geschieht immer in dem Wissen, wo wir herkommen. Wir bleiben der Verein, der wir sind!“ Watzke sprach von einem „Spagat zwischen Borsigplatz und Shanghai“ und versprach weiterhin stabile Ticket- und Cateringpreise im Signal Iduna Park, die in diesem Jahr gar nicht erhöht worden sind, in Zukunft „maximal um die Inflationsrate“. Das, so Watzke, „ist unser Beitrag zur Ausgewogenheit des Wachstums von Borussia Dortmund.“

Seit dem Geschäftsjahr 2010/11 erwirtschaftete Borussia Dortmund insgesamt einen Netto-Gewinn in Höhe von rund 131 Mio. €. Daran partizipierten die Aktionäre bislang zu etwa rund 20 Prozent. Für das abgelaufene Geschäftsjahr beabsichtigt die Geschäftsführung eine Ausschüttung in ähnlichem Umfang vorzuschlagen; die Dividende entspräche dann 6 Cent pro Aktie. Die endgültige Entscheidung über die Gewinnverteilung obliegt indes allein der Hauptversammlung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, die voraussichtlich am 21. November 2016 abgehalten wird. Thomas Treß skizzierte den Wert von Borussia Dortmund mit „rund einer dreiviertel Milliarde Euro“.

Als nächste Zielgröße kündigte Hans-Joachim Watzke mittelfristig Umsatzzahlen in Höhe von über 400 Millionen Euro an: „Dafür ist es wichtig, dass wir im Konzert der Großen mitspielen. Unser sportliches und finanzielles Fundament ist einmalig in 107 Jahren von Borussia Dortmund.“ (br)

BVB total!-Video: Die Reden der beiden Geschäftsführer auf der heutigen Bilanzpressekonferenz