62 Tage, 16 Spiele, 15 Siege, 73:10 Tore inklusiver aller Pflicht- und Testspiele bis Ende August: Borussia Dortmund absolviert den Sprung in die Ära Thomas Tuchel mit Pauken und Trompeten.

In der UEFA Europa League erreicht die Mannschaft souverän die Gruppenphase, im DFB-Pokal die zweite Runde und bejubelt an den ersten drei Bundesligaspieltagen drei Siege: Platz eins in der Tabelle.

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Zum Auftakt der Saison 2015/16 brennt die Mannschaft ein wahres Feuerwerk ab und fegt Champions-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach mit 4:0 (3:0) vom Platz. Eine herausragende Leistung der Schwarzgelben krönen Marco Reus (15.), Pierre-Aubameyang (21.) und Henrikh Mkhitaryan (33./50.) mit ihren Toren. „Mit so einem Start war natürlich nicht zu rechnen, schließlich haben wir gegen den Rückrundenmeister gespielt“, staunt Trainer Thomas Tuchel und räumt ein: „Von so etwas wagt man gar nicht zu träumen...“

Matthias Ginter schießt sein erstes Tor für den BVB und sorgt damit für das 1:0 beim FC Ingolstadt. Zudem gibt er noch eine Vorlage, die zum 4:0-Endstand durch Aubameyang. Außerdem treffen Reus und Shinji Kagawa. Erstmals seit dem 28. September 2013 ist Borussia Dortmund wieder Bundesliga-Tabellenführer.

43 Grad Celsius auf dem Rasen! Borussia Dortmund gewinnt die Hitzeschlacht gegen Hertha BSC mit 3:1. Mats Hummels gelingt per Kopfballtreffer die Führung (27.). Nach der Pause zieht der BVB das Tempo an, kommt durch Aubameyang (52.) zum zweiten Tor und verpasst im Anschluss die endgültige Entscheidung. So wird es nach Kalous Anschluss (78.) nochmal spannend, aber Adrian Ramos macht in der Nachspielzeit den Sack zu (90.+3). Reus zieht sich einen Haarriss im Zeh zu und fehlt in den nächsten drei Wochen.

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Henrikh Mkhitaryan bejubelt sein Tor in Norwegen.

Nicht nur in der Liga, auch in den Cup-Wettbewerben läuft es bestens: Mit dem 2:0-Erfolg beim Chemnitzer FC steht der Vorjahres-Finalist in der zweiten Pokalrunde. Aubameyang und Mkhitaryan treffen. In der Europa-League-Qualifikation gibt es im Rückspiel gegen den Wolfsberger AK ein Schützenfest. Vor 65.190 Zuschauern machen es die Schwarzgelben eine Hälfte lang spannend, in der zweiten sorgen sie dann aber schnell für klare Verhältnisse. Zunächst Reus (48.) und Aubameyang (61.), dann Mkhitaryan (73., 82., 86.) mit einem lupenreinen Hattrick schießen ein deutliches 5:0 heraus.

In der nächsten Runde geht’s nach Norwegen. Das Hinspiel gegen Odds Ballklub geht als „Nacht der Rekorde“ in die BVB-Chronik ein: schnellstes Gegentor und schnellster Drei-Tore-Rückstand aller Zeiten im Europapokal. Erstmals gewinnt der BVB nach 0:3-Rückstand ein internationales Spiel. Mkhitaryan schießt sechs Minuten vor dem Ende zum 4:3 für Borussia ein (weitere Tore: zwei Mal Aubameyang sowie Kagawa). Vier Mal treffen die Schwarzgelben zudem Aluminium. Auch das dürfte ein Rekord sein, ebenso wie die Zahlen im Rückspiel: 34 Torschüsse. Nie sind es seit Datenerfassung mehr in einem Heimspiel des BVB. In der torreichsten Partie in Borussias Europapokalgeschichte bejubelt man einen 7:2-Sieg. Reus (3), Kagawa (2), Mkhitatyan und Gündogan erzielen die Tore.

Am letzten Tag der Transferperiode gibt es noch drei Abgänge und einen Zugang. Adnan Januzaj kommt auf Leihbasis von Manchester United, Jakub Blaszczykowski wird zum AC Florenz ausgeliehen. „Kuba ist nicht nur ein toller Fußballer, sondern auch ein wunderbarer Mensch“, sagt Michael Zorc. Für ihn ist es wichtig, im Vorfeld der EM 2016 viel Spielpraxis zu sammeln.“ Oliver Kirch („Die 30 Pflichtspiele, die ich beim BVB gemacht habe, würde ich für nichts in der Welt gegen 100 Pflichtspiele bei einem anderen Klub eintauschen wollen“) verabschiedet sich zum SC Paderborn, Kevin Großkreutz zieht es zu Galatasaray Istanbul.

Auf der Bilanzpressekonferenz stellen Hans-Joachim Watzke und Thomas Treß die Zahlen für das Geschäftsjahr 2014/15 vor: Konzernumsatz 276 Millionen Euro, operativer Konzerngewinn (EBITDA) 55,6 Millionen Euro, Ergebnis nach Steuern 5,5 Millionen Euro.  Im fünften Jahr hintereinander vermeldet der BVB einen Gewinn – addiert sind es 101,6 Millionen Euro.
Boris Rupert