Alles ist etwas anders bei Borussia Dortmunds 109. Reise zu einem Europapokalspiel. Erstmals sind zwei Maschinen für Mannschaft und Delegation im Einsatz. Auf dem kleinen Regionalflughafen in Skien dürfen nur Turboprop-Maschinen mit jeweils rund 30 Plätzen landen und starten.

Aus Skien berichtet Boris Rupert

Nach 100 Minuten Flugzeit setzten die beiden zweitmotorigen Propellermaschinen vom Typ Dornier 328-100 sicher auf norwegischem Boden auf. Im Flieger für die Mannschaft fehlten Lukasz Piszczek und Marco Reus, die aus Gründen der Vorsicht in Dortmund geblieben sind. Mit Blick auf die weiteren Aufgaben in Ingolstadt am Sonntag sowie in der kommenden Woche mit dem Rückspiel gegen Odds BK und dem Liga-Heimspiel gegen Hertha BSC will man kein Risiko eingehen.

„Für meinen Körper, gerade wegen der Verletzungen, ist es nicht so vorteilhaft, auf Kunstrasen zu spielen“, erklärte Reus, der sich bereits in dieser frühen Phase der Saison in einer tollen Form befindet: „Nachdem ich letztes Jahr oft verletzt war und nie in meinen Rhythmus gekommen bin, ist es einfach gut, dass ich die komplette Vorbereitung mitmachen konnte. Deshalb habe ich jetzt körperlich ein hohes Niveau.“

„Besser auf Kunstrasen als auf einem schlechten Platz!“

Auch wenn Borussia Dortmund am Donnerstagabend in Skien zum ersten Mal überhaupt ein Pflichtspiel auf Kunstrasen bestreiten wird, ist der ungewohnte Belag, bei dem Ball ganz anders springt als auf Naturrasen, kein großes Thema. Erst am Abend, beim Abschlusstraining in der Skagerak-Arena, trainiert die Mannschaft das erste Mal auf Kunstrasen, außerdem noch einmal am Donnerstagvormittag beim sogenannten „Anschwitzen“. In Dortmund wurde darauf verzichtet, auf einen der mit Kunstrasen belegten Trainingsplätze zu wechseln.

„Wir kennen das doch alle“, versichert Mats Hummels und erklärt: „Wir haben in unserer Jugend jahrelang auf Kunstrasen gespielt. Natürlich ist es auf Rasen schöner.“ Der deutliche Nachsatz des Kapitäns: „Für ein gutes Spiel ist ein Kunstrasen besser als ein Platz wie bei unserem Auswärtsspiel gegen Wolfsberg.“ Auf glitschigem Untergrund gewann der BVB vor drei Wochen mit 1:0. Seitdem folgten drei weitere Siege, allesamt ohne Gegentreffer. „Das ist schon stark, und da ist man auch ein bisschen zufrieden“, sagt Hans-Joachim Watzke und fügt hinzu: „Aber mit Zufriedenheit erreicht man nichts.“

Nach der Gladbach-Gala liegt der Fokus auf Europa

Das scheint die Mannschaft verinnerlicht zu haben. „Uns fällt es nicht schwer, Gladbach abzuhaken und den Fokus voll und ganz auf die Europa League zu richten“, bekräftigt Ilkay Gündogan nach der Gala zum Liga-Auftakt (4:0) und sagt mit Blick auf die Partie gegen den international unbeschriebenen Gegner: „Wir müssen da weitermachen, wo wir am Samstag aufgehört haben.“

Informationen über Odds BK holte sich Watzke übrigens aus erster Hand: „Wir haben Björn Gulden, den Vorstandsvorsitzenden von Puma, der auch mal Bundesligaspieler war, mit dabei. Er hat uns informieren können, er kennt den einen oder anderen Spieler.“