Hundertzwanzigmal schon gab es das Borussen-Duell zwischen dem BVB und dem VfL. 120-mal Dortmund gegen Gladbach. Und doch sind in der langen Historie erst zwei Pokalspiele zwischen beiden Klubs notiert. Am Mittwoch kommt es zur dritten Auflage, erstmals in Dortmund.

Wenn Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal aufeinandertreffen, dann immer in der zweiten Runde, immer Ende Oktober. So war es 1986, am 24.10., so war es 2003, da am 29.10., jeweils in Mönchengladbach, zunächst am Bökelberg (6:1), dann im neuen Stadion am Nordpark (2:1). Nun also trifft man sich am 30. Oktober 2019 erstmals in Dortmund, natürlich in Runde zwei, und es bleibt festzuhalten: Bislang hat stets die Heim-Elf gewonnen.

Elf Tage nach dem Bundesliga-Duell, das der BVB knapp aber verdient mit 1:0 gewann, hoffen Reus und Co. nach den wenig erquickenden Auftritten in Mailand (0:2) und in Gelsenkirchen (0:0) zurückzukehren in die Erfolgsspur. „Die Leichtigkeit, die Selbstverständlichkeit fehlt“, sagte der Kapitän am Samstag, und Sportdirektor Michael vermisst derzeit „unsere spielerischen Automatismen. Es wirkt alles ein wenig zäh“.

„Wir sind selbstkritisch, wir sind nicht zufrieden. Vor allem spielerisch wollten wir einen anderen Ansatz zeigen“, betonte Reus in den Katakomben der Arena: „Das haben wir 70 Minuten lang nicht getan, und das ist auch nicht unser Anspruch. Wir müssen besser spielen.“ Zorc: „Am Mittwoch nehmen wir einen neuen Anlauf.“

Ins Spiel gegen die Elf vom Niederrhein können die Schwarzgelben jedenfalls eine äußerst positive Statistik mitnehmen. Jedes der vergangenen neun Spiele wurde gewonnen, gegen keinen anderen Klub läuft eine längere Siegesserie. Reus setzt zudem auf die Fans. „Wir müssen zusammenstehen auch in diesen Situationen. Das hat den Verein immer ausgezeichnet, und das wird den Verein hoffentlich auch jetzt auszeichnen. Niemand von uns hat gesagt, dass wir durch die Liga marschieren und mit jedem Gegner Katz und Maus spielen.“

Platz drei nach den Samstagspielen, und im Pokal das Achtelfinale vor Augen. „Wir müssen aus dieser Situation, die ich nicht als Krise betiteln würde, herauskommen – mit Spaß und mit harter Arbeit. Wir werden zurückkommen, auch was das Spielerische angeht, selbst wenn wir davon momentan weit entfernt sind“, so Reus, der für die Partie am Mittwoch im Signal Iduna Park fordert: „Dagegenhalten und den Willen zeigen, das Spiel gewinnen zu wollen.“
Boris Rupert