Dem starken 3:1 über den AC Mailand folgte ein mühsames 2:2 beim VfL Bochum. Unterm Strich stehen zwei späte Tore zum Ausgleich, aber auch die Erkenntnis, dass wir „auch vier oder fünf Gegentore hätten bekommen können“. Peter Bosz fügte hinzu: „Wir müssen analysieren: Wieso waren die Chancen da? Was haben wir falsch gemacht?“

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Sehr präsent: Mario Götze

Die Torhüter Dominik Reimann (2) und Roman Bürki (1) verhinderten mit sensationellen Reflexen einen tatsächlich möglichen 0:5-Rückstand, der zwar keineswegs dem Spielverlauf der bis auf eine kurze Phase zu Beginn der zweiten Hälfte optisch deutlich überlegen, aber bis auf Mario Götze auch recht ideenlos agierenden Borussen entsprochen hätte, wohl aber dem Chancen- und Torschussverhältnis.

„Das Tempo hat gefehlt, weil wir ein bisschen müde sind“, sagte Roman Bürki und ergänzte: „Bochum hat es uns schwer gemacht, gepflegt aufzubauen. Man hat gesehen, dass gerade in der ersten Halbzeit nicht jeder Spieler auf seiner eigentlichen Position gespielt hat.“

Auch Bosz deutete an, dass die vielen Umstellungen mit ein Grund dafür gewesen sein könnten, dass die Mannschaft in der Rückwärtsbewegung sehr offen agierte. „Heute haben sehr viele Spieler gespielt, die noch nicht sehr viele Minuten gespielt haben“, erklärte der Trainer: „Wir lernen auch aus diesen Spielen.“

Wie schon beim 3:2 gegen die Urawa Reds zeigten die Schwarzgelben Nehmerqualitäten und den Willen, nach zwei harten Trainingswochen auch in der Schlussphase alle Kräfte zu mobilisieren. Gonzalo Castro und Christian Pulisic glichen binnen 60 Sekunden aus. Bei einem Chancenverhältnis von 8:7 für den VfL war das Resultat (2:2) am Ende auch gerecht.

„Wir haben auch heute einen Schritt nach vorn gemacht“

„Wir haben auch heute einen Schritt nach vorn gemacht“, bilanzierte Bürki. Das gilt für die Mannschaft im Allgemeinen und für Mario Götze im Besonderen. Erstmals stand er in der Startelf, nach zwei 30-Minuten-Einsätzen absolvierte der 25-Jährige nun zum ersten Mal eine komplette Halbzeit. „Ich bin froh, dass er auch diese 45 Minuten gut überstanden hat“, meinte Bosz: „Wir werden ihn weiterhin behutsam aufbauen.“

Die nächsten beiden Testspiele stehen während des knapp einwöchigen Trainingslagers in Bad Ragaz auf dem Plan: Am 28. Juli (Freitag) gegen Espanyol Barcelona, am 1. August (Dienstag) ist Atalanta Bergamo der Gegner.
Boris Rupert

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