Bundesliga
„Den Rückstand auf zwei Punkte reduzieren!“
Sechs Punkte hatte Borussia Dortmund binnen zwei Spieltagen auf den VfL Wolfsburg aufgeholt und den Rückstand von elf auf fünf Punkte mehr als halbiert. Die Hoffnung, am Mittwochabend – und damit unmittelbar vor dem direkten Aufeinandertreffen an diesem Samstag – noch näher an den Tabellendritten heranzurücken, erfüllte sich nicht.
Beide Teams erledigten ihre Hausaufgaben. Der BVB gewann mit 2:0 gegen Union Berlin, der VfL siegte mit 3:1 beim VfB Stuttgart.
„Nach dem Spiel gegen Frankfurt (1:2 am 3. April, d. Red.) sah es nicht danach aus, dass wir da nochmal herankommen könnten“, sagte Trainer Edin Terzic und fügte hinzu: „Jetzt sind wir bis auf vier Punkte an Platz vier heran, fünf auf Rang drei, spielen in Wolfsburg und können das Ganze auf zwei Punkte reduzieren. Genauso wollen wir das Spiel angehen. Dafür brauchen wir eine extrem gute Leistung.“
Eine unkonzentrierte Anfangsphase wie gestern gegen Union, in der die Gäste nach 15 Sekunden nur um Millimeter das 0:1 verpassten (Lattentreffer Ingvartsen), darf sich nicht wiederholen. „Wir sind sehr schlecht ins Spiel gestartet und haben die ersten Minuten verschlafen“, bekannte Terzic. „Am Ende haben wir es geschafft, die Null zu verteidigen und das zweite Tor zu schießen.“ Seine Mannschaft verzeichnete ein dickes Chancenplus (12:3), durfte sich aber letztlich bei Torhüter Marwin Hitz bedanken, der in der 66. Minute einen perfekt von Max Kruse getretenen Freistoß mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenkte und damit den 1:1-Ausgleich verhinderte. Gegen einen defensiv- und laufstarken Gegner habe sich seine Elf „sehr viele Torchancen herausgespielt“, bemerkte Terzic: „Leider konnten wir sie nicht so verwerten, wie wir uns das gewünscht hätten.“
Auch wenn Torjäger Erling Haaland trotz einer Vielzahl bester Gelegenheiten diesmal leer ausging: Borussias Offensive überzeugte und wurde mit der Einwechslung des sieben Wochen lang fehlenden Jadon Sancho noch lebendiger, noch gefährlicher.
Einziger Wermutstropfen: Abwehrchef Mats Hummels fehlt in Wolfsburg. Er sitzt eine Gelbsperre ab. „Jemand anderes wird an seiner Stelle spielen“, so Terzic: „Wir haben danach noch weitere wichtige Spiele und hoffen, dass Mats dann in Topform ist.“
Zwar ohne Hummels, aber mit einer beeindruckenden Serie tritt der BVB die Reise nach Niedersachsen an. Seit 2015 hat er jedes Auswärtsspiel beim VfL gewonnen, gegen keinen anderen Gegner hat er eine so imposante Auswärtsbilanz mit zwölf Siegen, fünf Unentschieden und nur sechs Niederlagen.
Boris Rupert