Im Weihnachtsmonat Dezember zeigt die Mannschaft gleich drei Gesichter. Ihr sympathisch soziales, ihr sportlich ambitioniertes (in den Heimspielen), aber auch ein langes, zumindest hinterlässt sie ein solches nach den Auswärtsspielen in Berlin und Bremen.

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Ilkay Gündogans Kopfballtreffer beschert einen 1:0-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim und damit einen guten Start in den Weihnachtsmonat. Mit einem 1:1 gegen den RSC Anderlecht (Tor: Immobile) sichert die Mannschaft Platz eins in der UEFA Champions League. Fürs Achtelfinale wird Italiens Titelträger Juventus Turin zugelost. Es hätte einfachere, aber auch deutlich schwierigere Aufgaben geben können. Vom eigenen Publikum verabschiedet sich die Mannschaft nach einem spektakulären Spiel mit einem 2:2 gegen den Tabellenzweiten VfL Wolfsburg durch Tore von Aubameyang und Immobile.

Ende gut, alles gut? Mitnichten! Die Hoffnung, bis Weihnachten ins Mittelfeld der Tabelle vorzustoßen, wird durch schwache Auswärtsauftritte in Berlin (0:2) und Bremen (1:2) torpediert. Borussia Dortmund überwintert erstmals seit 29 Jahren auf einem Abstiegsrang!

Das sportliche Dreigestirn an der Spitze des BVB – Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc und Jürgen Klopp – zieht nach der enttäuschend verlaufenen Hinrunde Bilanz. „Wir haben ungeachtet unseres Verletzungspechs nicht alles richtig gemacht. Aber es geht nicht von selbst. Es wird nur dann funktionieren, wenn wir zu unseren Wurzeln zurückkehren, wenn wir wieder über eine extreme Fitness und Bereitschaft der Spieler verfügen, den Fußball zu spielen, den wir jahrelang mit großem Erfolg gespielt haben“, erklärt Watzke. Personell gibt es erste Veränderungen: Dong-Won Ji wechselt zum FC Augsburg, von RB Salzburg kommt Kevin Kampl.

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Alle Jahre wieder, aber immer ein Erlebnis, das zumindest für den Moment alle anderen Sorgen vergessen lässt: der BVB in der Dortmunder Kinderklinik. Cheftrainer Jürgen Klopp überreicht einen Scheck der BVB-Stiftung „leuchte auf“ über 15.000 Euro an die Klinik. „Die Spende ist ein ganz wichtiger Schritt in Richtung Kinder-MRT. Der BVB ist aber vor allem auch ein toller Botschafter für unser Anliegen, Medizin aus den Augen der Kinder zu gestalten“, bedankt sich Dr. Dominik Schneider. Dass der BVB die Tradition mit dem Besuch der Kinderklinik schon seit vielen Jahren pflegt, ist „gerade für unsere chronisch oder schwer kranken Kinder, die manchmal über Wochen und Monate immer wieder in die Kinderklinik oder Kinderchirurgie müssen, der Höhepunkt des Jahres“, so der Leiter der Kinderklinik – eine Herzensangelegenheit eben!

Am selben Abend bedanken sich die Profis zudem in Form einer zweieinhalbstündigen Autogrammstunde für die außergewöhnliche Unterstützung im Jahr 2014, stellen sich anschließend sogar hinter den Tresen und zapfen frisch gekühltes Brinkhoff’s. Rund 1.000 Delegierte sind zur alljährlichen Fanclub-Weihnachtsfeier gekommen. „Die Leute“, sagt Jürgen Klopp, „sind voller Vertrauen, Zuversicht und Hoffnung. Wir werden irgendwann feststellen, dass dieser Verein in dieser Situation noch enger zusammengewachsen ist.“

In der bislang größten Spendenaktion von „leuchte auf“ können durch das Engagement von Fans und BVB-Mitarbeitern insgesamt 1.600 Weihnachtswünsche sozial benachteiligter Kinder aus Dortmund erfüllt werden.

Trauer löst dagegen die Nachricht von Alois Schefflers Tod aus. Der langjährige Vorsitzende des Ältestenrats, Ehrenvorsitzender dieses Gremiums, Ehrenmitglied des Vereins, stirbt im Alter von 99 Jahren. Scheffler, seit 1. April 1928 Mitglied des BVB, hätte am 28. Januar seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Boris Rupert