Real geschlagen. Bayern besiegt. Doch auf dem Rückweg von München nach Dortmund gab es bereits am Samstag nur ein Thema: Das Halbfinale im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg. Am Dienstag will Borussia Dortmund die letzte Etappe auf dem Weg nach Berlin erfolgreich bewältigen. Anstoß ist um 20.30 Uhr.

„Wir nutzen jede Stunde zur Regeneration“, sagte Jürgen Klopp am Montagnachmittag. München hat Spuren hinterlassen, und „ob alle zu einhundert Prozent fit sind, ist noch nicht raus“. Doch von den „kleineren Wehwehchen“ wird sich niemand aufhalten lassen in einem Halbfinale, und so lautet die Frage weniger Wer kann spielen? als Wen lässt der Trainer spielen? Zuletzt gab es eine Menge Rotation, und mit Friedrich, Jojic und Kirch spielten sich drei Akteure ins Rampenlicht, die zuvor weniger Einsatzzeit hatten.

„Es wird nicht einfach“
„Wichtig ist, dass wir Frische bringen können“, sagt Klopp und spricht dabei in erster Linie über „Positionen, die laufintensiver, die für unseren Rhythmus und die Arbeit gegen den Ball unendlich wichtig sind“. Auch taktisch hat der Trainer mehrere Optionen gegen einen Gegner, der viel mit „Querpass, Diagonalball, Querpass“ operiert. In einem 4-1-4-1 spielte seine Mannschaft vor zehn Tagen gegen den gleichen Gegner in der Bundesliga eine starke zweite Halbzeit, gewann nach Pausenrückstand („Die beste Nachricht war, dass wir nur 0:1 hinten lagen“) mit 2:1. Klopp: „Alle Maßnahmen gegen Real, gegen Bayern und in der Pause des Spiels gegen Wolfsburg haben Früchte getragen.“

Borussia Dortmund ist in der entscheidenden Phase der Saison in Top-Form. Jetzt geht es gegen eine weitere Top-Mannschaft, die Klopp zur absoluten Bundesliga-Spitze zählt: „Wer Wolfsburg am letzten Wochenende gesehen hat, der weiß, dass es nicht einfach wird.“ Die Paarung zwischen Schwarzgelb und Grün-Weiß sei ein „würdiges Halbfinale“.

Noch 125.000 Meter bis zum Finale
Aber es soll nur eine Durchgangsstation, die letzte Etappe auf dem Weg nach Berlin darstellen. „Wir haben einen kleinen Vorteil, und das ist der, dass wir zu Hause spielen!“, sagt Klopp – und hofft auf eine ähnliche Atmosphäre wie letzten Dienstag gegen Madrid: „Wir sollten aus einem kleinen Vorteil einen Riesenvorteil machen.“

Der Mannschaft wird er nicht mehr viel sagen. „Der DFB-Pokal war das ganze Jahr schon im Hinterkopf. Jeder Meter, den wir in einem Pokalspiel gelaufen sind, war einer für Berlin.“ Rund 125.000 Meter kommen am Dienstag noch hinzu…
Boris Rupert