Im Rückspiel gegen Manchester City muss Borussia Dortmund eine 1:2-Niederlage kontern. Dreimal ist das dem BVB in europäischen Wettbewerben bislang erfolgreich gelungen. Insgesamt machten die Borussen im eigenen Stadion acht von 13 Hinspiel-Niederlagen noch wett!

4. Dezember 1963
5:0 gegen Benfica Lissabon nach 1:2 im Hinspiel

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Fast 60 Jahre ist es her, und dennoch nimmt es in der ruhmreichen Vereinsgeschichte einen Platz ganz weit vorn ein in der Liste mit den größten Spielen aller Zeiten. Lissabon war nicht irgendwer, stand in dieser Zeit innerhalb von fünf Jahren viermal im Endspiel um den Europapokal der Landesmeister und gewann diesen zweimal. Gegen diese Übermannschaft musste Borussia Dortmund also eine 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen. Drei Tore innerhalb von drei Minuten durch Konietzka (34.) und zweimal Brungs (35./36.) euphorisierten die Mannschaft sowie die 42.000 Fans in der Roten Erde. Erneut Brungs (47.) sowie Wosab (59.) machten den Kantersieg perfekt.

30. September 1987
2:0 gegen Celtic Glasgow nach 1:2 im Hinspiel

Ein Jahr nach dem Fast-Abstieg mit der Rettung erst in allerletzter Sekunde durch das Wegmann-Tor kehrte Borussia Dortmund auf Europas Fußballbühne zurück. Das Erstrundenduell im UEFA-Pokal gegen Celtic Glasgow war ein Fußballfest auf dem Rasen und auf den Rängen. Die damals geschlossene Freundschaft mit trinkfesten Schotten hält bis heute. Borussia siegte durch späte Tore von Norbert Dickel (74./86.) mit 2:0 und zog in die nächste Runde ein. 

18. März 1993
2:0 gegen AS Rom nach 0:1 im Hinspiel

Auf dem Weg ins UEFA-Cup-Finale 1993 hatte es der BVB mit Italiens Ausnahmekickern von AS Rom zu tun. Im Hinspiel wehrten sich die Schwarzgelben mit Haut und Haaren und bissen sich im Rückspiel förmlich in diese Aufgabe. Michael Schulz kurz vor der Pause (41.) und Lothar Sippel unmittelbar nach Wiederanpfiff (46.) versenkten Flanken von Knut Reinhardt, der an diesem Abend wohl das Spiel seines Lebens machte.

3. November 1994
3:0 gegen Slovan Bratislava nach 1:2 im Hinspiel

Dass die Hinspiel-Niederlage für die Borussen, die in dieser Saison in der Bundesliga das Maß aller Dinge waren und trotz unglaublichen Verletzungspechs in der Rückrunde die Meisterschaft gewannen, nur ein Betriebsunfall war, sahen 32.500 Zuschauer im Westfalenstadion live. Möller (15.) und zweimal Riedle (46./85.) rückten die Verhältnisse wieder gerade.

6. Dezember 1994
3:1 n.V. gegen Deportivo La Coruna nach 0:1 im Hinspiel

Die Geschichte dieses Spiels am Nikolaustag 1994 ist schon häufig erzählt. Neben Malaga und Benfica zählt es zu den größten Sternstunden schwarzgelber Europapokalabende. Zorcs Tor (50.) ebnete den Weg in die Verlängerung, doch als Alfredo in der 102. Minute das 1:1 erzielte, schien die Partie entschieden. Denn Borussia benötigte jetzt zwei weitere Tore. Und die fielen noch: Riedle in der 116. und Ricken in der 119. Minute schossen Borussia doch noch in die nächste Runde.

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14. März 1995
2:0 gegen Lazio Rom nach 0:1 im Hinspiel

Ein ganz großer Fußballabend im restlos ausverkauften Westfalenstadion. Ottmar Hitzfeld hörte auf seinen Vater und stellte Stéphane Chapuisat auf Rechtsaußen, um den offensivstarken Linksverteidiger Chamot hinten zu binden. Die Taktik ging auf. Chapuisat verwandelte in der elften Minute einen Elfmeter (an Riedle) zum 1:0, und als sich alle schon auf eine Verlängerung eingestellt hatten, flog zunächst Chamot mit Gelb-Rot vom Platz (89.), und in der Nachspielzeit verwertete Riedle ein Chapuisat-Zuspiel zum 2:0.

7. Dezember 1999
5:1 n.E gegen Glasgow Rangers nach 0:2 im Hinspiel

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Sportliche Tristesse herrschte beim BVB im Spätherbst 1999. Aus der UEFA Champions League war die Mannschaft nach der Gruppenphase ausgeschieden, es ging zwar im UEFA-Cup weiter, doch nach einem 0:2 im Hinspiel stand das Aus gegen die Glasgow Rangers quasi fest. Ikpeba erzielte zwar das erhoffte frühe Führungstor, doch der Kampf gegen die Uhr schien schon verloren, ehe Torwart Lehmann im Strafraum der Schotten den Ball zu Bobic verlängerte, der ihn zum 2:0 über die Linie drückte. Die Verlängerung blieb torlos; im Elfmeterschießen parierte Lehmann gegen van Bronckhorst, Numan und Reyna.

8. März 2017
4:0 gegen Benfica Lissabon nach 0:1 im Hinspiel

Im Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League machte der BVB hinten bis auf eine Standardsituation alles richtig, erspielte sich vorne Torchance um Torchance, ließ sogar einen Elfmeter aus und unterlag bei Benfica Lissabon doch höchst unglücklich mit 0:1. Im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK war drei Wochen später der Wille des BVB, das Hinspiel-Ergebnis zu drehen, deutlich zu spüren. Bereits nach vier Minuten traf Aubameyang per Kopf zur frühen Führung. Pulisic (59.) und erneut Aubameyang (61.) stellten nach der Pause innerhalb von zwei Minuten auf 3:0. Den Schlusspunkt setzte dann wieder Aubameyang mit dem 4:0 (85.). Damals bei Benfica im Tor: Der heutige City-Torwart Ederson.
(Boris Rupert/cr)