Sie haben das erste Spiel und viele neue Freunde gewonnen, die Schwarzgelben bei ihrer vierten Asienreise. Und zudem Selbstvertrauen getankt nach dem missglückten Testspiel-Auftakt in Essen vor fünf Tagen.

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„Der Sieg war wichtig fürs Selbstvertrauen, damit Ruhe herrscht und wir weiterhin gut arbeiten können“, bemerkte der erfahrene André Schürrle nach dem 3:2-Erfolg gegen die Urawa Reds bei extremen klimatischen Bedingungen. Den Siegtreffer erzielte Schürrle kurz vor Schluss aus „Lothar-Emmerich-Position“, allerdings mit viel Überlegung und technischer Klasse.

Im Mittelpunkt des Abends in Tokio standen jedoch zwei andere Akteure: Doppeltorschütze Emre Mor und Rückkehrer Mario Götze. „Zu treffen und zu gewinnen ist das beste Gefühl“, meinte Mor und ergänzte: „Ich bin glücklich, dass wir den Sieg kurz vor Schluss klarmachen konnten.“

„Er hat sehr große Qualitäten“, sagte Trainer Peter Bosz über Emre Mor: „Das hat er heute wieder gezeigt, unter anderem mit zwei Toren. Aber er muss lernen, wann er ins Dribbling gehen kann und wann er den Ball spielen muss.“ Mor weiß um diese Schwäche: „Wir müssen noch lernen, besonders in meinem Alter.“ In Bosz findet er einen Unterstützer und Förderer: „Er ist jung, er wird das schaffen. Es ist meine Aufgabe, ihm dabei zu helfen.“

„Ein tolles Gefühl nach so langer Zeit“

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Glücklich schätzt sich der Coach auch über die Rückkehr von Mario Götze. „Wir sind froh, dass er heute schon 30 Minuten spielen konnte. Jetzt müssen wir jeden Tag schauen, wie es bei ihm weitergeht. Wir müssen vorsichtig sein mit ihm, denn er hatte fünf Monate lang nicht trainiert.“ Der Weltmeister strahlte jedenfalls nach dem Spiel vor Glück: „Es war anstrengend, aber es war auch ein tolles Gefühl, nach so langer Zeit wieder auf dem Platz zu stehen.“

Dass die Leistung trotz des Sieges in manchen Bereichen noch deutliches Verbesserungspotenzial birgt, insbesondere in der Absicherung von schnellen Gegenangriffen und in der Zuordnung bei Standards, ist jedem Borussen klar. „Wir sind erst seit einer Woche im Training, es war sehr heiß auf dem Rasen – und Urawa steht mitten in der Saison“, relativierte Bosz. Und auch Götze betonte: „Die Bedingungen waren extrem. Es ist nicht ganz so leicht, wenn man die lange Reise in den Beinen hat. Und wir sind erst seit sieben Tagen im Training. Das Wichtigste ist, dass wir zu den Pflichtspielen fit sind.“

Dazu werden auch auf der diesjährigen Asien-Reise in Japan und China die Grundlagen gelegt. Nach einem anstrengenden Training am Sonntag ging es zur Abkühlung in die Eistonne. Auch standen weitere Einsätze vor Ort auf dem Programm, so bei der Evonik-Fußballschule oder bei einem Event von Puma.
Boris Rupert

Alle Infos unter www.bvb.de/asiatour