Borussia Dortmund zieht eine hochzufriedene Bilanz zum Abschluss der USA-Reise: „Durch und durch erfolgreich.“ Auch sportlich konnten die Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen werden. „Das Fazit ist sehr, sehr positiv“, bestätigte Lucien Favre: „Es war eine schöne Erfahrung.“

Der Coach zeigte sich beeindruckt von der Begeisterung um seinen neuen Klub. „Überall, ob in Chicago, Charlotte oder Pittsburgh, waren so viele Fans von Borussia Dortmund. Das war eine große Überraschung für mich. Ein Zuschauerschnitt von 35.000 ist phantastisch.“

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Zwei Siege (1:0 gegen Manchester City, 3:1 gegen den FC Liverpool) und ein „Unentschieden“ – so wird das im Elfmeterschießen verlorene Spiel gegen Benfica Lissabon von den Organisatoren des International Champions Cup gewertet – stehen zu Buche. „Viele schöne Sachen“ habe er gesehen, berichtete Lucien Favre. Der Schweizer schwärmte dann von Vorbereitung und Vollendung der beiden Treffer gegen Portugals Vizemeister, die Mo Dahoud allesamt eingeleitet, Mario Götze überragend vorbereitet und Maximilian Philipp eiskalt vollstreckt hatte: „Die zwei Tore, die wir machen, sind absolut top!“

Er lobte die Mannschaft und zeigte zugleich Verständnis dafür, dass es nach einem 2:0-Vorsprung nicht zum Sieg reichte. „Am Ende war es eine sehr, sehr junge Mannschaft mit zahlreichen Nachwuchsspielern, die es nicht gewohnt war, in dieser Formation zusammenzuspielen. Es ist noch viel zu früh, einige Spieler 90 Minuten spielen zu lassen. Trotzdem können wir am Ende das 3:2 machen.“ So aber ging es ins Elfmeterschießen, wo das Durchschnittsalter der fünf Schützen bei 19,2 Jahren lag.

Die neun Tage in den USA wurden dazu genutzt, sich gegenseitig kennenzulernen – außerhalb des Platzes, aber insbesondere dort. Für die Mannschaft gehe es darum zusammenwachsen, für das Trainerteam war und ist es wichtig, „so schnell wie möglich die Spieler kennenzulernen, um ein Team aufzubauen“. Favre weiter: „Am besten lernen wir die Spieler auf dem Trainingsplatz kennen: Spielintelligenz, Bewegung, Technik in Bewegung, Rückwärtslauf, Gegenpressing – all das sehen wird dort.“

„Wir wollen uns weiter verbessern. Bis jetzt bin ich zufrieden.“

Der einzige Kompromiss lag in der schnellen Abfolge der Spiele. „Die Trainingssessions waren nicht so lang“, erklärte Favre: „Denn das war schwierig: du spielst Freitag gegen Man City, Sonntag gegen Liverpool und schon Mittwoch gegen Benfica.“ Dennoch: „Ich muss die Spieler peu à peu kennenlernen. Es fängt an. Ich sehe viele Sachen, die sind gut; ein paar Sachen sind noch nicht so gut. Insgesamt ist das ziemlich positiv.“

Nach der Rückkehr am Donnerstag (die Mannschaft wird am frühen Nachmittag in Düsseldorf erwartet) und dem trainingsfreien Freitag hat Favre ab Samstag dann noch gut drei Wochen, um mit dem nun auch vollständigen Kader zu arbeiten: „Wir wollen uns weiter verbessern. Die Trainingseinheiten sind sehr wichtig dafür. Bis jetzt bin ich zufrieden.“

Am Mittwoch kommender Woche geht es für acht Tage ins Trainingslager in die Schweiz: Das Ziel ist wie immer in den vergangenen Jahren Bad Ragaz. Dort stehen nur zwei Partien auf dem Plan, um das auf dem Trainingsplatz Erlernte unter Wettkampfbedingungen zu erproben. Stade Rennes und SSC Neapel heißen die beiden Gegner.
Boris Rupert

Borussia brilliert in Durchgang eins