„Jaaaaa“ schallte es durch die Helmut-Körnig-Halle – der BVB sichert sich als krasser Außenseiter zum Champions-League-Auftakt nach einer überragenden Leistung einen Punkt – 25:25 (12:14) stand gegen FTC-Rail Cargo Hungaria am Ende auf der Anzeigetafel. Völlig zurecht ließen sich die Spielerinnen nach dem Abpfiff von den euphorischen Fans feiern. 

Kein Wunder, dass BVB-Trainer André Fuhr seiner Mannschaft ein riesiges Lob aussprach: „Wir sind sehr glücklich. Wir haben den Punkt absolut verdient. Wir haben gekämpft und ich bin stolz auf die Mannschaft. Der Punktgewinn fühlt sich wie ein Sieg an.“

Doch die erste Duftmarke der Partie setzten die Gäste, Nationalspielerin Emily Bölk traf zum 0:1. Während Mia Zschocke im Anschluss verpasste, war erneut Bölk zur Stelle. Es schien, als würde die FTC-Rail-Cargo-Spielerinnen ihren Kontrahentinnen keine Chance lassen. Doch in der fünften Minute brandete großer Jubel unter den 200 Zuschauern auf: Amelie Berger verwandelte einen schnellen Tempo-Gegenstoß und der Bann war gebrochen. Es war ein Wirkungstreffer im positiven Sinne für die Borussinnen, denn Jennifer Gutiérrez Bermejo war kurze Zeit später ebenfalls erfolgreich – nur noch 2:4 aus schwarzgelber Sicht.

Ein großartiges Zuspiel von Alina Grijseels auf Merel Freriks ließ die Emotionen erneut hochkochen. Die prächtige Stimmung schlug sich offensichtlich auch auf die Nerven der Gäste aus Ungarn nieder: Ein vergebener Siebenmeter und einige fehlerhafte Zuspiele waren die Folge. Der verdiente Lohn: Alina Grijseels markierte nach einer guten Viertelstunde den Ausgleich.

Es wurde noch besser: In der 18. Minute markierte Tessa van Zijl die Führung – 7:6! Dann ging es rauf und runter, beide Angriffsreihen nutzen ihre Chancen. Von zu großem Respekt vor den haushohen Favoritinnen war nichts zu sehen. Mit einem absolut respektablen 12:14 ging es in die Kabinen. Die Stimmung zur Halbzeit wurde von der Verletzung von van Zijl getrübt, die mit einem bandagierten Fuß während des ersten Abschnitts nicht mehr weiterspielen konnte und ins Krankenhaus gebracht wurde.

Doch der Start in Hälfte zwei gelang: Die im Sommer nach Dortmund gewechselte Fatos Kücükyildiz traf wenige Sekunden nach Wiederanpfiff zum 13:14. Erneut Kücükyildiz war es in der 34. Minute, die mit einem ansatzlosen Schlagwurf zum 14:15 verwandelte. Die Aktionen machten klar, dass auch in den zweiten 30 Minuten mit den BVB-Frauen zu rechnen sein würde.

Dana Bleckmann, Merel Freriks und die starke Alina Grijseels stellten nach 40 Minuten auf 18:18. Aber nicht nur im Angriff lief es bei der Borussia, auch Yara ten Holte wehrte eine Vielzahl an freien Würfen ab und lief richtig heiß. In der 50. Minute dann der erneute Ausgleich: Grijseels war zur Stelle – 21:21. Aber auch die Gäste ließen nicht locker und waren sicher im Abschluss.

Das Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sich bis in die Schlussphase fort, es war ein packender Schlagabtausch. Die Halle bebte und zitterte mit ihren Borussinnen - Torfrau Yara ten Holte war kaum noch zu bremsen. Drei Minuten waren noch auf der Uhr, 24:24 der Spielstand. Dann ein Siebenmeter. Frida Rønning behielt die Nerven, 25:24. Nach dem Ausgleich der Ungarinnen standen noch 30 Sekunden auf der Uhr, die Gäste waren im Ballbesitz. Den Versuch des ungarischen Meisters lenkte Yara ten Holte an die Latte - Abpfiff!

Weiter geht es für die Borussinnen bereits am Mittwoch um 19.30 Uhr mit der Bundesligapartie beim BSV Sachsen Zwickau.

BVB: Kohorst, ten Holte; Berger (3), Grijseels (9/2), Zschocke (1/1), van Zijl (1), Moreno (1/1), Kücükyildiz (2/1), Abdulla, Gutiérrez Bermejo (1), Freriks (4/1), van der Heijden, Sando, Rønning (1/1), Bleckmann (2/2)