Gerd Pieper, langjähriger Vorsitzender des Aufsichtsrats der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA, wird sein Amt aus gesundheitlichen Gründen mit Wirkung zum Ablauf des 24. September 2021 niederlegen und aus dem Aufsichtsrat ausscheiden. Diese Nachricht, die uns am heutigen Donnerstag erreichte, löste sowohl bei der Geschäftsführung als auch bei den Gremien der Gesellschaft tiefstes Bedauern aus.

Der Unternehmer Gerd Pieper ist seit dem 25. November 2003 Mitglied des Aufsichtsrats der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA und wurde knapp ein Jahr später, am 2. November 2004, erstmals zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gewählt. „Dieses Amt ist eine Ehre und zugleich eine Herausforderung, um auch besonders innerhalb der KGaA die Vereinsprinzipien zu berücksichtigen“, sagte Pieper einst.

„Gerd Pieper hat sich fast zwei Jahrzehnte lang mit großem persönlichem Engagement für die Kommanditgesellschaft auf Aktien eingesetzt. Eine seiner vielen Stärken ist es, mit seiner besonnenen, umsichtigen Art für Einigkeit zu sorgen, weil er stets den Blick auf das Wesentliche hat, ohne die Stimme anderer zu überhören. Es schmerzt uns, dass er ein Amt, das man nicht besser ausfüllen kann als er es getan hat, aus gesundheitlichen Gründen niederlegen muss“, betont der Vorsitzende der Geschäftsführung, Hans-Joachim Watzke.

Pieper war bis 2018 alleiniger Geschäftsführer der Stadt-Parfümerie Pieper GmbH Parfümerie International mit 145 Filialen und rund 1100 Mitarbeitern, ehe er sich aus dem Unternehmen zurückzog und die Leitung an seine Söhne übergab. Am kommenden Samstag (28. August) feiert der Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes, des Bundesverdienstkreuzes am Bande, des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und zahlreicher weiterer Auszeichnungen seinen 78. Geburtstag. Im Jahr 2005 war Pieper, der neben zahlreichen Ehrenämtern zwischen 1981 und 1994 Oberbürgermeister seiner Heimatstadt Herne gewesen ist, zum „Bürger des Ruhrgebiets“ ernannt worden.

Neben seiner Familie mit Ehefrau Gabriele und den beiden Söhnen Oliver und Torsten gehört seine Liebe auch Borussia Dortmund. Als Schüler erlebte er die beiden ersten Deutschen Meisterschaften 1956 und 1957. „Das erste besondere Erlebnis im Stadion war für mich 1963 der 5:0-Sieg gegen Benfica Lissabon.“ Seit 1983 ist Pieper Vereinsmitglied. Im November 2008 wählte ihn die Mitgliederversammlung in das Amt des Stellvertreters des Präsidenten. Auch für dieses Amt wird er bei der nächsten Wahl nicht mehr kandidieren.

„Ich habe diese Entscheidung von Gerd Pieper mit großem Bedauern, aber auch mit großem Verständnis entgegengenommen. Gerd ist nicht nur mein Stellvertreter, sondern mein Freund. Gesundheit ist das wichtigste Gut“, erklärt Dr. Reinhard Rauball, Präsident des Ballspielvereins Borussia 09 e.V. für eben jenen eingetragenen Verein, als dessen Vizepräsident Gerd Pieper bei den nächsten Wahlen nicht mehr kandidieren wird. Rauball fügt hinzu: „Alle Borussen sind Gerd Pieper zu großem Dank verpflichtet. Seine stets verbindende Art, mit der er über einen Zeitraum von fast 13 Jahren das Amt des Vizepräsidenten ausgeübt hat, war beispielgebend und hat diesen Verein geprägt. Ich hoffe, dass wir in Zukunft noch viele schöne gemeinsame Stunden mit unserer Borussia erleben werden.“

„Es war mir eine Ehre und Freude zugleich, Borussia Dortmund über diesen langen Zeitraum dienen zu dürfen. Meine derzeitige gesundheitliche Situation und ein verantwortungsbewusster Umgang mit meinen übernommenen Ämtern zwingen mich nun dazu, unerwartet und vorzeitig kürzer treten zu müssen. Ich danke allen Mitgliedern, Fans, Geschäftspartnern und Kommanditaktionären – und ebenso der Geschäftsführung, allen Gremienmitgliedern sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Borussia Dortmund für das mir entgegengebrachte Vertrauen. Seien Sie versichert, dass für mich auch in diesem neuen Lebensabschnitt weiterhin gelten wird: Einmal Borusse, immer Borusse!“