Das Trainingslager endete mit einer Niederlage. „Wenn man nur das Resultat sieht: ein bisschen ungünstig“, sagte Mario Götze nach dem 0:1 am Dienstagabend gegen Atalanta Bergamo, den Vorjahresvierten aus Italien. Mit dem gleichen Ergebnis war schon die Partie am Freitag gegen Espanyol Barcelona geendet.

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Beide Testspiele hatten eines gemeinsam: hohen Ballbesitz der Borussen und individuelle Fehler, die zu den beiden Gegentoren führten, wenn auch erklärbar. Dass sich Sokratis vor dem späten 0:1 gegen Espanyol verschätzte, war der Müdigkeit und damit mangelnder Konzentration geschuldet, denn ganz bewusst hatte Trainer Peter Bosz seine Mannschaft(en) in diesen beiden Begegnungen bis auf punktuelle Ausnahmen durchspielen lassen – trotz der hohen Belastung in den Trainingseinheiten. Gegen Atalanta versuchte der blutjunge und in einigen anderen Szenen glänzende Torhüter Reimann den riskanten Aufbaupass, statt die Kugel blind nach vorne zu kloppen. Doch wenn nicht in solchen Spielen, in welch anderen dann, soll das gerade 20 Jahre alt gewordene Torwart-Talent diese Erfahrungen sammeln?

Von daher wollte Mario Götze das Spiel gegen Atalanta Bergamo auch nicht negativ bewerten. „Es war zum Ende des Trainingslagers. Wir haben alle Reserven ’rausgeholt, hatten über weite Strecken viel Ballbesitz. Dass wir nicht zwingend geworden sind, müssen wir jedoch uns ankreiden. Uns hat ein bisschen die Zielstrebigkeit gefehlt.“ Ähnlich wie im Spiel gegen Espanyol Barcelona.

Trotz der Resultate spricht Götze von einem „guten Trainingslager“ und bemerkt: „Wir haben die Philosophie des Trainers und das, was wir uns vorgenommen haben, immer besser umgesetzt. Wir wissen aber auch, dass wir uns noch einiges erarbeiten müssen.“

Er selbst ist einer der großen Lichtblicke. Nach überwundener Stoffwechselproblematik steht Mario Götze vor einem verheißungsvollen Neustart. „Ich fühle mich sehr gut, weil ich in den drei Wochen so gut wie alle Einheiten mitmachen konnte. Es wird immer besser!“
Boris Rupert