Im engsten Kreis feiert Hans-Joachim Watzke am heutigen Freitag seinen 60. Geburtstag. Seit 2005 steht der Unternehmer der Geschäftsführung vor. In seinem Leben dreht sich alles um den Fußball. Seit den 1960er Jahren ist er Fan von Borussia Dortmund, seit 25 Jahren steht er zudem seinem Heimatverein Rot-Weiß Erlinghausen vor.

Hans-Joachim Watzke stellte als Vorsitzender der Geschäftsführung ab 2005 die Weichen für eine gute und solide Zukunft des BVB, den er von einem riesigen Schuldenberg befreite und gemeinsam mit Präsident Dr. Reinhard Rauball sowie seinem Geschäftsführer-Kollegen Thomas Treß zu einem florierenden „mittelständischen Unternehmen mit der Strahlkraft eines DAX-Konzerns“ formte. „Damals war meine realistische Erwartungshaltung, dass in sechs bis acht Wochen alles zu Ende ist. Ich habe nicht gewusst, dass das eine Lebensentscheidung für mich ist.“

„Niemals vergessen werden wir beide sicherlich den 14. März 2005 – den Tag, an dem der BVB während der ersten Wochen unserer Zusammenarbeit und nach Monaten der Existenzängste vor der Insolvenz gerettet werden konnte“, erinnert Rauball an den Start und Watzkes Verdienste um den Klub: „Noch immer kaum zu glauben ist angesichts dessen die darauffolgende und anhaltende Erfolgsgeschichte unserer Borussia, die ohne die Weitsicht, den Ehrgeiz, das wirtschaftliche Geschick und die Visionen von Aki Watzke nicht möglich gewesen wäre. Zwei Deutsche Meisterschaften haben wir zusammen erlebt, zwei DFB-Pokalsiege, viele unvergessliche Europapokalabende. Dabei hat sich gezeigt, dass man längst nicht alles gemeinsam haben muss, um Seite an Seite erfolgreich zu sein.“ Neben diesen vier Titeln fallen in Watzkes bisherige Amtszeit fünf weitere Endspielteilnahmen, darunter das bisher einzige rein deutsche Finale in der UEFA Champions League 2013 zwischen Borussia Dortmund und Bayern München.

Sportdirektor Michael Zorc stellt nicht nur die „über Jahre gewachsene tiefe Vertrauensbasis“ zu Watzke heraus und betont: „Bei seiner Energie, die er ausstrahlt, glaubt man gar nicht, dass er schon 60 wird.“ Auch Carsten Cramer, seit März 2018 Mitglied der Geschäftsführung, spricht von einer „außergewöhnlichen Persönlichkeit, die visionär und strategisch denkt, voller Dynamik, die gleichzeitig immer weiß, wo sie herkommt und wofür sie steht“.

Der in Marsberg im Sauerland geborene Diplom-Kaufmann ist seit Kindertagen mit Leib und Seele BVB-Fan. Als Unternehmer hat er das von ihm gegründete Unternehmen Watex zu einem bedeutenden Hersteller von Schutzbekleidung entwickelt, sich aber aus der Geschäftsführung zurückgezogen, um sich voll und ganz auf seine Aufgabe bei Borussia Dortmund konzentrieren zu können. Als aktiver Fußballer im Amateurbereich blickt Watzke selbst auf eine erfolgreiche Zeit zurück. Über 30 Jahre lang war er Mittelfeld-Regisseur seines Heimatvereins Rot-Weiß Erlinghausen. Dem kicker sagte er mit einem Augenzwinkern: „Ich war der Schrecken eines jeden Trainers und hatte nur zwei Stärken: Ich konnte mit dem Ball umgehen und Tore schießen.“

Nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich nahm Borussia Dortmund unter der Führung von Hans-Joachim Watzke eine äußerst positive Entwicklung. Der BVB ist frei von Finanzverbindlichkeiten, der Umsatz im Konzern stieg in Watzkes Amtszeit von 83 (Geschäftsjahr 2005/2006) auf 536 Millionen Euro (2017/2018). „Es ist der Start zu einem Marathon, habe ich im Jahr 2005 gesagt“, erläutert Dr. Rauball rückblickend: „Schön, dass wir an Deinem 60. Geburtstag noch immer Seite an Seite laufen. Immer verlässlich, voller Vertrauen und die Dinge anpackend. Meine herzlichsten Glückwünsche.“ Die „tolle Zusammenarbeit“ betont auch Geschäftsführer Thomas Treß und wünscht „zudem Glück und Gesundheit für noch viele schöne Jahre“. (br)