Der Countdown läuft: Borussias U19 strebt heute (Montag, 18.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg den Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft an. „Wir müssen heiß sein auf den Titel, ihn unbedingt wollen, um das Maximale herauszuholen, was man als Juniorenspieler erreichen kann“, sagt Trainer Benjamin Hoffmann

Die Ausgangslage: Nach dem 3:2-Erfolg in Wolfsburg genügt dem BVB ein Unentschieden, um ins Endspiel einzuziehen. Sollte Wolfsburg – unabhängig vom Ergebnis - mit einem Treffer Unterschied gewinnen, geht es sofort ins Elfmeterschießen. Das Halbfinale wird nicht im Europacup-Modus ausgetragen. Die auswärts erzielten Tore zählen bei Punkt- und Torgleichheit also nicht „doppelt“.

Der Gegner: Wolfsburg beendete die Saison in der Bundesliga Nord/Nordost ohne Niederlage (23 Siege, 3 Unentschieden, 72 Punkte) und mit 15 Punkten Vorsprung vor Hertha BSC Berlin. Die Mannschaft ist gespickt mit Auswahlspielern. „Ein brettstarker Gegner“, urteilt BVB-Nachwuchskoordinator Lars Ricken.

Das Hinspiel: Der VfL ging zwei Mal in Führung (Timothy Mason und Richmond Tachie in der 13. und 42. Minute). Borussia kam stets zurück, glich durch ein Eigentor (23.) und Dzenis Burnic (75.) aus. Kapitän Burnic verwandelte in der 84. Minute einen Foulelfmeter zum Endstand.

Fragezeichen hinter Burnic und Mangala

Das Personal: BVB-Trainer Benjamin Hoffmann muss auf Torjäger Jakob Bruun Larsen (Ermüdungsbruch im Fuß), Defensivspezialist Patrick Fritsch (Kreuzbandriss) und Dario Scuderi (Reha nach Operationen) verzichten. Ein Fragezeichen steht noch hinter den angeschlagenen Dzenis Burnic und Orel Mangala, die in den vergangenen Tagen nur eingeschränkt trainieren konnten. Aus dem Profi-Kader rückt Felix Passlack in Hoffmanns Kader. Wolfsburg beklagt keine Ausfälle.

Die Endrundenerfahrung: Klarer Vorteil für den BVB, weil einige der Jungs (Dzenis Burnic, Felix Passlack, Jan Binias) zum vierten Male in Folge in einem Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft stehen und andere (wie Eike Bansen, Luca Kilian, Amos Pieper, Alexander Laukart, Niklas Beste, Dominik Wanner, David Kopacz, Etienne Amenyido, Janni Serra, Gabriel Kyeremateng, Julian Schwermann, Tim Sechelmann, Hüseyin Bulut) mit der U17 und U19 mindestens schon ein Mal Halbfinalspiele bestritten haben.

Die Trainer: Benjamin Hoffmann gehört seit Jahren zum BVB-Trainerstab. Im vergangenen Jahr führte er die U17 ins Finale zur Deutschen Meisterschaft (0:2 gegen Leverkusen), seit dem 21. September 2016 betreut er die U19 als Nachfolger des zum VfB Stuttgart gewechselten Hannes Wolf. Thomas Reis übernahm zu Saisonbeginn die U19 des VfL Wolfsburg. Der ehemalige Profi (Eintracht Frankfurt, VfL Bochum) arbeitete seit 2011 in verschiedenen Positionen beim VfL Bochum.

„Zwei Duelle auf Augenhöhe“

Die Trainerstimmen: Benjamin Hoffmann: „Wir führen 1:0 und müssen hoch konzentriert bleiben. Das sind zwei Duelle auf Augenhöhe. Wir wollen unbedingt das Finale im Signal Iduna Park. Aber es wird eine Herkulesaufgabe.“ Thomas Reis: „Die Jungs waren nach der unnötigen wie unglücklichen Hinspiel-Niederlage natürlich niederdergeschlagen. Wir wissen, was wir können und werden alles geben, um die Wende zu schaffen.“

Der Austragungsort: Das Spiel findet auf Platz eins im Nachwuchs-Leistungszentrum Brackel, dem BVB-Trainingsgelände, statt und wird um 18.30 Uhr angepfiffen. Die Zuschauerkapazität ist begrenzt (1.200 Plätze). Ein Umzug stand für Trainer Benjamin Hoffmann nicht zur Debatte, „weil wir unseren Heimvorteil nicht aus der Hand geben wollen“. Sollte der BVB ins Finale einziehen, würde das Endspiel am Montag, 22. Mai, um 19.30 Uhr im Signal Iduna Park stattfinden.

TV-Übertragung: Sport.1 überträgt das Halbfinal-Rückspiel live (ab 18.25 Uhr).
Wilfried Wittke