Am 3. Januar, nach nur 13 Tagen Winterpause, nehmen die Profis den Dienst wieder auf und fliegen ins Trainingslager nach Marbella. Peter Stöger ist seit einigen Wochen der neue Coach. Er hat zum Jahresende 2017 mit zwei Siegen gegen Mainz und Hoffenheim die Trendwende eingeleitet und strebt unter andalusischer Sonne das Erreichen der Champions-League-Ränge an. Günstig für dieses Vorhaben: Lukasz Piszczek, Mario Götze, Gonzalo Castro, Erik Durm und vor allem auch Marco Reus stehen wieder auf dem Platz. Im ersten Testspiel des Jahres gibt es einen 2:0-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf.

Zum Rückrundenstart kommt der BVB allerdings trotz vieler Gelegenheiten über ein 0:0 gegen den VfL Wolfsburg nicht hinaus. Zufrieden sind die Borussen auch nach dem folgenden 1:1 bei Hertha BSC nicht. Shinji Kagawa egalisiert in der 71. Minute den Berliner Führungstreffer von Davie Selke, der 42 Sekunden nach Anpfiff der zweiten Halbzeit fällt. In der Schlussphase haben die Schwarzgelben mehrfach den Siegtreffer auf dem Fuß, doch entweder pariert der Torwart (Toljan, 85.), fehlen die berühmten Zentimeter (Sancho, 82.) oder steht die Querlatte im Weg (Isak, 86.).

Mit der fast letzten Aktion des Spiels rettet Jeremy Toljan dann einen Punkt im Heimspiel gegen den Sport-Club Freiburg: In der dritten Minute der Nachspielzeit trifft der Außenverteidiger volley zum 2:2-Endstand. Vor 81.360 Zuschauern im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK erwischt der BVB einen guten Start und geht durch einen sehenswerten Treffer von Shinji Kagawa in der neunten Minute in Führung, verliert dann aber den Faden und sieht sich nach zwei Toren von Nils Petersen (21./68.) mit 1:2 in Rückstand. Drei Unentschieden zum Start ins neue Fußballjahr lassen den in den ersten zwei Spielen unter Stöger von Rang acht auf drei gekletterten BVB auf Platz sechs zurückfallen.

Im Spiel gegen Freiburg zählt Manuel Akanji erstmals zum Kader. Der Schweizer hatte „sich mit seinen Leistungen ins Visier mehrerer europäischer Topklubs gespielt“ (Sportdirektor Michael Zorc) – und letztlich für den BVB entschieden und hier einen Vertrag bis 30. Juni 2022 unterschrieben. Jadon Sancho (17) hinterlässt erste Spuren im Profifußball, absolviert die ersten beiden Spiele des Jahres 2018 über die komplette Distanz. Offensiv-Talent Jacob Bruun Larsen (19) lässt sich für ein halbes Jahr zum VfB Stuttgart ausleihen, um in der Mannschaft seines früheren Jugend-Trainers Hannes Wolf Spielpraxis zu sammeln. Pech nur: Fünf Tage später ist Wolf beim VfB schon Geschichte.

Bei der Verpflichtung des 17 Jahre jungen spanischen Nachwuchs-Nationalspielers Sergio Gómez vom FC Barcelona profitiert der BVB von einer festgeschriebenen Ablösesumme. Marc Bartra wechselt zu Real Betis Sevilla in die erste spanische Liga. Und auch Neven Subotic, eine schwarzgelbe Ikone, nimmt Abschied: Der Meisterspieler der Jahre 2011 und 2012 wechselt zu AS St. Etienne. Borussia entspricht der Bitte um Vertragsauflösung „aufgrund Nevens außergewöhnlich großer Verdienste um den Klub, sportlich wie menschlich“, wie Hans-Joachim Watzke erklärt. Und noch einer geht: Torjäger Pierre-Emerick schließt sich dem FC Arsenal an. Im Gegenzug kommt Michy Batshuayi bis Saisonende auf Leihbasis vom FC Chelsea.

Die langjährige Partnerschaft mit Vermarkter Lagardère Sports wird vorzeitig bis 2026 verlängert. „Lagardère wird weiterhin unsere nationalen und internationalen Werbe-, Medien- und Hospitalityrechte vermarkten, jedoch ab Juli 2020 zu für den BVB deutlich verbesserten Konditionen. Auch ist der Vermarkter dann nicht mehr an Erlösen zentralvermarkteter Medienrechte beteiligt“, nennt Geschäftsführer Thomas Treß die für den Klub wesentlichen Argumente für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit.
Boris Rupert