Erik Durm offenbarte am gestrigen Abend bei der fünften Auflage von „19:09 – der schwarzgelbe Talk“, dem gemeinsamen BVB-Talk von Ruhr Nachrichten und Radio 91.2, eine erstaunliche Wissenslücke. Er kenne Michael Rummenigge nicht, musste der BVB-Youngster zugeben. Ein gefundenes Fressen für Ex-Profi Michael Schulz, der vor der Rekordkulisse von 170 geladenen Gästen im Lensing-Carrée in die Entertainer-Rolle schlüpfte.

„Beim Probetraining habe ich mal 200 Mark bekommen“, sagte Schulz, als er anekdotenreich aus den Anfängen seiner Karriere berichtete. „Erik, das war die Währung damals. Das muss man erklären, wenn man schon Michael Rummenigge nicht kennt.“

Durm ertrug das Gelächter im Publikum mit der gleichen Coolness, die ihn in der Hinrunde bis in die Champions-League-Elf des BVB gespült hat. Gemeinsam mit Jonas Hofmann, dem zweiten Borussia-Youngster in der Runde, berichtete er von seinen ersten Berührungen mit dem BVB. „Ich werde nie vergessen, wie Herr Klopp bei meinem Vertragsgespräch mit seiner Pöhler-Kappe ins Zimmer kam. Da hätte er eigentlich gar nichts mehr sagen müssen. Ich hätte auch so unterschrieben“, erinnerte sich Durm an das erste Treffen mit Klopp, „der einer der Gründe war, warum ich nach Dortmund gewechselt bin“.

Auch für Hofmann, der es wie Durm über den Umweg der Dortmunder Reserve ins Profiteam geschafft hat, spielte die Person Klopp eine Schlüsselrolle, als er 2011 aus Hoffenheim zum BVB kam. „Er ist wie er ist und verstellt sich nie“, sagte der 21-Jährige über den BVB-Trainer. „Es war die beste Entscheidung meines Lebens, nach Dortmund zu kommen.“

Vom hoffnungsvollen Talent hat sich Hofmann mittlerweile zum ernsthaften Startelf-Anwärter gemausert. Selbstbewusst verkündete er den Zuhörern im Lensing-Carrée, der BVB müsse nach der Verletzung von Jakub Blaszczykowski nicht noch einmal auf dem Transfermarkt nachlegen. „Es ist schade, dass sich ‚Kuba‘ verletzt hat, aber für mich öffnet sich dadurch eine Tür. Wenn ich das auf dem Platz zeige, was ich kann, gibt es keinen Grund, einen Neuen zu holen.“

Das BVB-Duo Durm und Hofmann war sich mit dem Ex-Borussen Schulz sowie dem vierten Gast, der Kabarettistin Franziska Mense-Moritz (Foto), einig, dass die aktuelle Situation kein Dauerzustand sei. Klopp, meinte Mense-Moritz, gebe dem Klub Halt. „Er hat es geschafft, eine Truppe zu entwickeln, in der ein Rad ins andere passt“, sagte Schulz. Im Moment würde es zwar ein wenig haken, „aber wenn die Jungs einigermaßen in die Spur finden, wird es für die anderen ganz schwer, mit dem BVB mitzuhalten“.

Vor allem charakterlich habe es Klopp verstanden, eine funktionierende Elf zusammenzustellen. „Der Fußball, den der BVB spielt, ist nur möglich, wenn alle an einem Strang ziehen“, erklärte der frühere Nationalspieler, „es sind keine faulen Eier im Team, sonst würde es nicht funktionieren.“
Matthias Dersch