Borussia Dortmund hat bei der Auslosung der Gruppenphase in der UEFA Champions League eine sportlich ambitionierte Gruppe mit tollen Reisezielen und namhaften Kontrahenten erwischt. Innerhalb von vier Jahren trifft der BVB zum vierten Mal auf Real Madrid, zudem auf Sporting Lissabon sowie Legia Warschau.

„Das ist eine sehr spannende Gruppe! Die Highlights für mich sind natürlich – abermals – unsere Duelle mit Real Madrid. Und mit Sporting Lissabon haben wir ein für uns neues, attraktives Ziel auf unserer europäischen Fußball-Reiseroute“, kommentierte Hans-Joachim Watzke die Auslosung.

Europas Top-Klub Nummer eins

Real Madrid ist der Klub schlechthin in Europa: Elf Mal europäischer Landesmeister bzw. Sieger der UEFA Champions League – aktuell der Titelverteidiger –, zwei Mal Gewinner des UEFA-Cups, vier Mal Sieger der Klub-WM bzw. des Weltpokals, 32 Mal Spanischer Meister, 19-facher Pokalsieger. Und es ist der Klub, gegen den der BVB in Europa am häufigsten spielte. In der Gruppenphase stehen die Duelle elf und zwölf an. Die Bilanz ist mit vier Siegen, zwei Remis und vier Niederlagen komplett ausgeglichen, das absolute Highlight war der 4:1-Erfolg im Champions-League-Halbfinale 2013.

„Madrid ist ein schönes Los, auch wenn wir da schon oft gespielt haben. Aber dadurch kennen wir sie auch“, meinte Marcel Schmelzer. Auch für ihn dürften schön Erinnerungen hervorkommen: Gegen Real erzielte er sein bislang einziges Tor auf europäischer Ebene.

Erinnerungen an das Duell mit Benfica

In 60 Jahren Europapokal trifft der BVB erstmals auf Sporting Lissabon und reist mit einem guten Gefühl nach Portugal. Gegen den FC Porto konnte man sich im Europa-League-Sechzehntelfinale der vergangenen Saison mit 2:0 sowie 1:0 durchsetzen und feierte damit den ersten Sieg überhaupt auf der Iberischen Halbinsel. Auch eines der legendärsten Europapokalspiele der Vereinsgeschichte fand gegen eine portugiesische Mannschaft statt: Am 4. Dezember 1963 fegten Aki Schmidt, Lothar Emmerich und Co. den damals als bestes Team der Welt bezeichneten portugiesischen Meister Benfica Lissabon mit 5:0 aus dem Stadion Rote Erde. Insgesamt gab es gegen portugiesische Teams fünf Siege und drei Niederlagen. Sporting Lissabon ist 18-facher Landesmeister und Gewinner des Europapokals der Pokalsieger (1964). Gespielt wird im Estádio José Alvalade, das 52.327 Zuschauern Platz bietet und eine der Spielstätten der Fußball-Europameisterschaft 2004 war. Die vergangene Saison belegte der Klub auf Rang zwei der nationalen Meisterschaft.

Erst einmal gegen einen Verein aus Polen

Auch Duelle mit polnischen Klubs haben auf europäischer Ebene Seltenheitswert. Widzew Lodz (2:1, 2:2) war Kontrahent in der Gruppenphase 1996/97, die am Ende für den BVB mit dem Gewinn der UEFA Champions League endete. Gegen Legia Warschau gab es in der jüngeren Vergangenheit zwei Testspiele (2:2 und 1:0), aber noch kein Pflichtspiel. Mit elf Meisterschaften seit 1955 und der Rekordanzahl von 18 Siegen im polnischen Pokalwettbewerb gehört Legia Warszawa zu den erfolgreichsten und bekanntesten Mannschaften Polens. In die Gruppenphase kämpfte sich Polens amtierender Titelträger durch ein 1:1 und 2:0 gegen Zrinjski Mostar, 1:0 und 0:0 gegen AS Trencin und in den Play-Offs mit 2:0 und 1:1 gegen FC Dundalk. Das Stadion Wojska Polskiego hat 31.103 Plätze.

„Sporting Lissabon und Legia Warschau haben international vielleicht nicht mehr den ganz großen Namen, sind aber sehr starke Mannschaften“, mahnt Sportdirektor Michael Zorc. „Als erste polnische Mannschaft seit 20 Jahren die Gruppenphase zu erreichen, heißt schon was“, ergänzte Schmelzer: „Wir sind gewarnt. Aber natürlich wollen wir uns in dieser Gruppe durchsetzen und weiterkommen.“ In der Vergangenheit haben er und seine Kollegen bewiesen, sich in stark besetzten Gruppen am wohlsten zu fühlen...
Boris Rupert

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