Borussias U19 droht in der UEFA Youth League nach dem 0:1 gegen Sporting Lissabon das Aus in der Gruppenphase. Die Portugiesen verbesserten sich mit nunmehr sechs Punkten auf Platz zwei hinter Real Madrid und haben dazu den direkten Vergleich mit dem BVB gewonnen.

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Die Jungs von Benjamin Hoffmann fanden im Holzwickeder Montanhydraulik-Stadion keine Lösungen, um die stark aufspielenden Gäste in Verlegenheit zu stürzen.

Beide gut organisierten Teams neutralisierten sich lange Zeit auf hohem taktischen Niveau. Die Schwarzgelben taten sich schwer, gegen die schon im Mittelfeld aggressiv attackierenden und in der Defensive sehr aufmerksamen Portugiesen Chancen herauszuspielen. Laukart, Yilma und Mangala gelang es nicht, ein konstruktives Offensiv-Spiel zu inszenieren, auch die Außen (Larsen, Kopacz) waren bei ihren Gegenspielern abgemeldet. So resultierte die erste größere Möglichkeit aus einem Freistoß (Foul an David Kopacz). Jakob Bruun Larsen scheiterte aus 22 Metern am aufmerksamen Sporting-Torhüter Pedro Silva (36.).

Die körperlich überlegenen und im Schnitt älteren Lissaboner wiederum ließen bei Kontern auch ihre Offensiv-Klasse aufblitzen. Regisseur Bruno Paz hielt die Spielfäden in der Hand, und der bewegliche Stürmer Pedro Marques bereitete der BVB-Abwehr einige Probleme. Gefahr drohte dazu von Rafael Leao, der in der 41. Minute die zu diesem Zeitpunkt überraschende Gäste-Führung erzielte. Gabriel Kyeremateng hatte einen Zweikampf verloren, Dzenis Burnic, diesmal als Innenverteidiger aufgeboten, verschätzte sich nach einem langen Ball, und Leao, der noch Amos Pieper düpierte, schoss zum 0:1 ein. „Kein Vorwurf an die Abwehrspieler. Wir waren in der Vorwärtsbewegung und haben den Gegner dazu eingeladen“, ärgerte sich Benjamin Hoffmann.

Amenyido vergab letzte Chance

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Der BVB-Trainer reagierte zur Pause und wechselte Etienne Amenyido für Kyeremateng ein, aber dem BVB-Spiel mangelte es weiter an Tempo, Präzision, Durchschlagskraft und Kreativität. Sporting stellte die Räume zu, ging in den Zweikämpfen kompromisslos zu Werke und schaltete dazu schnell auf Angriff um. Wie in der 78. Minute, als Bruno Paz frei zum Schuss kam, aber Pulisic sich nicht überraschen ließ. Der Dortmunder Torhüter bewies auch in der Schlussphase, als der BVB die Abwehr geöffnet hatte, gegen Cabral zwei Mal seine Klasse.

Borussia eröffnete sich im zweiten Durchgang nur eine Chance zum Ausgleich: Pedro Silva wehrte den Ball nach einem Freistoß von Larsen mit einer Glanzparade ab, den Abpraller setzte Amenyido neben das Tor (88.). Joao Ricciuli sah nach einem Foul an Kopcaz die Gelb-Rote Karte.

„Wir werden das Spiel natürlich analysieren und unsere Schlüsse ziehen. Nach der Aufholjagd in Leverkusen hat die Kraft nicht gereicht, um das Spiel noch zu drehen. Ich muss den Jungs trotzdem ein Riesen-Kompliment machen, weil sie in den letzten Wochen bis an ihre Grenzen gegangen sind“, resümierte Hoffmann, der sein Hauptaugenmerk ohnehin auf die Meisterschaft legt.

Für den BVB geht es am Samstag weiter in der Bundesliga: Der Tabellenführer erwartet dann den Wuppertaler SV (Anstoß 11 Uhr Trainingsgelände Brackel). In der UEFA Youth League steht am Dienstag, 22. November, in Holzwickede das letzte Heimspiel gegen Legia Warschau auf dem Programm.

BVB: Pulisic – Schulte, Pieper (76. Schwermann), Burnic, Beste (65. Wanner) – Kopacz, Mangala, Laukart, Yilma, Larsen – Kyeremateng (46. Amenyido).
Wilfried Wittke