„Wir haben auf dem achten Platz begonnen, sind momentan auf dem zweiten, aber nicht ganz zufrieden, weil uns zwei Punkte von Montag fehlen“, sagt Peter Stöger mit Blick auf das 1:1 gegen Augsburg am letzten Februar-Spieltag: „Sie hätten uns etwas Luft gebracht; die haben wir nun nicht. Jetzt müssen wir uns der Konkurrenz stellen, sind die Gejagten. Damit können wir aber gut leben.“

Bei Minustemperaturen müssen die Borussen in Leipzig bei einem der Verfolger ran. In einer ebenso temporeichen wie hart umkämpften Begegnung erzielt Augustin nach einer halben Stunde das 1:0, der bärenstarke BVB gleicht durch Marco Reus noch vor der Pause aus (38.). Bis in die Schlussphase hinein ist Borussia überlegen, schafft den Siegtreffer jedoch nicht.

Einen irren Schlagabtausch liefern sich Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt in den Schlussminuten eines spektakulären Bundesligaspiels, in dem die Schwarzgelben früh und verdient in Führung gehen. Wenn Frankfurts Marco Russ den Ball nicht ins eigene Tor bugsiert, wäre Reus nach der starken Vorarbeit von Christian Pulisic zur Stelle gewesen. In einer sehr interessanten Partie verpasst es die Mannschaft jedoch, eine der weiteren vier guten Torgelegenheiten bis zur Pause mit dem zweiten Treffer zu belohnen, gerät mit Beginn der zweiten Hälfte zunehmend in Bedrängnis, muss in der 75. Minute das 1:1 durch Jovic schlucken, bejubelt aber nur 125 Sekunden später durch Michy Batshuayi das 2:1. In der 91. Minute gelingt der Eintracht der Ausgleich, und als nur noch Sekunden der vierminütigen Nachspielzeit auf der Uhr sind, schießt Batshuayi tatsächlich noch das 3:2. Der SIGNAL IDUNA PARK steht Kopf.

Kopfschütteln dagegen im Europapokal! Im Achtelfinale scheitern die Borussen am späteren Finalisten FC Salzburg, der ebenso überraschend wie verdient das Hinspiel in Dortmund mit 2:1 gewinnt. Im Rückspiel rettet Roman Bürki zunächst mit mehreren Paraden das „zu Null“ zur Halbzeit. Erst ab der 70. Minute kommt seine Mannschaft, die viel zu spät aufwacht, zu Großchancen für Alex Isak (70./73.) und Maximilian Philipp (72.). Doch es bleibt beim 0:0. Hans-Joachim Watzke findet sehr deutliche Worte: „Im Europapokal haben wir in dieser Saison sowohl in der Königsklasse als auch in der Europa League komplett versagt!“

In der Liga aber bleibt Schwarzgelb zunächst noch in der Erfolgsspur und feiert den zweiten Heimsieg binnen acht Tagen: Gegen Hannover 96 setzt sich der Tabellendritte durch ein Tor von Batshuayi mit 1:0 durch. Der März endet dann mit einer bitteren Pille: 0:6 beim FC Bayern München. Michael Zorc stellt ernüchtert fest: „Wir haben uns wehrlos ergeben.“

Dabei hatte der Sportdirektor zuvor zweimal Grund, um vor Freude zu strahlen. Zunächst setzte Marco Reus seine Unterschrift unter ein neues, bis Sommer 2023 datiertes Vertragspapier („Dortmund ist meine Heimat, der BVB ist mein Verein!“), dann unterschreibt Zorc selbst einen neuen Kontrakt bis 2021. „Die sportlichen Erfolge der vergangenen zehn Jahre sind eng mit seinem Namen verbunden: Michael Zorc steht für Kompetenz, Loyalität und Identifikation“, betont Hans-Joachim Watzke.

Der schnellste Mann der Welt erfüllt sich einen lang gehegten Traum: Usain Bolt nimmt am Training der BVB-Profis teil.
Boris Rupert