Zum Heimspiel gegen Hannover 96 in 14 Tagen erhält der SIGNAL IDUNA PARK einen neuen Rasen. 18 Monate hat das alte Geläuf gehalten, doch die Verbreitung der Schwarzalge, der natürliche Feind von Wiesenrispe und Weidelgras, hat sich in den letzten Wochen nicht mehr aufhalten lassen.

„Wir mussten ihn herausnehmen, auch wenn er optisch noch ganz gut aussah. Doch vor dem nahenden Winter wollten wir handeln, damit die Profis beste Bedingungen vorfinden“, begründete Platzwart Willi Droste die Maßnahme, die mit Hilfe der Firma Heiler aus Bielefeld bis Montag kommender Woche abgeschlossen sein wird.

Hierzu wurden auf den Anlagen der Firma Hendriks in Heythuysen in den Niederlanden rund 7.200 Quadratmeter Fußballrasen bester Qualität abgeschält und per LKW nach Dortmund gebracht. Schon der Transport des frischen Grüns ist eine sensible Angelegenheit. Die jungen Halme, eine seit Jahren immer wieder verbesserte Mischung aus Wiesenrispe und Weidelgras, sind sowohl gegen Hitze als auch gegen Frost empfindlich. „Ein Rasen“, erzählt Willi Droste gerne, „kann sich regelrecht erkälten.“ Dann besteht die Gefahr, dass seine Wurzeln nicht mit dem Untergrund im Stadion verwachsen.

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Willi Droste schaltet die Beleuchtungsanlage ein.

Bahn für Bahn wird seit Donnerstag die neue Spielfläche auf einer Fläche von insgesamt rund 7.200 Quadratmetern von einem Sodenleger abgerollt und jede einzelne Sode per Handarbeit glatt gezogen, „auf Kante“ geschnitten und angewalzt. Dabei benutzt das Team eine neue Technik. Weil insbesondere der süd-östliche Bereich des Signal Iduna Parks anfällig ist bei Niederschlägen, verlegt man den Rasen von der Spielfeldmitte zunächst nach Westen.

Damit spart man 50 Prozent der Transporte durch das süd-östliche Tor und verhindert, dass der Untergrund dort aufgrund der schweren Fahrzeuge zu sehr komprimiert werden könnte. Als letzte Maßnahme werden dann die durch den Transport zusammengepressten Halme mittels starker Luftstöße „hochgeföhnt“. Die Beleuchtungsanlage kurbelt dann umgehend das Wachstum an.

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Begonnen hatten die Arbeiten bereits am Montag. Eine Fräsmaschine schälte den Rasen in einer Tiefe von etwa fünf Zentimetern vom Boden, das alte Erdreich wurde per Förderband zum Abtransport auf einen Hänger verladen und der Untergrund mit einer Sternwalze aufgelockert, um ihn für das Verlegen der neuen Rasenstücke zu präparieren.

Ähnliches tat sich dann ein paar hundert Kilometer entfernt in Heythuysen in Holland auf den Plantagen von John Hendriks. Auf den Zuchtflächen dieser niederländischen Spezialfirma, die Stadien in ganz Europa mit feinstem Fußball-Teppich versorgt, wurden etwa zwei Meter breite und zwölf Meter lange Rasenstücke, so genannte Soden, heraus geschält und für den Transport gerollt.

Mit Beginn der kommenden Woche präsentiert sich der SIGNAL IDUNA PARK wieder im besten Zustand. Vor anderthalb Jahren starteten die Borussen auf seinerzeit neuem Geläuf eine Siegesserie...
Boris Rupert