Borussia Dortmund hat das erste von drei aufeinanderfolgenden Spitzenspielen gewonnen. Nach der Partie gegen den Tabellenvierten SC Freiburg stehen die Aufgaben beim Dritten TSG Hoffenheim und gegen den Fünften Bayer Leverkusen auf dem Spielplan, unterbrochen vom Pokalspiel beim Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli.

„Wir haben einen guten Schritt gemacht. Das müssen wir nachhaltig auf den Platz bringen. Wir haben die Qualität, gute Spiele zu machen“, sagte Marco Rose nach dem klaren und auch in der Höhe verdienten 5:1 gegen den Sportclub. „Gefühlt hatte der BVB auf der Seite einen Spieler mehr“, meinte dessen Kapitän Christian Günter nach einer vor allem in Halbzeit eins einseitigen Begegnung. „Dortmund ist extrem stark im Gegenpressing und stresst einen extrem“, erklärte Freiburgs Stürmer Lucas Höler.

3:0 stand es zur Pause nach einem im Gegenpressing erzwungenen Treffer von Erling Haaland (45.+1) sowie zuvor zwei Kopfballtoren von Thomas Meunier, jeweils im Anschluss an einen Eckball (14./19.). „Standards sind nicht erst seit gestern ein Thema bei uns“, berichtete Eckballschütze Julian Brandt: „Wir waren zwar nicht so erfolgreich bei Ecken. Aber natürlich haben wir unsere Abläufe und denken uns etwas bei allen Standards, die wir schlagen. Es gibt Zielzonen, die man erreichen möchte. Dass Thomas der Ball zweimal auf den Kopf fällt, war aber etwas ungewöhnlich.“ Zwei BVB-Tore in einem Bundesliga-Spiel nach Ecken hatte es zuvor vor über sieben Jahren, am 29. August 2014, beim 3:2 in Augsburg gegeben.

„Die erste Halbzeit war insgesamt top in allen Spielphasen; gegen den Ball, mit dem Ball“, so Rose. „In der zweiten Hälfte haben wir mit dem Gegentor unnötigerweise die Tür etwas aufgemacht.“ Zwischen Demirovic‘ 1:3 aus Freiburger Sicht und Haalands 4:1 für Borussia lagen neun Minuten, in denen Freiburg etwas aufkam. Mo Dahoud beendete mit einer Vorlage und einem Tor aber jeden kleinen Zweifel. Stark seine Balleroberung vor dem 4:1. Der Rest sei dann Formsache gewesen: „Erling kann man leicht schicken. Da muss nur noch das Timing stimmen.“

Zum ersten Mal in seiner Karriere traf Dahoud an zwei aufeinanderfolgenden Spieltagen. Vergangene Woche Samstag erzielte er in Frankfurt den Siegtreffer zum 3:2, gestern das Tor zum 5:1-Endstand. „Ich bedanke mich bei Nico Schulz für die überragende Vorarbeit. Nicht jeder spielt in so einer Situation ab.“ Schwieriger als die Entscheidung, wie er den Ball schießen sollte, schien für den 26-Jährigen dann, wie er jubeln sollte: „Das ist nicht so meine Stärke, weil ich nicht so viele Tore mache.“

Zwei Spiele, zwei Siege und damit sechs Punkte zum Rückrundenstart. „Grundsätzlich war es ein sehr gutes Spiel. Das Gegentor ärgert uns ein bisschen“, sagte Julian Brandt. Ähnliche Worte fand sein Chef: „Fünf Tore klingt gut. Das Gegentor hätten wir gerne vermieden.“ Und weiter: „Jetzt sind wir über Nacht mal auf drei Punkte ran. Viel wichtiger ist, dass wir konstant werden, dass wir gute Ergebnisse liefern“, fordert Rose. Der Blick gilt nicht der Konkurrenz, weder der direkten (Freiburg, Hoffenheim, Leverkusen) noch dem Tabellenführer. Seine Vorgabe ans Team lautet: „Auf uns schauen, um besser zu werden.“
Boris Rupert