Hinter dem BVB liegen intensive Wochen. Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League wechselten sich im engen Rhythmus ab, der Höhepunkt einer herausfordernden Herbstphase wartet allerdings noch. Am kommenden Samstag ist die Borussia beim FC Bayern zu Gast, um zum dritten Mal im Jahr 2019 den Sieger dieses prestigeträchtigen Duells zu finden. BVB-Trainer Lucien Favre und Sportdirektor Michael Zorc blickten in der Pressekonferenz am Donnerstag auf die Partie voraus.

Die Ergebnisse der letzten Gastspiele in München sind für Michael Zorc eine "reine Horrorbilanz". In der Liga wartet Schwarzgelb seit fünfeinhalb Jahren auf einen Erfolg in der Allianz Arena. "Wir müssen dagegenhalten. Das haben wir dort in den letzten Jahren nicht getan. Das ist die klare Forderung an unsere Spieler", fand Zorc weiter deutliche Worte auf der Pressekonferenz. Eine Forderung, die in den zurückliegenden Partien gegen Mönchengladbach, Wolfsburg und Mailand bereits bei den Spielern angekommen ist. Laut des Sportdirektor vor allem ein Verdienst von Favre: "Der Trainer gibt sich sehr lebhaft und kämpferisch, was dazu beiträgt, dass wir solche Partien nach Rückständen noch drehen konnten. Er fordert von den Jungs immer wieder bestimmte Dinge ein, das finde ich sehr gut."

Mit Rückenwind aus der Champions League

Favre selbst weiß natürlich um die dürftigen Resultate in der bayrischen Landeshauptstadt in der jüngeren Vergangenheit. Doch trotz Respekt vor dem FCB – Angst haben er und seine Mannschaft nicht. Die 1:5-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt zog zuletzt die Entlassung von Coach Niko Kovac nach sich, Hans-Dieter Flick leitet das Bayern-Training seit Beginn dieser Woche interimsweise.

Seinen Einstand gestaltete Flick am Mittwochabend in der Champions League erfolgreich, große Änderungen konnte sein Pendant auf Seiten von Borussia Dortmund beim 2:0-Sieg gegen Piräus jedoch noch nicht feststellen. "Über das Spiel gestern lässt sich nicht viel sagen", sagte Favre am Donnerstag, "nach zwei Tagen mit einem neuen Trainer ist es schwer, große Veränderungen vorzunehmen."

Fragezeichen hinter Reus und Sancho

Angesprochen auf die Personallage beim Gegner, dem insbesondere in der Innenverteidigung zuletzt verletzungsbedingt die Alternativen ausgingen, stellte der Schweizer klar: "Sie haben auf dieser Position noch andere Möglichkeiten, Pavard und Martínez können ebenfalls im Zentrum verteidigen. Sie können das kompensieren." Ob Favre selbst vermeintliche Ausfälle kompensieren müsse, konnte er nicht final sagen: "Bei Jadon Sancho und Marco Reus müssen wir abwarten. Neben den Beiden haben wir noch zwei, drei andere Spieler, die noch nicht richtig fit sind, das entscheidet sich frühestens erst morgen."

Erstmals seit langer Zeit ist geht keins der beiden Teams als Bundesliga-Spitzenreiter in die Partie. Trotzdem spüre man im Vorfeld natürlich, welch große Bedeutung die Paarung FCB gegen BVB mit sich bringe, erklärte Michael Zorc und fügte an: "Der Ausgang dieser Partie hat eine besondere Wirkung, auch auf den weiteren Verlauf der Saison." Und auch Lucien Favre weiß vor seinem vierten Duell mit den Bayern als BVB-Trainer: "Es ist eine sehr spezielle Begegnung."