"Überglücklich" waren Jürgen Klopp und seine Mannschaft nach dem Achtelfinal-Einzug in der UEFA Champions League. "Irgendwann musste ein Ball im Tor landen", sagte Klopp nach der Partie. Kevin Großkreutz, Torschütze des entscheidenden 2:1, sprach von einem "genialen Gefühl" und fügte hinzu: "Zur Feier des Tages gebe ich der Mannschaft einen aus." Sein Trainer gab das OK: "Kevin darf heute gerne ein Bierchen trinken."

Kevin Großkreutz: „Das ist ein geniales Gefühl: Ich habe endlich mal wieder getroffen, dann ist es auch noch so ein  wichtiges Tor. Ich bin überglücklich. Wir haben vorher leider viele Chancen liegen lassen und es dadurch sehr spannend gemacht. Mit unseren Fans nach dem Spiel zu feiern, ist eine der besten Belohnungen für so einen Sieg. Unsere Fans sind positiv bekloppt, ich genieße das immer wieder, es ist ein unglaubliches Gefühl. Das Tor habe ich so erlebt: Julian Schieber legt ihn mir perfekt auf, ich rutsche dann weg und treffe den Ball nicht voll. Er geht dann aber zu Glück perfekt rein. Die ganze Mannschaft und alle Fans, die da waren, haben sich diesen Sieg verdient. Wir hatte viele Chancen, aber man muss immer daran glauben, dass man es schafft. Zur Feier des Tages gebe ich der Mannschaft heute gerne einen an der Hotelbar aus.“

Bild
Kevin Großkreutz feiert sein Tor zum 2:1. [Foto: firo]

Jürgen Klopp: „Das Spiel hatte von der Spannung her „Malaga-Qualität“. Am Ende haben wir eigentlich alles richtig gemacht, aber doch so viel falsch, dass wir sehr viele klare Chancen gegen einen leidenschaftlichen und tief stehenden Gegner nicht genutzt haben. Es geht dann so ein „gewürgter“ Ball von Kevin rein, obwohl wir vorher die viel eindeutigeren Möglichkeiten hatten. Marseille war ein schwieriger Gegner, der unter Druck stand. Das hat man ihnen angemerkt, denn sie haben es uns sehr schwer gemacht. Wir haben aber immer an den Sieg geglaubt und waren alle 30 Sekunden im Strafraum. Da musste dann irgendein Schuss mal im Tor landen. Die Jungs haben alles versucht, waren konzentriert bis in die Haarspitzen. Die Mannschaft hat alles rausgehauen, auch wenn man uns nach der Führung von Neapel den Druck angemerkt hat. Kevin Großkreutz darf heute Abend gerne ein Bierchen trinken. Er ist ein super Junge, hat in diesem Spiel alles richtig gemacht und das entscheidende Tor geschossen. Das war ein sehr schöner Abend, den wir sehr gerne mitnehmen.“

Sebastian Kehl: „Marseille hat sehr kompakt hinten gestanden und nach dem Platzverweis mit zehn Mann verteidigt. Beim letzten Ball haben wir manchmal nicht gut gespielt, aber wir hatten natürlich auch riesengroße Chancen. Eigentlich müssen wir das Spiel früher entscheiden, aber das ist völlig egal. Jetzt sind wir sogar Erster in der Gruppe, von daher ist es ein toller Tag. Wir haben natürlich mitbekommen, dass Neapel führt. Wir brauchten also noch ein Tor, es war sehr, sehr spannend. Kevins Tor ist dann natürlich ein riesiger Knaller. Man darf die Stärke der Gruppe nicht vergessen, alle drei Mannschaften mit zwölf Punkten hätten es verdient gehabt, ins Achtelfinale einzuziehen. Jetzt sind wir sogar Erster geworden, darüber sind wir überglücklich.“

Michael Zorc: „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht, weil wir den Ball lange nicht über die Linie bekommen haben. Am Ende ist der Sieg natürlich hochverdient. Wir hatten Chancen für zwei bis drei Spiele. Nun sind wir sogar als Gruppensieger weiter, das ist ein überragendes Ergebnis. Auch dass alle vier deutschen Mannschaften im Achtelfinale stehen, ist großartig. Im Grunde genommen haben wir das Spiel die ganze Zeit kontrolliert, bekommen durch den ersten Ball auf unser Tor dann leider den Ausgleich. In der zweiten Halbzeit haben wir natürlich mitbekommen, dass Neapel führt. Wir mussten also unbedingt noch ein Tor machen und haben es den Spielern auf dem Platz auch relativ schnell kommuniziert. Ich freue mich sehr für den Torschützen Kevin Großkreutz und die ganze Mannschaft.“
Aufgezeichnet von Dennis-Julian Gottschlich