Nach achteinhalb Monaten Verletzungspause ist Neven Subotic zurück. Im Interview spricht er über seine Stiftung, seine körperliche Verfassung und über die Freude, als Deutschland mit Mats Hummels auf dem Rasen Weltmeister wurde.

Neven Subotic über …
… die Arbeit für seine Stiftung:
„Das ist der neben dem BVB wichtigste Teil meines Lebens. Wir waren im Sommer in Äthiopien. Wenn man eine Stiftung betreibt, ist es wichtig zu sehen, für wen man das macht. Wir haben über fünf Brunnen besucht, die wir gespendet haben, und gesehen, welche positiven Effekte sie haben: sauberes Wasser in der Nähe. So haben die Kinder mehr Zeit für Schule, weil sie nicht stundenlag unterwegs sind, um Wasser zu holen; die Erwachsenen haben mehr Zeit, um zu arbeiten. Die Arbeit für die Stiftung macht viel Spaß und gibt Motivation für das Leben. Denn wir stehen hier auf der Sonnenseite.“

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… Projekte in der Zukunft:
„Kurz und mittelfristig geht es um 100% Hygiene. Schulen gibt es genug, aber zu wenig sauberes Wasser. Darauf fokussieren wir die Verwendung der Spendengelder.“

… seine Rückkehr ins Mannschaftstraining vor vier Wochen:
„Wenn ich an den ersten Trainingstag nach der langen Pause zurückdenke, kann ich das nicht mit vielem anderen vergleichen. Ich hab mich wie ein zehnjähriger Junge auf einen Besuch im Disneyland gefreut.“

… sein aktuelles körperliches Wohlbefinden:
„Ich bin kein Supermann. Aber ich lasse mich von kleineren Problemen nicht beeinflussen. Mir ist klar, dass man nach so einer Verletzung zwar fit, aber nicht bei 100 Prozent ist. Im Großen und Ganzen passt alles. Ich kann laufen, ich kann sprinten, ich kann mich ohne Angst in Zweikämpfe werfen.“

 … die Rückkehr zu alter Leistungsstärke:
„Das ist schwer einzuschätzen. Ich denke, ich bin topfit, weil ich eine lange Aufbauphase hatte. Zwei Monate konnte ich kaum etwas machen, aber seitdem ging es ständig bergauf. Ich habe den Sommer durchgearbeitet und bin topfit ins Training eingestiegen. Was fehlt, ist die Wettkampfatmosphäre. Da muss ich noch etwas nachholen. Testspiele sind nicht mit Bundesligaspielen zu vergleichen. Erst dann kann ich feststellen, wo ich wirklich stehe.“

Freies Video: Die gesamte PK mit Neven Subotic gibt es auf BVB total!

… seine Gefühle beim WM-Finale vorm Fernseher:
„Ich habe mich wahnsinnig gefreut. Wir gönnen alle diesen Titel. Ich bin ganz stolz, dass diese Jungs zu uns gehören.“

… die neue Konkurrenzsituation in der Innenverteidigung:
„Ich wäre ja sauer, wenn der Verein (anstelle von Ginter, d. Red.) einen billigen Spieler geholt hätte. Papa hat eine starke WM gespielt, Mats war einer der besten Spieler bei diesem Turnier. Das zeigt, auf welchem Niveau wir spielen. Für meine Person ist das auch besser, denn mit 99 Prozent komm ich auch nicht an mein Ziel.“
Aufgezeichnet von Boris Rupert